Was ist Objektspeicher?
Erfahren Sie, warum cloudbasierter Objektspeicher eine ideale Lösung für die Speicherung, Archivierung, Verwaltung und Backup-Erstellung von großen Mengen an statischen oder unstrukturierten Daten ist – und zwar auf eine zuverlässige, effiziente und kostengünstige Weise.
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Was ist Objektspeicher?

Die Objektspeicherung, die manchmal auch objektbasierte Speicherung genannt wird, ist eine Datenspeicherarchitektur zur Bewältigung großer Mengen von unstrukturierten Daten. Dabei handelt es sich um Daten, die sich nicht ohne Weiteres in einer traditionellen relationalen Datenbank mit Zeilen und Spalten organisieren lassen. Bei der heutigen Kommunikation über das Internet sind die Daten weitgehend unstrukturiert. Solche Internetdaten sind beispielsweise E-Mails, Videos, Fotos, Webseiten, Audiodateien, Sensordaten und andere Arten von Medien- und Webinhalten (mit und ohne Text). Diese Inhalte werden kontinuierlich über Social Media, Suchmaschinen, Mobilgeräte und „intelligente“ Geräte gestreamt.

Das Marktforschungsunternehmen IDC schätzt, dass unstrukturierte Daten bis zum Jahr 2025 wahrscheinlich bis zu 80 % aller Daten weltweit ausmachen werden.

Die effiziente (und kostengünstige) Speicherung und Verwaltung dieser noch nie dagewesenen Datenmenge stellt für Unternehmen eine echte Herausforderung dar. Objektbasierte Speicherung ist zur bevorzugten Methode für die Archivierung und Sicherung von Daten geworden. Diese Form der Speicherung bietet ein Maß an Skalierbarkeit, das mit traditioneller datei- oder blockbasierter Speicherung nicht möglich ist. Mit objektbasierter Speicherung lassen sich Daten in Größenordnungen von Terabytes (TB), Petabytes (PB) und sogar noch mehr speichern und verwalten.

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Objekte sind diskrete Dateneinheiten, die in einer strukturell flachen Datenumgebung gespeichert werden. Dort gibt es keine Ordner, Verzeichnisse oder komplexe Hierarchien wie in einem dateibasierten System. Jedes Objekt ist ein einfaches, eigenständiges Repository, das die Daten, Metadaten (beschreibende Informationen zu einem Objekt) und eine eindeutige ID (anstelle eines Dateinamens und Dateipfads) enthält. Diese Informationen ermöglichen es einer Anwendung, das Objekt zu finden und darauf zuzugreifen. Objektspeichermedien lassen sich zu größeren Speicherpools zusammenfassen und diese Speicherpools dann auf verschiedene Speicherorte aufteilen. Das ermöglicht eine unbegrenzte Skalierung sowie eine verbesserte Datenausfallsicherheit und Wiederherstellung im Stör- oder Katastrophenfall.

Der Objektspeicher beseitigt die Komplexität und die Skalierbarkeitsprobleme eines hierarchischen Dateisystems, das auf Ordnern und Verzeichnissen basiert. Objekte können zwar lokal gespeichert werden, befinden sich aber in der Regel auf Cloud-Servern, auf die von jedem Ort der Welt aus zugegriffen werden kann.

Der Zugriff auf Objekte (Daten) in einem Objektspeichersystem erfolgt über Anwendungsprogrammierschnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs). Die native API für den Objektspeicher ist eine HTTP-basierte REST-konforme API (auch bekannt als REST-konformer Web-Service). Diese APIs fragen die Metadaten eines Objekts ab, um das gewünschte Objekt (Daten) über das Internet von jedem Ort und auf jedem Gerät zu finden. REST-konforme APIs verwenden HTTP-Befehle wie „PUT“ oder „POST“, um ein Objekt hochzuladen, „GET“, um ein Objekt abzurufen, und „DELETE“, um es zu löschen. (HTTP steht für Hypertext Transfer Protocol und ist ein System zur Übertragung von Text-, Grafik-, Ton-, Video- und anderen Multimedia-Dateien im Internet).

Sie können eine beliebige Anzahl von statischen Dateien in einer Objektspeicherinstanz ablegen, von wo aus eine API sie dann abrufen kann. Es entstehen immer mehr REST-konforme API-Standards, die über das Erstellen, Abrufen, Aktualisieren und Löschen von Objekten hinausgehen. Damit können Anwendungen den Objektspeicher sowie seine Container, Konten, Mandantenfähigkeit, Sicherheit, Abrechnung und mehr verwalten.

Nehmen wir zum Beispiel an, Sie möchten alle Bücher eines sehr großen Bibliothekssystems auf einer zentralen Plattform speichern. Sie müssen aber nicht nur die Inhalte der Bücher (Daten) speichern, sondern auch die zugehörigen Informationen wie Autor, Veröffentlichungsdatum, Verlag, Thema, Urheberrechte und andere Details (Metadaten). Natürlich können Sie all diese Daten und Metadaten in einer relationalen Datenbank speichern, die in Ordnern mit einer Hierarchie von Verzeichnissen und Unterverzeichnissen organisiert ist.

Aber bei Millionen von Büchern wird der Such- und Abfrageprozess irgendwann umständlich und zeitintensiv. Ein Objektspeichersystem eignet sich in diesem Fall gut, da die Daten statisch bzw. unveränderlich sind. In diesem Beispiel ändern sich die Inhalte des Buches nicht. Die Objekte (Daten, Metadaten und ID) werden als „Pakete“ in einer flachen Struktur gespeichert und können über einen einzigen API-Aufruf leicht gefunden und abgerufen werden. Und wenn die Anzahl der Bücher weiter wächst, können Sie Speichermedien zu größeren Speicherpools zusammenfassen und diese Speicherpools dann für eine unbegrenzte Skalierung verteilen.

Vorteile

Es gibt viele Gründe, eine objektbasierte Lösung für die Speicherung Ihrer Daten in Betracht zu ziehen, insbesondere im Zeitalter des Internets und der digitalen Kommunikation, in dem immer schneller große Mengen an webbasierten Multimedia-Daten produziert werden.

Speicherung/Verwaltung unstrukturierter Daten

Objektspeicher werden im Zeitalter des Cloud Computing und für die Verwaltung unstrukturierter Daten, die nach Schätzungen von Analytikern in naher Zukunft die große Mehrheit aller Daten weltweit ausmachen werden, immer häufiger eingesetzt. Die Menge der im Internet generierten Inhalte (E-Mails, Videos, Social Media, Dokumente, Sensordaten von Geräten aus dem Internet der Dinge (IoT) und vieles mehr) ist enorm und wächst ständig weiter. Unstrukturierte Daten sind in der Regel statisch (unveränderlich), müssen aber jederzeit und überall verfügbar sein (wie z. B. Bilder und Videodateien oder archivierte Datensicherungen).

Cloudbasierter Objektspeicher ist für die langfristige Aufbewahrung von Daten ideal. Nutzen Sie Objektspeicher als Ersatz für traditionelle Archive wie Network Attached Storage (NAS) und entlasten Sie so Ihre IT-Infrastruktur. Archivieren und speichern Sie mühelos Daten, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften über längere Zeiträume aufbewahrt werden müssen. Bewahren Sie kostengünstig große Mengen an Rich-Media-Inhalten (Bilder, Videos usw.) auf, die nicht häufig abgerufen werden.

Skalierbarkeit

Unbegrenzte Skalierbarkeit ist wahrscheinlich der wichtigste Vorteil der objektbasierten Datenspeicherung. Objekte oder diskrete Dateneinheiten (in beliebiger Menge) werden in einer strukturell flachen Datenumgebung auf einem Speichermedium wie z. B. einem Server abgelegt. Sie fügen einfach weitere Geräte/Server parallel zu einem Objektspeichercluster hinzu, um eine zusätzliche Verarbeitung zu ermöglichen und die höheren Durchsätze zu unterstützen, die für große Dateien wie Videos oder Bilder erforderlich sind.

Weniger Komplexität

Objektspeicher beseitigen die Komplexität, die mit einem hierarchischen Dateisystem mit Ordnern und Verzeichnissen verbunden ist. Bei der Objektspeicherung besteht nur ein geringes Risiko von Leistungsverzögerungen und Sie können Daten effizienter abrufen, da Sie sich nicht durch Ordner, Verzeichnisse oder komplexe Hierarchien wühlen müssen. Dies führt zu einer Leistungsverbesserung, insbesondere bei der Verwaltung sehr großer Datenmengen.

Wiederherstellung/Verfügbarkeit im Notfall

Sie können Objektspeichersysteme so konfigurieren, dass sie Inhalte replizieren. Wenn ein Datenträger innerhalb eines Clusters ausfällt, steht ein zweiter Datenträger zur Verfügung, sodass das System ohne Unterbrechung oder Leistungseinbußen weiterlaufen kann. Daten können innerhalb von Knoten und Clustern sowie zwischen verteilten Rechenzentren repliziert werden, um zusätzliche Back-ups an einem anderen Standort und sogar in verschiedenen geografischen Regionen zu erstellen.

Der Objektspeicher ist eine effizientere Alternative zu herkömmlichen Back-up-Lösungen mit Bändern, bei denen Bänder erst physisch in Bandlaufwerke eingelegt, anschließend wieder herausgenommen und aus Gründen der geografischen Redundanz an einen anderen Ort gebracht werden müssen. Sie können Objektspeicher verwenden, um lokale Datenbanken automatisch in der Cloud zu sichern und/oder um Daten kostengünstig zwischen verteilten Rechenzentren zu replizieren. Erstellen Sie zusätzliche Back-ups an einem anderen Standort und sogar über geografische Regionen hinweg, um die Disaster-Recovery sicherzustellen.

Weiterführende Informationen zur Disaster-Recovery finden Sie unter „Backup and Disaster Recovery: A Complete Guide“ (Back-up und Disaster-Recovery: Ein vollständiger Leitfaden).

Anpassbare Metadaten

Denken Sie daran, dass jedes Objekt ein eigenständiges Repository ist, das Metadaten oder beschreibende Informationen enthält, die mit ihm verbunden sind. Objekte nutzen diese Metadaten für wichtige Funktionen wie Richtlinien für die Aufbewahrung, zur Löschung und Weiterleitung, für Disaster-Recovery-Strategien (Datenschutz) oder zur Überprüfung der Authentizität von Inhalten. Sie können auch zusätzlichen Kontext zu den Metadaten hinzufügen, der später extrahiert und genutzt werden kann, um Geschäftseinblicke und Analysen (z. B. zum Kundenservice oder zu Markttrends) durchzuführen.

Kosteneffizienz

Objektspeicherservices werden nutzungsbasiert (also nach dem Pay-as-you-go-Prinzip) abgerechnet, d. h. es sind keine Vorabkosten oder Investitionen erforderlich. Sie zahlen lediglich eine monatliche Abonnementgebühr für eine bestimmte Menge an Speicherkapazität, Datenabruf, Bandbreitennutzung und API-Transaktionen. Die Preise sind in der Regel gestaffelt oder volumenbasiert, was bedeutet, dass Sie für sehr große Datenmengen weniger bezahlen.

Zusätzliche Kosteneinsparungen ergeben sich aus der Verwendung von Standardserver-Hardware, da Objektspeicherlösungen nur begrenzte Hardwarebeschränkungen haben und bei entsprechender Konfiguration auf den meisten Standardservern eingesetzt werden können. Dadurch müssen Sie bei der Bereitstellung einer lokalen Objektspeicherplattform keine neue Hardware kaufen. Sie können sogar Hardware von mehreren Anbietern verwenden.

Kompatibilität mit der Cloud

Der Objektspeicher funktioniert hervorragend in Verbindung mit Cloud- oder gehosteten Umgebungen, die mandantenfähigen Storage as a Service anbieten. Dies ermöglicht es mehreren Unternehmen oder Abteilungen innerhalb eines Unternehmens, denselben Speicherplatz gemeinsam zu nutzen, wobei jedes Unternehmen bzw. jede Abteilung Zugriff auf einen separaten Teil des Speicherbereichs hat. Dieser Ansatz des gemeinsam genutzten Speichers optimiert automatisch die Skalierung und die Kosten. Sie reduzieren so die lokale IT-Infrastruktur Ihres Unternehmens, indem Sie kostengünstigen Cloudspeicher nutzen und gleichzeitig bei Bedarf auf Ihre Daten zugreifen können. Ihr Unternehmen kann zum Beispiel eine cloudbasierte Objektspeicherlösung nutzen, um große Mengen unstrukturierter IoT- und mobile Daten für Ihre Smart-Device-Anwendungen zu erfassen und zu speichern.

Objektspeicher vs. Dateispeicher vs. Blockspeicher

Die Speichermethoden haben sich weiterentwickelt, um der sich ändernden Struktur der Daten gerecht zu werden. Daten können transaktionsorientiert sein und in kleineren Mengen erfasst und übersichtlich in einer Datenbank auf einer Festplatte auf einem Server gespeichert werden. Die dateibasierte Speicherung und die blockbasierte Speicherung sind für diese Art von strukturierten Daten gut geeignet und funktionieren auch weiterhin in bestimmten Szenarien gut. Aber das Internet hat alles verändert. Unternehmen haben Probleme, die wachsenden Mengen webbasierter, digitaler Inhalte (die sogenannten unstrukturierten Daten) zu verwalten. Mit objektbasiertem Speicher lässt sich diese Herausforderung meistern.

Ihr Unternehmen hat wahrscheinlich unterschiedliche Speicherbedürfnisse, je nach den Geschwindigkeits- und Leistungsanforderungen Ihres IT-Betriebs. Sehen Sie sich datei-, block- und objektbasierte Speichermethoden genau an, denn jede Methode hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Sie werden vielleicht feststellen, dass eine Kombination dieser Architekturen Ihre Anforderungen an die Datenspeicherung am besten erfüllt.

Dateispeicher

Bei der Dateispeicherung werden die Daten in einem Ordner organisiert und gespeichert. Die Dateien erhalten einen Namen und Metadaten (in der Regel der Dateiname, der Dateityp und das Datum, an dem die Datei erstellt und zuletzt aktualisiert wurde) und werden in einer hierarchischen Struktur aus Verzeichnissen und Unterverzeichnissen in Ordnern organisiert. Sie können sich die Speicherung von Dateien so vorstellen, wie Sie physische Papierakten in einem Aktenschrank aufbewahren. Es gibt mehrere Schubladen (Verzeichnisse) und beschriftete Dateiordner in jeder Schublade (Unterverzeichnisse). Wenn Sie einen bestimmten Aktenordner in Ihrem Aktenschrank suchen, ziehen Sie die entsprechende Schublade heraus und schauen sich die Ordnerbeschriftungen an. Ebenso benötigt Ihr Computersystem für den Zugriff auf die Daten in einem Dateispeichersystem nur den Pfad (Verzeichnisse und Unterverzeichnisse), in dem sie zu finden sind. Ein hierarchisches Speichersystem wie dieses funktioniert gut bei relativ kleinen, leicht zu organisierenden Datenmengen. Wenn jedoch die Anzahl der Dateien zunimmt, kann der Such- und Abrufprozess umständlich und zeitintensiv werden.

Das Handbuch „File Storage: A Complete Guide“ bietet einen vollständigen Überblick über Dateispeicher.

Objektspeicher

Die objektbasierte Speicherung hat sich als bevorzugte Methode für die Datenarchivierung und -sicherung der modernen digitalen Kommunikation etabliert. Dazu gehören unstrukturierte Medien, Webinhalte (E-Mails, Videos, Bilddateien und Webseiten) und von IoT-Geräten erzeugte Sensordaten. Anstatt Dateien in Blöcke aufzuteilen, die auf Festplatten in einem Dateisystem gespeichert werden, behandelt dieses Speichersystem Objekte als diskrete Dateneinheiten, die in einer strukturell flachen Datenumgebung gespeichert werden.

Objektspeicher arbeiten nicht mit Ordnern, Verzeichnissen oder komplexen Hierarchien. Stattdessen ist jedes Objekt ein einfaches, eigenständiges Repository, das die Daten, Metadaten und eine eindeutige ID enthält, über die eine Anwendung das Objekt finden und darauf zugreifen kann. In diesem Fall sind die Metadaten aussagekräftiger als bei einem dateibasierten Ansatz. Sie können die Metadaten mit zusätzlichem Kontext versehen, der später für andere Zwecke extrahiert und genutzt werden kann (z. B. Datenanalysen).

Verwenden Sie die Objektspeicherung als Lösung, wenn Sie einen kostengünstige Speicher für Ihre unstrukturierten Daten benötigen, die weit über die effektiven Grenzen von Block- und Dateilösungen hinausgeht. Der Objektspeicher ist auch ideal für die Archivierung von Daten, die sich nur selten oder gar nicht ändern (statische Dateien), wie Transaktionsdatensätze oder Musik-, Bild- und Videodateien.

Blockspeicher

Der Blockspeicher bietet eine effizientere und leistungsfähigere Alternative zur dateibasierten Speicherung. Hierbei wird eine Datei in gleich große Datenblöcke aufgeteilt. Diese Datenblöcke werden dann separat unter einer eindeutigen Adresse gespeichert. Es ist keine Dateiordnerstruktur erforderlich. Stattdessen können Sie die Gruppe von Blöcken an einer beliebigen Stelle im System speichern und so maximale Effizienz erzielen.

Für den Zugriff auf eine Datei verwendet ein Serverbetriebssystem die eindeutige Adresse, um die Blöcke wieder zusammenzusetzen und zu einer Datei zusammenzufügen. Dadurch steigern Sie Ihre Effizienz, da das System nicht durch Verzeichnisse und Dateihierarchien navigieren muss, um auf die Datenblöcke zuzugreifen. Blockspeicher eignen sich gut für geschäftskritische Anwendungen, Transaktionsdatenbanken und virtuelle Maschinen, die eine geringe Latenzzeit (minimale Verzögerung), einen differenzierten oder detaillierten Zugriff auf Daten und eine konsistente Leistung erfordern.

Das Handbuch „Block Storage: A Complete Guide“ bietet einen vollständigen Überblick über Blockspeicher.

Detailliertere Informationen über die Unterschiede und Vorteile von Block- und Dateispeichern erhalten Sie in unserem Video „Block Storage vs. File Storage“ (Blockspeicher vs. Dateispeicher).

Anwendungsfälle

Wie bereits erwähnt, ist cloudbasierter Objektspeicher eine ideale Lösung für die Speicherung, Archivierung, Verwaltung und Backup-Erstellung von großen Mengen an statischen oder unstrukturierten Daten.

Zu den weiteren Anwendungsfällen gehören:

  • Cloudnative Anwendungen: Cloudbasierter Objektspeicher und die Entwicklung von Cloudanwendungen sind eng miteinander verbunden. Erstellen Sie neue cloudnative Anwendungen oder verwandeln Sie bestehende Anwendungen in Cloudanwendungen der nächsten Generation, indem Sie cloudbasierten Objektspeicher als persistenten Datenspeicher verwenden. Erfassen und speichern Sie große Mengen unstrukturierter IoT- und mobiler Daten für Ihre Anwendungen auf intelligenten Geräten. Aktualisieren Sie Ihre Anwendungskomponenten einfach und effizient.

  • KI- und Big-Data-Analysen: Erstellen Sie ein zentrales Datenrepository, das kostengünstige und skalierbare Objektspeicher nutzt. Erfassen und speichern Sie unbegrenzte Mengen von Daten jeder Art und aus jeder Quelle. Fragen Sie diese Daten ab, um große Datenmengen zu analysieren und wertvolle Informationen über Ihre Kunden, Ihre betrieblichen Abläufe und den Markt, auf dem Sie tätig sind, zu gewinnen.
Weitere Informationen zu Anwendungsfällen für Objektspeicher in der Cloud finden Sie in diesem Blogbeitrag
Was ist eine Objektspeicherdatenbank?

Wir haben oben gelernt, dass Sie einfache API-Aufrufe verwenden können, um Dateien in ein Objektspeichersystem hochzuladen und von dort abzurufen. Aber eine Anwendung benötigt auch die Metadaten des Objekts, um das richtige Objekt im Speicher zu finden. An dieser Stelle kommt eine Objektspeicherdatenbank ins Spiel. Diese Datenbank stellt eine Art Verzeichnis bereit, das die Metadaten des Objekts verwendet, um die entsprechenden Datendateien in einem verteilten Speichersystem zu finden.

Jede Objektspeichergruppe hat eine Objektspeicherdatenbank, die zwei Tabellen enthält: Eine Tabelle ist ein Objektverzeichnis und die andere Tabelle enthält den Objektspeicher.

Die Objektverzeichnistabelle enthält beschreibende Informationen über jedes Objekt (die Metadaten). In diesem Verzeichnis werden alle Objekte in der Speicherhierarchie erfasst, indem die ID des Objektgruppennamens, der Objektname und andere relevante Informationen erfasst werden. In der Objektspeichermethodik von IBM enthält die Objektverzeichnistabelle zum Beispiel drei „Indizes“:

  • Die Zeitmarke der Objekterstellung

  • Die ID des Objektgruppennamens (Namens-ID), die ausstehenden Aktionsdaten und die Zeitmarke der Objekterstellung

  • Den Objektnamen und die ID des Objektgruppennamens

Die zweite Tabelle in der Objektspeicherdatenbank ist die Objektspeichertabelle, die den Dateninhalt/die Datei selbst (die Objekte) enthält. Die Daten (unveränderliche digitale Inhalte wie Video- und Bilddateien oder große Bibliotheken mit Dokumenten) befinden sich im Objektspeicher, während die Metadaten (Kontextinformationen über die Daten, einschließlich der Namens-ID) in einer Datenbank/Objektverzeichnistabelle gespeichert werden.

Wenn eine Anwendung eine Datei hochlädt (also „postet“), erstellt sie die Metadaten und speichert sie in der Objektverzeichnistabelle innerhalb der Objektspeicherdatenbank, während sie die Datei in der Objektspeichertabelle „ablegt“. Um die Datei später abzurufen, stellt die Anwendung zum Erhalt der Metadaten eine Anfrage an das Objektverzeichnis/die Datenbank und verwendet diese beschreibenden, identifizierenden Informationen, um die Daten zu finden oder zu „abzurufen“.

Open-Source-Lösungen

Open Source bezieht sich im Allgemeinen auf ein universelles oder nicht-proprietäres Softwareentwicklungsmodell. Eine Open-Source-Entwicklungsumgebung fördert die Zusammenarbeit. Die Allgemeinheit hat freien Zugang zu allen Quellcodes, Dokumentationen, Software-Development-Kits (SDKs) und Anwendungsprogrammierschnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs) innerhalb der Umgebung. Entwickler und Programmierer können den Quellcode ändern und verbessern und diese Arbeiten dann innerhalb der Entwicklercommunity teilen, verbreiten oder veröffentlichen. Andere Entwickler können diesen Code dann herunterladen oder weiter verändern.

Open-Source-Technologien bieten Ihnen maximale Flexibilität und Kontrolle über Ihre Datenmanagement- und Speicheroptionen. Mit Open-Source-Tools und Zugriff auf offene APIs können Sie den Code an die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens anpassen. Sie sind bei Ihrer Entwicklung nicht an proprietäre Technologien gebunden, sondern haben die Freiheit, vorhandene Hardware zu nutzen, die Sie möglicherweise bereits besitzen (oder eine Kombination aus Hardware verschiedener Anbieter). Außerdem profitieren Sie von den Bemühungen anderer Entwickler innerhalb der breiteren Community.

Für objektbasierte Speichersysteme stehen mehrere Open-Source-Lösungen zur Verfügung, z. B. von Ceph, MinIO, Openio.io und SwiftStack/OpenStack Swift. Diese verfügen zwar über unterschiedliche Funktionen, Richtlinienoptionen und Methoden, verfolgen aber alle das gleiche Ziel: die Speicherung unstrukturierter digitaler Daten im großen Maßstab.

Alle wichtigen Open-Source-Technologielösungen halten sich an das Objektspeicherprotokoll Simple Storage Service (Amazon S3) von Amazon. Das Protokoll wurde erstmals 2006 eingeführt und hat sich seitdem zum De-facto-Standard für Cloudspeicher entwickelt. Jede Lösung bietet einen Open-Source-Objektspeicherserver an, der mit den REST-konformen APIs von Amazon S3 kompatibel ist. Viele von ihnen haben auch eine eigene offene API als Alternative. OpenStack Swift beispielsweise unterstützt nicht nur die S3-API von Amazon, sondern bietet auch seine eigene Swift Open API mit einigen einzigartigen Funktionen. Ceph Object Storage und Openio.io sind S3-kompatibel, unterstützen aber auch einen großen Teil der OpenStack Swift API.

Objektspeicher und Kubernetes

Da immer mehr Entwickler um eine schnellere Bereitstellung und Skalierung von Anwendungen wetteifern, hat sich die Containerisierung als eine zunehmend beliebtere Lösung erwiesen.

Containerisierung ist eine Lösung für die Paketierung von Anwendungen, die sich schnell weiterentwickelt und noch nie dagewesene Vorteile für Entwickler, Infrastrukturen und Betriebsteams mit sich bringt. Das Handbuch „Containerization: A Complete Guide“ bietet Ihnen einen vollständigen Überblick über alle Themen rund um die Containerisierung.

Kubernetes wiederum hat sich zu einer führenden Lösung für das Container-Management entwickelt. Kubernetes vereinfacht Management-Tasks wie die Skalierung von containerisierten Anwendungen. Außerdem hilft es Ihnen bei der Einführung neuer Anwendungsversionen und bietet neben anderen Funktionen Überwachungs-, Protokollierungs- und Debugging-Services. Kubernetes ist eine Open-Source-Plattform und entspricht den Standards der Open Container Initiative (OCI) für Container-Image-Formate und -Runtimes.

Was hat Kubernetes mit Objektspeicherung zu tun? Der entscheidende Begriff ist hier die Skalierung.

Kubernetes ermöglicht die Verwaltung von Containern im großen Maßstab. Das Tool ist in der Lage, Container über mehrere Hosts hinweg zu orchestrieren und containerisierte Anwendungen und ihre Ressourcen dynamisch zu skalieren (automatische Skalierung ist eines der Hauptmerkmale von Kubernetes). Objektspeichersysteme verwalten Speicher in großem Umfang. Diese Systeme sind in der Lage, riesige Mengen unstrukturierter Daten im Petabyte-Bereich und sogar darüber hinaus zu speichern. Diese beiden Scale-out-Lösungen schaffen zusammen eine ideale Umgebung für die massiven und wachsenden Datenlasten von heute und morgen.

Der Betrieb eines Objektspeichersystems auf Kubernetes bietet sich geradezu an. Verwenden Sie Kubernetes für die Bereitstellung und Verwaltung von verteilten containerisierten Anwendungen. Ebenso kann Kubernetes die einheitliche Managementschnittstelle für die Orchestrierung dezentraler Objektspeicherpools sein, unabhängig davon, ob diese lokal verwaltet werden oder über Rechenzentren oder sogar geografische Regionen verteilt sind.

Weitere Informationen zu Kubernetes finden Sie im Handbuch „Kubernetes: A Complete Guide“.

Wenn Sie Ihr Wissen auffrischen und sich noch einmal mit den Kernkonzepten vertraut machen möchten, sehen Sie sich unser Video „Container Orchestration Explained“ an.

Weiterführende Lösungen
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IBM Cloud Object Storage ist ein Speicherservice für unstrukturierte Daten, der auf Dauerhaftigkeit, Ausfallsicherheit und Sicherheit ausgelegt ist.

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Was ist Dateispeicher?

Die Dateispeicherung – auch als dateibasierte Speicherung bezeichnet – ist eine hierarchische Speichermethode zur Organisation und Speicherung von Daten auf einer Computerfestplatte oder einem NAS-Gerät (Network-Attached Storage).

Was ist Blockspeicher?

Lernen Sie die Grundlagen des Blockspeichers kennen, einer Speicherart, die zum Speichern von Dateien in Speicherbereichsnetzen (Storage Area Networks, SAN) oder auf Cloud-Plattformen verwendet wird.

Gehen Sie den nächsten Schritt

IBM Cloud Object Storage ist ein Service, der basierend auf der Nutzung abgerechnet und für die sichere und zuverlässige Speicherung großer Datenmengen verwendet wird. Unternehmen können IBM Cloud Object Storage für die Archivierung und Sicherung von Daten, für Web- und mobile Anwendungen und als permanenten und skalierbaren Speicher für Analysen nutzen. Reduzieren Sie die lokale IT-Infrastruktur Ihres Unternehmens, während Ihre Daten bei Bedarf verfügbar sind.

Weitere Informationen über IBM Cloud Object Storage