Mit Semantic Layers kann die Kluft zwischen komplexen Datensystemen und Anwendern überbrückt werden. Sie wandeln technische Daten in aussagekräftige geschäftliche Begriffe um und ermöglichen so einen einfacheren Datenzugriff und eine einfachere Datenanalyse. Semantic Layers sind auf unterschiedliche Bedürfnisse und technologische Umgebungen ausgelegt.
Logical Layer
Ein Logical Semantic Layer abstrahiert die Komplexität der physischen Datenspeicherung und präsentiert eine logische Darstellung der Daten. Sie definiert, wie Daten strukturiert und miteinander verknüpft sind, und verwendet dabei praxisorientierte Begriffe und Konzepte. Logical Semantic Layers können Daten aus mehreren Quellen integrieren und so eine einheitliche Darstellung schaffen. Sie stellen sicher, dass Datendefinitionen und Business Rules über verschiedene Datenquellen und Berichte hinweg einheitlich angewendet werden.
Ein Logical Semantic Layer wird häufig in Business-Intelligence-Tools (BI) und Datenvisualisierungsplattformen verwendet, in denen Benutzer bestimmte Berichte und Dashboards erstellen. Ein Einzelhandelsunternehmen mit Datenquellen wie Verkaufstransaktionen, Lagerbestand und Online-Verkäufen kann beispielsweise ein Logical Semantic Layer implementieren, um die Komplexität in betriebswirtschaftlich relevante Begriffe wie „Kunde“, „Produkt“, „Verkauf“ und „Lagerbestand“ zu abstrahieren. Um einen Bericht über den Umsatz nach Kunden zu erstellen, fragen Anwender die logische Entität „Verkauf“ ab und verknüpfen sie mit „Kunde“ unter Verwendung der in der semantischen Schicht definierten Begriffe.
Physical Layer
Ein Physical Semantic Layer umfasst die Erstellung von materialisierten Darstellungen oder physischen Data Marts, die Daten gemäß vordefinierter Geschäftsregeln aggregieren und transformieren. Diese Art von Semantic Layer materialisiert Datentransformationen und -aggregationen zur Verbesserung der Leistung. Durch die im Voraus berechneten komplexen Abfragen und Aggregationen wird die Belastung der zugrunde liegenden Datenbanken reduziert und die Abfrageleistung verbessert. Es wird mehr Speicherplatz für materialisierte Ansichten oder Data Marts benötigt, die innerhalb der vorhandenen Dateninfrastruktur verwaltet und für häufige Abfragen und Berichtsanforderungen optimiert werden können, wodurch wiederum der Bedarf an Echtzeitberechnungen reduziert wird. Sie eignet sich ideal für Szenarien, in denen die Leistung entscheidend ist, wie z. B. bei groß angelegten Datenanalyse- und Berichtsumgebungen mit hohem Abfragevolumen.
Hybrid Layer
Ein Hybrid Semantic Layer kombiniert Elemente sowohl Logical als auch Physical Semantic Layer. Sie bietet die Flexibilität logischer Abstraktion und nutzt bei Bedarf die Leistungsvorteile materialisierter Ansichten und physischer Data-Marts. Dieser Ansatz eignet sich für große Unternehmen mit unterschiedlichen Datenanforderungen, bei denen einige Datenabfragen Echtzeitzugriff erfordern, während andere von vorab berechneten Ergebnissen profitieren.
Data Virtualization Layer
Data Virtualization Layers schaffen eine einheitliche, virtuelle Darstellung von Daten aus mehreren unterschiedlichen Quellen, ohne die Daten physisch zu verschieben. Dieser Ansatz ermöglicht den Echtzeitzugriff auf Daten über verschiedene Systeme hinweg. Bei diesem Ansatz werden Daten aus verschiedenen Quellen, einschließlich lokaler Datenbanken, Cloud-Speicher und Systemen von Drittanbietern, in einer einzigen virtuellen Schicht integriert. Er eignet sich ideal für Unternehmen, die in Echtzeit auf Daten aus mehreren, heterogenen Quellen zugreifen und diese analysieren möchten, z. B. im Bereich Finanzdienstleistungen oder Lieferkettenmanagement.
Universal Semantic Layer
Ein Universal Semantic Layer ist eine umfassende und standardisierte Schicht, die eine einheitliche Schnittstelle für den Datenzugriff und die Datenanalyse im gesamten Unternehmen bietet. Sie ist so konzipiert, dass sie unabhängig von Tools und Technologien ist und eine nahtlose Integration mit verschiedenen BI-Plattformen, Datenvisualisierungstools und Analyseanwendungen ermöglicht. Das Ziel eines Universal Semantic Layers ist es, einheitliche und genaue Datendefinitionen, Metriken und Geschäftslogik bereitzustellen, und zwar unabhängig von den zugrunde liegenden Datenquellen oder den Tools, die für den Zugriff auf diese Daten verwendet werden.