Was ist digitale Transformation?
Digitale Transformation wird durch Marktnachfrage und Technologie vorangetrieben und steht für die Nutzung digitaler Erlebnisse für Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter.
Nahaufnahme von zwei an einem Tisch sitzenden Personen, von denen eine einen Tablet-Computer bedient
Definition digitaler Transformation

Digitale Transformation ist ein kundenorientiertes Konzept, bei dem Digitalisierung im Mittelpunkt steht, für alle Aspekte eines Unternehmens, von Geschäftsmodellen über Kundenerlebnisse bis hin zu Prozessen und Unternehmensaktivitäten. Das Konzept verwendet KI, Automation, Hybrid Cloud und andere digitale Technologien, um Daten optimal zu nutzen und intelligente Workflows, schnellere und intelligentere Entscheidungsfindung und Echtzeitreaktion auf Marktstörungen zu unterstützen. Und letztendlich verändert es Kundenerwartungen und schafft neue Geschäftschancen.

Während viele Unternehmen digitale Transformation als Reaktion auf Wettbewerbsdruck oder Marktveränderung eingeleitet haben, ging es dabei nie um eine einmalige Maßnahme. Im MIT Sloan Management Review  (Link führt zu Seite außerhalb von ibm.com) heißt es: „Man sollte digitale Transformation eher als kontinuierliche Anpassung an ein sich ständig veränderndes Umfeld verstehen“. Ziel ist es, eine technische und operative Grundlage zu erstellen, um sich weiterzuentwickeln und möglichst gut auf unvorhersehbare und sich ständig verändernde Kundenerwartungen, Marktbedingungen sowie lokale oder globale Ereignisse zu reagieren.

Es ist auch erwähnenswert, dass digitale Transformation zwar von Unternehmen eingeleitet wird, deren Wirkung jedoch weit über den Geschäftsbereich hinausgeht. Wie es ein Experte bei Red Hat® ausdrückt: „Besser leben mit Software – das ist digitale Transformation  (Link führt zu Seite außerhalb von ibm.com). Wie finden Sie diese Definition?“ Es ist eine treffende Definition, vor allem, wenn man bedenkt, dass „besser leben“ das Arbeiten und Spielen in einer Welt umfasst, die neue Möglichkeiten, mehr Komfort und größere Belastbarkeit bei Veränderungen verspricht.

Digitale Transformation ist der Grund dafür, warum sich so viele Geschäfts- und Lebensbereiche grundlegend von denen vor 20 Jahren unterscheiden. Sie ist auch der Grund dafür, weshalb wir heute mehr oder weniger im digitalen Zeitalter leben.

Treiber für digitale Transformation

Kundenerwartungen waren schon immer die Haupttreiber für digitale Transformation. Es begann damit, dass zahlreiche neue Technologien neue Arten von Informationen und Funktionen auf neuen Wegen zugänglich machten, wie zum Beispiel: 

  • Mobile Geräte
  • Social Media
  • Das Internet der Dinge (IoT)
  • Cloud-Computing

Pioniere – radikale Erneuerer – wie Amazon und Netflix haben ihrer Konkurrenz Marktanteile weggeschnappt, indem sie diese Technologien für folgende Zwecke einsetzten:

  • Neuerfindung von Geschäftsmodellen (E-Commerce, elektronische Bereitstellung).
  • Optimierung von Prozessen (Supply-Chain-Management, Entwicklung neuer Funktionen).
  • Fortlaufende Verbesserung des Kundenerlebnisses (Kundenbewertungen im Kontext, personalisierte Empfehlungen).

Konkurrenten passten sich an, um noch mehr Funktionen und Komfort zu bieten (oder sie hatten zu kämpfen und sind vielleicht sogar verschwunden). Heute erwarten Kunden, alle Geschäfte digital abwickeln zu können, unabhängig von Standort und Uhrzeit, unter Verwendung beliebiger Geräte, mit direktem Zugriff auf alle unterstützenden Informationen und Inhalte, die sie benötigen.

Letztlich geht es bei der digitalen Transformation darum, diese stetig steigenden Erwartungen zu erfüllen. Aber häufig ist der Einstiegspunkt eines Unternehmens eine Transformationsinitiative, die ein bestimmtes Mittel zu diesem Zweck anspricht, wie z. B.:

Automatisierung von Geschäftsprozessen

KI und Automation sind für Kunden von höherem Nutzen und erledigen höherwertige Arbeit. Sie erzeugen intelligente Workflows, die Betriebsmodelle vereinfachen, Produktivität steigern und Mitarbeiter dabei unterstützen, schneller bessere Entscheidungen zu treffen.

Abwehr von Störungen

Digitale Transformation implementiert Technologien und Best Practices für eine schnelle Produkterstellung, neue Kundenerlebnisse und neue Geschäftsmodelle als Reaktion auf Veränderungen bei Wettbewerbsdruck, Markttrends und Kundenerwartungen. 

Effektiver Umgang mit Veränderungen

Dieser Prozess kann die Modernisierung traditioneller Technologie umfassen, damit diese in einer modernen Infrastruktur ausgeführt werden und mit modernen Anwendungen zusammenarbeiten kann. In diesem Zuge werden Systeme und Prozesse ausfallsicher gestaltet und Anwendungen und Daten aus Fusionen oder Übernahmen werden aufgenommen.

Bedarfsgerechter Zugriff auf mehr Ressourcen, mit weniger Einschränkungen

Durch digitale Transformation können Unternehmen die größtmögliche Bandbreite von Lösungen und Services von Ökosystempartnern, führenden Anbietern von Branchenlösungen und mehreren Cloud-Service-Providern nutzen.

COVID-19-Pandemie: Der ultimative Verstärker?

Im Jahr 2020 legte die COVID-19-Pandemie die Bemühungen und Fortschritte (oder deren Fehlen) im Bereich der digitalen Transformation aller Unternehmen offen. Hersteller lernten, wie schnell und effizient sie neue Produkte auf den Markt bringen konnten. Einzelhändler bemühten sich, Kunden neue und sicherere Arten des Einkaufens zu bieten. Arbeitgeber nutzten oder erweiterten Technologien, damit Mitarbeiter von zuhause arbeiten konnten.

Bei den aktiven Workflows waren Lieferketten besonders gefährdet. Lieferketten sind immer anfällig; gemäß dem McKinsey Global Institute treten Unterbrechungen der Lieferkette, die einen Monat oder länger dauern, alle 3,7 Jahre ein(1). Doch kurz nach Beginn der Pandemie importierten die Vereinigten Staaten plötzlich fast 50 % weniger von ihren Haupthandelspartnern(2). Unternehmen waren gezwungen, eine Transformation der Lieferkette, die Jahre oder Jahrzehnte dauern würde, in Wochen oder Monaten vorzunehmen.

Die Auswirkungen werden dauerhaft spürbar sein. In einer aktuellen Studie  bezeichnete Twilio COVID-19 als „digitalen Beschleuniger des Jahrzehnts“. Vor der Pandemie im Oktober 2019 prognostizierte der Branchenanalyst IDC, dass die weltweiten Ausgaben für digitale Transformation im Jahr 2023 2,3 Billionen USD erreichen(3). Im Dezember 2020, acht Monate nach Beginn der Pandemie, verdreifachte IDC diese Schätzung auf 6,8 Billionen USD(4).

Wie sich Unternehmen angesichts von Ungewissheit verändern (PDF, 201 KB) 

Transformative Technologien

Praktisch jede digitale Technologie kann eine Rolle in der Strategie eines Unternehmens für digitale Transformation spielen. Folgende Technologien werden jedoch heute und in der nahen Zukunft eine zentrale Rolle spielen:

Künstliche Intelligenz und Automation

 

Auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Technologien, wie maschinelles Lernen, ermöglichen einem Computer oder einer Maschine, die Fähigkeiten des menschlichen Verstands zu imitieren. KI lernt aus Beispielen, erkennt Objekte, trifft Entscheidungen und mehr. In Kombination mit Automation kann KI Informationen und  Entscheidungsfindung in Echtzeit in jeden Workflow integrieren. KI kann alles unterstützen, angefangen von innovativen intelligenten Produkten, über zunehmend personalisierte Kunden- und Benutzererlebnisse bis hin zu optimierten Workflows für Supply-Chain-Management, Change-Management und mehr.

Hybrid Cloud

 

Eine Hybrid Cloud ist eine Cloud-Computing-Infrastruktur, die lokale IT-, Public- und Private-Cloud-Ressourcen mit Funktionen für Orchestrierung, Management und Anwendungsportierbarkeit verbindet. Durch Erstellung einer einzelnen, flexiblen, optimalen Cloud für die Ausführung jeder Workload – und da ein Unternehmen nicht von einer Plattform oder einem Anbieter abhängig ist – bietet Hybrid Cloud die Beweglichkeit, Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit, die für dauerhaften Erfolg der digitalen Transformation erforderlich sind.

Mikroservices

 

Mikroservices  bezeichnet eine cloudnative Anwendungsarchitektur, in der eine Anwendung aus lose verbundenen, unabhängig bereitstellbaren Komponenten zusammengesetzt ist. Zusammen mit Agile- oder DevOps-Methoden sind Mikroservices eine Engine zur Erzeugung oder Bekämpfung digitaler Disruption. Damit können Unternehmen neue Software- oder Produktfunktionen täglich oder mitunter hundert- oder tausendmal am Tag bereitstellen.

Internet der Dinge

 

Das Internet der Dinge (IoT) bezeichnet mit Sensoren ausgestattete Objekte und Geräte, die Daten über das Internet sammeln und übermitteln. IoT-Geräte sind dort, wo digitale Technologie auf physische Realität trifft. Anwendungen wie Lieferkettenlogistik und selbstfahrende Autos generieren Echtzeitdaten, die KI und Big-Data-Analyseanwendungen in Automation und Entscheidungen verwandeln.

Blockchain

 

Blockchain ist ein verteiltes, permanentes und unveränderliches Konto oder Protokoll elektronischer Transaktionen. Blockchain bietet umfassende Transaktionstransparenz für jene, die sie benötigen, und keinen Zugriff für die anderen. Unternehmen verwenden Blockchain als Grundlage für Transformationen für besonders ausfallsichere Lieferkettenservices und grenzüberschreitende Finanzdienstleistungen .

Digitalisierung

 

Digitalisierung bezeichnet die Konvertierung von papierbasierten Informationen in digitale Daten. Die Digitalisierung gedruckter Informationen kann wie ein althergebrachtes Verfahren erscheinen, ist jedoch ein Bestandteil der digitalen Transformation in fast jeder Branche oder jedem Sektor. Sie ist auch eine wichtige Voraussetzung für transformative Initiativen im Gesundheitswesen (elektronische Patientenakten oder ePA), öffentlichen Sektor und Bildungswesen.

 

 

Strategie für digitale Transformation

Wenn hundert Unternehmen ihre Strategien für digitale Transformation detailliert ausarbeiten, führt dies wahrscheinlich zu 100 verschiedenen Plänen. Dennoch sind die meisten erfolgreichen Strategien für digitale Transformation auf die Geschäftsstrategie eines Unternehmens abgestimmt und folgen zwei Prinzipien:

  1. Sie arbeiten rückwärts, beginnend mit dem idealen Kundenerlebnis.
  2. Sie nutzen einen ganzheitlichen Ansatz, um Betriebsabläufe zu transformieren.

Unternehmen beginnen mit der Planung des Erlebnisses, das Kunden mit ihrem Produkt und ihrer Marke über so viele Monate oder Jahre haben sollen, wie sie diese als Kunden haben möchten. Dieses Ziel bedeutet, dass sie ihren Markt zusammen mit Technologietrends analysieren müssen, um zu prognostizieren oder vorherzusagen, wie sich Kundenbedürfnisse oder -erwartungen verändern können, und Möglichkeiten für Disruption zu erkennen.

Unternehmen bestimmen dann, wie sie das digitale Geschäft durchgängig transformieren müssen, einschließlich Infrastruktur, Produktentwicklung, Betriebsabläufen und Workflows. Abschließend erwecken sie das Kundenerlebnis zum Leben und verbessern es kontinuierlich als Reaktion auf Chancen und Veränderungen.

ExxonMobile transformiert das Kundenerlebnis an der Zapfsäule (02:32)
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Zitate

¹ 'Risk, Resilience and Rebalancing in Global Value Chains' (Link führt zu Seite außerhalb von ibm.com). McKinsey Global Institute, August 2020

² Covid 19 Digital Engagement Report  (Link führt zu Seite außerhalb von ibm.com – PDF, 7,4 MB). Twilio, Inc., Seite 5

³ Worldwide Spending on Digital Transformation Will Reach USD 2.3 Trillion in 2023, More Than Half of All ICT Spending, According to a New IDC Spending Guide  (Link führt zu Seite außerhalb von ibm.com). BusinessWire.com, 28. Oktober 2019

 Digital Transformation Investments to Top USD  6.8 Trillion Globally as Businesses & Governments Prepare for the Next Normal  (Link führt zu Seite außerhalb von ibm.com). IDC.com, Dezember 2020.