Wie BCPs erfordern auch DRPs eine BIA – die Beschreibung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie ständige Tests und Verfeinerungen. Aber weil DRPs von Natur aus reaktiver sind, liegt der Schwerpunkt eher auf Risikoanalysen und auf Daten-Backup und Wiederherstellung. Die Schritte 2 und 3 der DRP-Entwicklung, die Durchführung der Risikoanalyse und die Erstellung eines Asset-Bestands sind in keiner Weise Bestandteil der Entwicklung eines BCP.
Hier ist ein weit verbreiteter fünfstufiger Prozess zur Erstellung eines DRP:
1. Durchführung einer Analyse der Auswirkungen auf das Geschäft
Beginnen Sie wie in Ihrem BCP-Prozess jede Bedrohung, der Ihr Unternehmen ausgesetzt sein könnte, zu bewerten und sich klar zu machen, welche Auswirkungen sie haben könnte. Überlegen Sie, wie sich potenzielle Bedrohungen auf den täglichen Betrieb, die regulären Kommunikationskanäle und die Sicherheit der Mitarbeiter auswirken könnten. Weitere Überlegungen für eine starke BIA sind Einnahmeverluste, Kosten für Ausfallzeiten, Kosten für die Wiederherstellung des guten Rufs (Öffentlichkeitsarbeit), Verlust von Kunden und Investoren (kurz- und langfristig) sowie etwaige Strafen aufgrund von Compliance-Verstößen.
2. Analyse der Risiken
DRPs erfordern in der Regel eine sorgfältigere Risikobewertung als BCPs, da sie sich auf die Wiederherstellung nach einer potenziellen Katastrophe konzentrieren sollen. Berücksichtigen Sie bei der Risikoanalyse im Rahmen der Planung die Wahrscheinlichkeit eines Risikos und die potenziellen Auswirkungen auf Ihr Unternehmen.
3. Erstellen eines Asset-Bestands
Um einen wirksamen DRP zu erstellen, müssen Sie genau wissen, was Ihr Unternehmen besitzt, welchen Zweck und welche Funktion diese Assets haben und in welchem Zustand sie sich befinden. Eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Assets hilft bei der Identifizierung von Hardware, Software, IT-Infrastruktur und allem anderen, was Ihr Unternehmen besitzen könnte und was für Ihren Geschäftsbetrieb wichtig ist. Sobald Sie Ihre Assets identifiziert haben, gruppieren Sie sie in drei Kategorien: kritisch, wichtig und unwichtig:
- Kritisch: Kennzeichnen Sie nur solche Assets als kritisch, die für den normalen Geschäftsbetrieb Ihres Unternehmens erforderlich sind.
- Wichtig: Weisen Sie diese Kennzeichnung den Assets zu, die Sie mindestens einmal täglich verwenden und deren Ausfall Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb hätte (ohne diesen jedoch vollständig lahmzulegen).
- Unwichtig: Hierbei handelt es sich um Assets, die Ihr Unternehmen nur selten verwendet und die für den normalen Geschäftsbetrieb nicht unbedingt erforderlich sind.
4: Zuweisung von Rollen und Zuständigkeiten
Genau wie bei der Entwicklung Ihres BCP müssen Sie die Zuständigkeiten klar umreißen und sicherstellen, dass die Teammitglieder über das verfügen, was sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Ohne diesen entscheidenden Schritt weiß niemand, wie man sich im Katastrophenfall verhält. Im Folgenden finden Sie einige Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die Sie beim Erstellen Ihres DRP berücksichtigen sollten:
- Vorfallsberichterstatter: Eine Person, die die Kontaktinformationen der relevanten Parteien verwaltet und bei Störfällen mit Unternehmensführern und Stakeholdern kommuniziert.
- DRP-Supervisor: Der DRP-Supervisor stellt während eines Vorfalls sicher, dass die Teammitglieder die ihnen zugewiesenen Aufgaben ausführen.
- Asset-Manager: Jemand, dessen Aufgabe es ist, kritische Assets zu sichern und zu schützen, wenn eine Katastrophe eintritt.
- Verbindungsperson zu Dritten: Diese Person stimmt sich mit allen Drittanbietern oder Dienstleistern ab die Sie im Rahmen Ihres DRP beauftragt haben, und informiert die Beteiligten entsprechend über den Verlauf des DRP.
5. Testen und verfeinern
Wie Ihr BCP erfordert auch Ihr DRP ständiges Üben und Verbesserungen, um effektiv zu sein. Üben Sie es regelmäßig und aktualisieren Sie es gemäß aller wichtigen Änderungen, die vorgenommen werden müssen. Wenn Ihr Unternehmen beispielsweise nach der Erstellung Ihres DRP ein neues Asset erwirbt, müssen Sie dieses in Ihren Plan aufnehmen, damit es in Zukunft geschützt ist.