Mit eindeutigen digitalen Identitäten können nicht nur Benutzer nachverfolgt, sondern auch detailliertere Zugriffsrichtlinien festgelegt und durchgesetzt werden. IAM ermöglicht die Erteilung unterschiedlicher Systemberechtigungen an verschiedene Benutzer, anstatt jedem dieselben Privilegien zu gewähren.
Heutzutage verwenden viele IAM-Systeme eine rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC). Dabei basieren die Berechtigungen jedes Benutzers auf seiner Funktion und seinem Zuständigkeitsniveau. Mit RBAC lässt sich das Festlegen von Benutzerberechtigungen optimieren und das Risiko minimieren, dass Benutzer mehr Berechtigungen als nötig erhalten.
Angenommen, ein Unternehmen legt Berechtigungen für eine Netzwerk-Firewall fest. Ein Vertriebsmitarbeiter hätte wahrscheinlich überhaupt keinen Zugriff auf die Einstellungen, da die Firewall für seine Arbeit nicht erforderlich ist. Eine Junior-Sicherheitsanalystin kann möglicherweise Firewall-Konfigurationen anzeigen, aber nicht ändern. Der Sicherheitsvorstand (CISO) hätte uneingeschränkten administrativen Zugriff. Eine API, die das SIEM des Unternehmens in die Firewall integriert, kann möglicherweise die Aktivitätsprotokolle der Firewall lesen, aber sonst nichts sehen.
Als zusätzliche Sicherheit können IAM-Systeme auch das Prinzip der minimalen Rechtevergabe auf die Zugriffsberechtigungen der Benutzer anwenden. Dieses Prinzip ist oft Teil einer Zero-Trust-Cybersicherheitsstrategie und besagt, dass Benutzer nur die minimal nötigen Berechtigungen zum Ausführen einer Aufgabe erhalten und ihnen die Berechtigungen nach Erledigung der Aufgabe entzogen werden.
Im Einklang mit dem Prinzip der minimalen Rechtevergabe verfügen viele IAM-Systeme über unterschiedliche Methoden und Technologien für das Privileged Access Management (PAM). Dies ist ein Bereich der Cybersicherheit, der die Sicherheit und Zugriffskontrolle für hoch privilegierte Benutzerkonten wie Systemadministratoren überwacht.
Privilegierte Konten werden gewissenhafter als andere IAM-Rollen behandelt, da Hacker mit diesen Zugangsdaten tun können, was sie wollen. PAM-Tools isolieren privilegierte Identitäten von den anderen und sorgen mit Vaults für Zugangsdaten und Just-in-Time-Zugriffsprotokollen für zusätzliche Sicherheit.
Informationen über die Zugriffsrechte jedes Benutzers werden in der Regel in der zentralen Datenbank des IAM-Systems als Teil der digitalen Identität des Benutzers gespeichert. Mit diesen Informationen setzt das IAM-System die unterschiedlichen Berechtigungsstufen der jeweiligen Benutzer durch.