Die Stadt Helsinki kümmert sich selbst darum. Sie bietet ihren Bürgern Hunderte von Dienstleistungen an, die alles von der Gesundheitsversorgung über Wohnen bis hin zur Infrastruktur abdecken. Über 38.000 Mitarbeiter tragen zur Erbringung dieser Dienstleistungen bei und machen die Stadt zum größten Arbeitgeber des Landes.
Diese Dienste erzeugen enorme Datenmengen und bauen kontinuierlich auf einem bereits riesigen Datenbestand auf. „Wir nutzen viele unserer Dienste schon seit sehr langer Zeit“, sagt Tomas Lehtinen, Leiter der Datenabteilung der Stadt Helsinki. „Einige unserer Systeme verfügen über Daten, die fast 30 Jahre zurückreichen.“
Im Jahr 2019 etablierte die Stadt eine Datenstrategie, um das Potenzial dieser Daten auszuschöpfen. „Unser Team wollte eine datengestützte Entscheidungsfindung ermöglichen“, sagt Lehtinen, „und diese Daten dazu nutzen, die Abläufe der Stadt zu optimieren und proaktiv auf die Dienstleistungsbedürfnisse der Bürger zu reagieren.“
Damals hatte jede Dienststelle ihr eigenes Kundendienstteam, und viele bearbeiteten eine große Anzahl von Bürgeranfragen. „Die Mitarbeiter des Kundendienstes waren überlastet", sagt Janne Kantsila, leitender Spezialist für Automatisierungstechnik bei der Stadt Helsinki. „Gleichzeitig wollten wir das Kundenerlebnis verbessern. Unsere Bürger erwarteten einen schnelleren Service und flexiblere Servicezeiten. Sie wollten nicht in Warteschlangen gestellt werden.
Um diese Probleme zu lösen, wandte sich die Stadt an virtuelle Assistenten – oder „Chatbots“ – und experimentierte mit den Lösungen verschiedener Anbieter in mehreren Abteilungen. Nachdem die Stadt überprüft hatte, wie virtuelle Assistenten ihren Bürgern am besten dienen können, entwickelte sie eine Ausschreibung (RFP) für eine Plattform für virtuelle Assistenten, um ihren langfristigen Digitalisierungsbedarf zu decken.
Zu den wichtigsten Anforderungen an die Plattform gehörten die Verarbeitung natürlicher Sprache und die Möglichkeit, sich über APIs mit anderen Systemen zu verbinden, darunter auch mit denen der regionalen internen Abteilungen von Helsinki, anderen finnischen Städten und externen Anbietern. Die virtuellen Assistenten stellten auch indirekt Verbindungen zu vielen anderen Bereichen her, etwa durch die Veröffentlichung der Schulungsdaten für virtuelle Assistenten auf Helsinki Region Infoshare, einem 2011 eingerichteten offenen Webdienst, über den die großen Städte der Metropolregion Daten austauschen können. „Indem wir unsere Chatbot-Daten offenlegen, können wir anderen Städten in Finnland bei ihren eigenen Chatbots helfen, so dass sie nicht bei Null anfangen müssen“, sagt Kantsila.
Zu den weiteren erforderlichen Funktionen gehörte die Möglichkeit, über APIs und automatisierte Übersetzungen eine Verbindung zur Prozessautomatisierung herzustellen. Die Datenschutzgesetze sind in der EU streng – und noch strenger in Finnland, wo Transparenz und Vertrauen oberste Priorität haben. Die Stadt Helsinki wollte eine Lösung, die bei Bedarf von einem lokalen finnischen Rechenzentrum aus betrieben werden kann, um hochsensible Daten wie Sozial- und Gesundheitsdaten zu schützen.
IBM bot die beste Gesamtlösung für die Anforderungen der Stadt – und verfügte über ein Team vor Ort in Helsinki, das bei der Umsetzung helfen konnte.