VMware machte sich zuerst einen Namen mit der Virtualisierung von Servern und dann von Desktop-Betriebssystemen. In 2012 kündigte das Unternehmen Pläne zur Virtualisierung und Automatisierung gesamter Rechenzentren im Rahmen eines Konzepts an, das als softwaredefiniertes Rechenzentrum (Software-Defined Data Center, SDDC) bezeichnet wird.
Für weitere Informationen zu SDDCs finden Sie unter „Softwaredefinierte Rechenzentren: Ein umfassender Überblick“.
Die SDDC-Elemente von VMware schließen Folgendes ein:
VMware NSX
VMware NSX ist ein Netzvirtualisierungsprodukt, mit dem Sie Ihr IT-Netz logisch in Software definieren und steuern können. Sie können Netzfunktionen wie Switching, Routing, Load-Balancing und Firewalls in Hypervisoren konsolidieren, die auf x86-Computern laufen. Sie können diese Funktionen gemeinsam von einem einzigen Bildschirm aus verwalten, anstatt unterschiedliche Hardware für verschiedene Schnittstellen manuell konfigurieren zu müssen. Zudem können Sie softwarebasierte Richtlinien zur Automatisierung von Netzfunktionen anwenden. Es ist die Netzkomponente des SDDC von VMware, die dieselben Virtualisierungsvorteile für Netz-, Software- und Rechenfunktionen bietet.
Das Produkt unterstützt mehrere Umgebungen, darunter Ihr Rechenzentrum, eine private Cloud und öffentlich gehostete Clouds. Dadurch wird es für Ihr Netz einfacher, cloudnative Anwendungen zu unterstützen, die auf Containerumgebungen und Microservices basieren.
VMware vSAN
VMware vSAN ist Teil der Speichervirtualisierungslösung von VMware. Die Lösung erstellt eine Softwareschnittstelle zwischen VMs und physischen Speichergeräten. Diese Software – Teil des ESXi-Hypervisors – fasst physische Speichereinheiten in einem gemeinsam genutzten Speicherpool zusammen, auf den die Maschinen in demselben Cluster zugreifen können.
Mit VMware vSAN können Ihre VMs Speicherplatz auf jedem Computer in einem Cluster nutzen, anstatt nur einen einzelnen Computer zu nutzen, der möglicherweise nicht mehr genügend Speicherplatz hat. Außerdem wird vermieden, dass der Speicherplatz eines physischen Computers verschwendet wird, wenn die auf diesem Computer laufenden VMs ihn nicht nutzen. VMs, die auf anderen Hosts laufen, können den Speicher ebenfalls nutzen.
VSAN lässt sich in vSphere integrieren, um einen Speicherpool für Verwaltungsaufgaben wie Hochverfügbarkeit, Workloadmigration und Workload-Balancing zu erstellen. Benutzerdefinierte Richtlinien geben Ihnen die volle Kontrolle darüber, wie vSphere den gemeinsamen Speicher nutzt.
VMware Cloud
VMware bietet mehrere Produkte und Services unter dem Banner VMware Cloud. VMware Cloud Foundation, eine integrierte Software-Suite zur Unterstützung des Hybrid-Cloud-Betriebs, umfasst eine Reihe von Services für softwaredefinierte Datenverarbeitung, Speicher, Netze und Sicherheit und ist als Service bei verschiedenen Cloud-Anbietern erhältlich. Die Lösung kann in einer privaten Cloudumgebung über vSAN ReadyNode bereitgestellt werden. Dabei handelt es sich um eine validierte Serverkonfiguration, die von einem OEM in Zusammenarbeit mit VMware bereitgestellt wird.
Weitere Informationen finden Sie unter VMware Solutions on IBM Cloud.
VMware HCX (Service)
VMware HCX ist eine Komponente von VMware Cloud, die es Unternehmen ermöglicht, eine Kombination von Rechenumgebungen zu nutzen. Dadurch erhalten IT-Teams die gewünschte Funktionalität zu angemessenen Kosten und können mehr vertrauliche Daten auf ihren eigenen Computern speichern. Die Herausforderung besteht darin, diese VMs in den verschiedenen Umgebungen zusammenarbeiten zu lassen.
HCX ist die Lösung von VMware für diese Hybrid-Cloud-Komplexität. Es handelt sich dabei um ein Software as a Service-Angebot (SaaS), mit dem Sie mehrere vSphere-Instanzen in verschiedenen Umgebungen verwalten können – von On-Premise-Rechenzentren bis zu gehosteten Cloud-Umgebungen.
HCX, früher Hybrid Cloud Extension und NSX Hybrid Connect genannt, abstrahiert Ihre vSphere-Umgebung, sodass die verwalteten VMs dieselbe IP-Adresse zu haben scheinen – unabhängig davon, wo sie ausgeführt werden. HCX nutzt eine optimierte WAN-Verbindung (Wide Area Network), um lokale Anwendungen ohne Neukonfiguration in die Cloud zu übertragen. So können Sie zusätzliche Rechenleistung aus der Cloud nutzen, um die Leistung von Anwendungen vor Ort aufrechtzuerhalten, wenn der Bedarf an Rechenleistung die physischen Ressourcen vor Ort übersteigt.
Diese Situation ist im Einzelhandel häufig anzutreffen. Eine Nachfragespitze im E-Commerce kann die Ressourcen Ihres Rechenzentrums vollständig auslasten. Sie können den Auftragsstrom aufrechterhalten und den Kunden Ärger ersparen, indem Sie auf Rechenressourcen in der Cloud zurückgreifen.
Mit HCX können Sie Ihre Daten für die Disaster Recovery auf eine cloudbasierte vSphere-Instanz replizieren. Sollten Sie auf einen Standby-Server oder ein Standby-System umschalten müssen, wenn Ihre Infrastruktur vor Ort nicht mehr verfügbar ist, können Sie dies tun, ohne die IP-Adressen neu zu konfigurieren.
Weitere Informationen über VMware HCX on IBM Cloud finden Sie im Architecture Center.