Turing-Test
Alan Turing entwickelte den Turing-Test im Jahr 1950 und erklärte ihn in seinem Essay „Computing Machinery and Intelligence“ (Link befindet sich außerhalb von ibm.com). Der ursprünglich als „Imitation Game“ bekannte Test prüft, ob das Verhalten einer Maschine von dem eines Menschen unterschieden werden kann. Bei diesem Test gibt es eine Person, den „Fragensteller“, der anhand einer Reihe von Fragen versucht, einen Unterschied zwischen computergenerierten und von Menschen erstellten Ergebnissen festzustellen. Wenn der Fragesteller die Maschinen nicht zuverlässig von Menschen unterscheiden kann, hat die Maschine den Test bestanden. Wenn der Prüfer jedoch die menschlichen Reaktionen richtig identifizieren kann, kann die Maschine nicht mehr als intelligent eingestuft werden.
Es gibt zwar keine festgelegten Bewertungsrichtlinien für den Turing-Test, aber Turing hielt fest, dass ein menschlicher Prüfer nach fünf Minuten nur eine 70-prozentige Chance hat, eine menschliche oder computergenerierte Konversation richtig vorherzusagen. Der Turing-Test führte zu einer allgemeinen Akzeptanz der Idee der Maschinenintelligenz.
Der ursprüngliche Turing-Test überprüft jedoch nur eine bestimmte Fähigkeit – zum Beispiel Textausgaben oder Schach. Starke KI muss eine Vielzahl von Aufgaben gleich gut erfüllen. Dies führte zur Entwicklung des erweiterten Turing-Tests. Dieser Test bewertet die textuelle, visuelle und auditive Leistung der KI und vergleicht sie mit der von Menschen erzeugten Ausgabe. Diese Version wird im berühmten Loebner-Preis-Wettbewerb verwendet, bei dem ein menschlicher Richter erraten kann, ob die Ausgabe von einem Menschen oder einem Computer erstellt wurde.
Das Chinesische Zimmer
Das Gedankenexperiment „Chinesisches Zimmer“ wurde 1980 von John Searle ins Leben gerufen. In seinem Beitrag erörtert er die Definition von Verstehen und Denken und behauptet, dass Computer dazu niemals in der Lage wären. Dieser Auszug aus seinem Artikel auf der Website von Stanford (Link befindet sich außerhalb von ibm.com) fasst seine Argumentation gut zusammen:
„Die Berechnung eines Computers ist rein formal oder syntaktisch definiert, während der Verstand tatsächliche mentale oder semantische Inhalte hat. Wir können nicht allein durch syntaktische Vorgänge vom Syntaktischen zum Semantischen gelangen... Ein System, ich zum Beispiel, würde kein Verständnis der chinesischen Sprache erwerben, indem es einfach die Schritte eines Computerprogramms durchläuft, das das Verhalten eines chinesischen Sprechers simuliert (S.17).“
Das Chinesische Zimmer definiert das folgende Szenario:
Stellen Sie sich eine Person vor, die kein Chinesisch spricht und in einem geschlossenen Zimmer sitzt. Im Zimmer befindet sich ein Buch mit Regeln, Redewendungen und Anweisungen der chinesischen Sprache. Eine andere Person, die fließend Chinesisch spricht, reicht auf Chinesisch geschriebene Notizen in den Raum. Mit Hilfe des Sprachführers kann die Person im Zimmer die passende Antwort auswählen und sie an den chinesischen Sprecher weitergeben.
Die Person im Zimmer war zwar in der Lage, mithilfe eines Sprachführers die richtige Antwort zu finden, aber sie spricht oder versteht immer noch kein Chinesisch. Es war nur eine Simulation des Verstehens, indem Fragen oder Aussagen den entsprechenden Antworten zugeordnet wurden. Searle argumentiert, dass eine starke KI echten Verstand voraussetzen würde, um Bewusstsein oder Verständnis zu erlangen. Das Chinesische Zimmer veranschaulicht die Fehler des Turing-Tests und zeigt Unterschiede in den Definitionen von künstlicher Intelligenz.