Unternehmen nutzen den Enterprise Service Bus (ESB) schon seit Jahrzehnten, um Anwendungen miteinander zu verbinden. Typischerweise waren diese Anwendungen monolithisch – sie wurden umfassend aufgebaut, indem alle benötigten Services in die App integriert wurden. Dann kam die Erweiterung von Cloud-Services und separaten, steckbaren Microservices. Da Microservices eine grundlegende Veränderung in der Art und Weise darstellen, wie Unternehmen ihre Ressourcen verwalten, ist es sinnvoll, die Rolle von ESB und Microservices zu untersuchen, um die jeweiligen Vorteile zu verstehen.
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Ein ESB (Enterprise Service Bus) ist ein Integrationsansatz, bei dem eine zentralisierte Softwarekomponente verwendet wird, um Integrationen zwischen Anwendungen zu erstellen. Um einen ESB zu erstellen, entwickeln Entwickler einen Kommunikationsbus zwischen verschiedenen Anwendungen. Anschließend ermöglichen sie jeder Anwendung die Kommunikation mit dem Bus, was wiederum den Austausch von Daten und die Kommunikation zwischen den verbundenen Anwendungen ermöglicht. Dieser standardisierte Ansatz zur Anwendungsintegration bedeutet, dass DevOps nicht für jede Anwendung individuelle Punkt-zu-Punkt-Integrationen erstellen muss.
Es ist hilfreich, ESB im Kontext seiner Verwendung in der gesamten Computerarchitektur zu betrachten. ESBs sind die Bausteine von SOA (serviceorientierte Architektur), einem Architekturansatz, der die Kommunikation zwischen Services durch lose Kopplung fördern soll. SOA ist der übergeordnete Ansatz für die Architektur eines Systems, und ESB ist das Kommunikationswerkzeug, das diesen Ansatz ermöglicht.
Weitere Hintergrundinformationen darüber, wie ESB in die SOA-Architektur integriert ist, finden Sie unter „ESB und SOA”.
Microservices sind ein cloudnativer Architekturansatz, bei dem eine einzelne Anwendung aus vielen unabhängig voneinander einsetzbaren Komponenten oder Services besteht. Im Gegensatz zum traditionellen, monolithischen Ansatz großer, eng gekoppelter Anwendungen nutzen Microservices stattdessen Container. Die Verwendung von Containern ermöglicht ein skalierbares und verteiltes System, das die Engpässe einer zentralen Datenbank vermeidet.
Mikroservices werden nach ihren Geschäftsfunktionen getrennt. Beispielsweise werden der Warenkorb, die Kundendaten und die Produktinformationen einer Anwendung in einer eigenen Datenbank gespeichert und kommunizieren in Echtzeit über APIs, Event-Streaming oder Messaging-Protokolle, um die Gesamtfunktionalität der Anwendung zu gewährleisten.
Der wesentliche Unterschied zwischen ESB und Microservices besteht darin, dass ein ESB ein Integrationswerkzeug ist, während Microservices, wie der Name schon sagt, kleine Servicekomponenten sind, die zu einer Anwendung kombiniert werden.
Ein ESB ist ein zentraler, standardisierter Hub, der Daten einliest, transformiert und ausgibt, damit verschiedene Anwendungen und Dienste problemlos miteinander kommunizieren können. Microservices sind frei von Abhängigkeiten von anderen Microservices. Sie können je nach Bedarf in Anwendungen ein- und ausgesteckt werden. Obwohl sie unterschiedliche Ansätze verfolgen, verfolgen ESB und Microservices dasselbe Ziel: die Entwicklung und den Betrieb cloudbasierter Anwendungen einfacher und effizienter zu gestalten.
Um den Unterschied zwischen ESB und Microservices vollständig zu verstehen, ist es hilfreich, nicht nur zu betrachten, wie sie sich voneinander unterscheiden, sondern auch, wie ESB und Microservices mit ihren jeweiligen Architekturmodellen in Verbindung stehen.
Eine Microservices-Architektur besteht aus zahlreichen hochspezialisierten Services, die Entwicklungsteams miteinander verbinden, um die Funktionalität einer Anwendung aufzubauen. Mit der Weiterentwicklung des Designs der Microservices-Architektur nehmen die Vorteile der Entkopplung von Diensten zu: Sie sind agiler, skalierbarer und besser auf die Anforderungen moderner Unternehmen abgestimmt.
ESB hingegen ist ein Produkt, das ursprünglich für die Ära vor der Cloud und für Legacy-Systeme entwickelt wurde. Die Entwicklung von Integrationen ist zeitaufwendiger und weniger flexibel als bei einem Microservices-Architekturansatz. Die zentrale Integrationsplattform eines ESB kann die Fehlersuche erleichtern, im Vergleich zur Identifizierung der Ursache innerhalb Ihrer Microservices. Ohne Fehlertoleranz kann der ESB jedoch auch zu einem Single Point of Failure für das gesamte Unternehmen werden, was ein größeres Gesamtproblem zur Folge hat, das behoben werden muss.
Um mehr über den Unterschied zwischen ESB- und SOA-Architektur und Microservices-Architektur zu erfahren, lesen Sie „SOA vs. Microservices: Was ist der Unterschied?“
Zu den Vor- und Nachteilen der Nutzung von ESB gehören unter anderem folgende:
Zu den Vor- und Nachteilen der Nutzung von Microservices gehören unter anderem die folgenden:
Die kurze Antwort lautet nein. Ein ESB kann sowohl kleine, spezialisierte Webservices als auch ältere, unternehmensweite Services und Anwendungen verbinden. Damit ist es die beste Lösung für die Integration großer On-Premise-Lösungen mit SaaS-Lösungen und anderen cloudbasierten Umgebungen.
In den letzten Jahren sind Microservices jedoch in vielen Unternehmen zum bevorzugten Architekturmodell geworden. Es gibt mehrere Gründe, warum Microservices heute gegenüber ESB und SOA im Vorteil sind:
Hier sind einige Anwendungsfälle, in denen Microservices der bevorzugte Architekturansatz wären:
Obwohl Microservices heute die Nase vorn haben, wird ESB voraussichtlich architektonische Aspekte von Microservices anpassen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Der Aufstieg der Containertechnologie und die Notwendigkeit, mehrere Cloud-Umgebungen zu integrieren, werden Einfluss darauf haben, wie die ESB-Architektur genutzt wird und wie sie sich weiterentwickeln und modernisieren wird.
Da Unternehmen heute nach einer reibungslosen Lösung für die Umstellung ihrer IT-Infrastruktur auf die Hybrid Cloud suchen, benötigen sie einen modernen Ansatz für die Integration. Für viele Unternehmen bedeutet dies, dass sie Workloads auf Basis von SOA- und ESB-Mustern in ein schlankeres und flexibleres Modell umwandeln müssen.
Unternehmen können die Skalierbarkeit und Flexibilität der Cloud durch den Einsatz unabhängiger Microservices nutzen und gleichzeitig sicherstellen, dass Legacy-Systeme mit sich weiterentwickelnden ESB-Angeboten relevant bleiben. Durch den Einsatz von Automatisierung kann der Prozess unabhängig vom Ansatz standardisiert werden, wodurch der Übergang schneller und effizienter erfolgt. IBM bietet Ihnen Zugang zu KI-gestützten Automatisierungsfunktionen, einschließlich vorgefertigter Workflows, um Innovationen und digitale Transformationen zu beschleunigen.
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