Der Energieriese Shell strebt Klimaneutralität an
Shell und IBM rufen OREN ins Leben, um zur Dekarbonisierung des Bergbaus beizutragen
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„Der Bergbau steht ganz am Anfang der Umstellung auf erneuerbare Energien und wird häufig übersehen, weil er in eher abgelegenen Gebieten betrieben wird, die man nicht so oft besucht“, so Tarja Strahlman, ehemalige Leiterin von OREN Solutions, einem Joint Venture von Shell plc und IBM. „In manchen Ländern ist der Bergbau für 40–50 % des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich.“ Bergbau und Mineralien bilden die Grundlage für eine breit angelegte Umstellung der Energieversorgung auf Batterien, Windkraftanlagen und Solarenergie.

Verbraucher verbinden den globalen Energieriesen Shell in erster Linie vermutlich nicht mit dem Bergbau. Mit neuen Geschäftsvorhaben und Initiativen zur Dekarbonisierung will Shell dies jedoch ändern. Das Unternehmen wollte eine Lösung für die Bergbauindustrie entwickeln, die sowohl Nachhaltigkeit als auch digitale Transformation und Geschäftswachstum ermöglicht.

Shell hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 ein klimaneutrales Energieunternehmen zu werden. Im Zuge der Abkehr von fossilen Brennstoffen experimentiert Shell mit neuen Geschäftsmodellen und sucht nach Partnern, die auf schnelle Transformation, Innovation und Technologieskalierung spezialisiert sind. So hat Shell gemeinsam mit IBM ein digitales Geschäftsmodell für den Bergbau entwickelt, ein Sektor, in dem neben hoher Effizienz und Sicherheit auch eine umfassende Dekarbonisierung erforderlich ist.

Bei der Zusammenarbeit mit IBM® Consulting nutzen Mitarbeitende von Shell und IBM Consultants die Sustainability Consulting Praxis von IBM und die agile IBM Garage™ Methodik – gemeinsam schaffen (Design), gemein ausführen (Build), zusammenarbeiten (Skalierung) – um in einer kooperativen Umgebung schnell Innovationen zu entwickeln. Nach einer umfangreichen Marktforschung und Brainstorming-Sitzungen zum Geschäftsmodell waren Shell und IBM sich einig, dass der Aufbau einer digitalen Plattform, die eine Dekarbonisierung durch betriebliche Leistungsstärke, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Bergbau ermöglicht, der beste Weg in die Zukunft ist.

Klimaneutralität

 

Shell hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 ein klimaneutrales Energieunternehmen zu werden

 

Data-Mining im großen Maßstab

 

Einblicke in die gesamte Wertschöpfungskette des Bergbaus durch 350 Interviews

 

 

Wir sehen OREN als zentrale Anlaufstelle für die Vorantreibung der skalierten digitalen Transformation im Bergbau und zahlreichen weiteren Branchen. Grischa Sauerberg Vice President Sectoral Decarbonisation & Innovation Shell plc
Zentrale Anlaufstelle für Bergbaulösungen

Im Jahr 2020 haben Shell und IBM OREN (Link befindet sich außerhalb von ibm.com), eine Plattform zur Optimierung des Bergbaus, ins Leben gerufen. „OREN ist eine offene Plattform für die Zusammenarbeit mit verschiedenen Lösungen“, erläutert Grischa Sauerberg, Vice President of Sectorals Decarbonisation & Innovation bei Shell. „Anbieter können Kunden ihre digitalen Produkte anbieten. Viel wichtiger ist jedoch, dass sie gemeinsam an integrierten digitalen End-to-End-Lösungen arbeiten können, die Bergbauunternehmen helfen, Herausforderungen rund um die Dekarbonisierung anzugehen.“

Bergbauunternehmen sind ein wichtiger Kundenstamm für Shell. Die Entwicklung von Bergbaulösungen durch den Energiekonzern ist naheliegend, da es sich bei beiden Sektoren um industriell wichtige Bereiche handelt, die eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen. Zudem werden in beiden Sektoren Rohstoffe mithilfe schwerer Maschinen aus der Erde geholt, verarbeitet und transportiert. „Wir haben die Bergbauindustrie als Ausgangspunkt gewählt, weil sie der Energiewirtschaft sehr ähnlich ist und sich einige Herausforderungen überschneiden“, erklärt Grischa Sauerberg, Vice President Sectoral Decarbonisation & Innovation bei Shell. Shell hat bereits zahlreiche Digitalisierungsprojekte im Energiesektor umgesetzt und kann die dabei gewonnen Erkenntnisse jetzt im Bergbau nutzen.

Um diese Herausforderungen systematisch aufzudecken und Lösungen zu entwickeln, kam ein vielseitiges Team von Shell und IBM aus zahlreichen Ländern wie dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Belgien, Rumänien, Indien, Singapur, Australien und Brasilien zusammen. Experten aus der Bergbauindustrie, Projektmanager, Designer, Analysten, technische Experten, Strategen und Entwickler arbeiteten gemeinsam an der bestmöglichen Umsetzung von OREN.

Das Team führte eine umfangreiche Nutzerforschung durch, um die gesamte Wertschöpfungskette im Bergbau zu visualisieren, die Customer Journeys zu definieren und die Problemstellen der Benutzer zu ermitteln.

„Wir haben über 350 Gespräche mit Kunden in der gesamten Wertschöpfungskette des Bergbaus geführt und dabei einige wichtige Erkenntnisse gewonnen“, berichtet Sauerberg. „So ähneln sich beispielsweise 80 % der Probleme der Bergbaukunden: Der Fokus liegt auf der Dekarbonisierung durch Digitalisierung und Datenaggregation und auf der Senkung der Betriebskosten.“

Nach der Analyse des Kundenfeedbacks und der Teilnahme an Konzeptions- und Architekturworkshops stellten die Teammitglieder Hypothesen auf arbeiteten eine klare Vision und Roadmap für ein Minimum Viable Product (MVP) für OREN aus. Der transparente, kollaborative Ansatz von IBM Garage ermöglichte den Aufbau einer offenen, kooperativen Architektur, an der zahlreiche Lösungsanbieter teilnehmen und in die fortlaufend neue Anbieter aufgenommen werden können. Die offene Architektur bietet zudem eine flexible Multicloud- und Vor-Ort-Bereitstellung.

Als Front-End-Anwendung nutzt OREN Technologien von Salesforce. Im Back-End läuft die Plattform derzeit auf IBM Cloud®, kann aber dank Red Hat OpenShift (Link befindet sich außerhalb von ibm.com) auf einer beliebigen Cloud-Plattform ausgeführt werden, sollten die Kunden im Bergbau andere Anforderungen haben. Die Daten werden über IBM Cloud Pak® for Data erfasst, verwaltet und analysiert. Dieses System wird durch IBM Open Data for Industries ergänzt und arbeitet im Rahmen des Datenmanagements von unterirdischen und energiebezogenen Daten sowie der CO2-Bilanzierung mit branchenüblichen Datenmodellen. IBM Cloud Pak for Data bietet eine erstklassige Implementierung mittels Data Fabric, da OREN Daten- und Supply-Chain-Funktionen wie Virtualisierung, Governance und Herkunft in nur einer einzigen Lösung anbieten kann. Darüber hinaus umfasst OREN die IBM Environmental Intelligence Suite und Bergarbeiter können sich mit der IBM Maximo® Application Suite verbinden, die intelligentes Asset-Management, Überwachung, vorbeugende Wartung und Computer Vision bietet.

Während der Entwicklungsphase verfolgten Shell und IBM einen agilen Ansatz und wandten DevOps-Prinzipien an, wodurch eine schnellere Wertschöpfung erzielt werden konnte. Mit regelmäßigen Agile Ceremonies wurde die Partnerschaft gefestigt und das Projekt zielgerichtet vorangetrieben. Das Team von Shell und IBM hat OREN in nur acht Monaten von einem theoretischen Konzept zur Markteinführung gebracht.

Intelligente Lösungen fördern Nachhaltigkeit

Im Zuge der Einführung von OREN entwickelte Shell ein tieferes Verständnis der Kundenanforderungen und implementierte intelligente Lösungen in Form integrierter Lösungen für den Bergbau, um das Wachstum und die Integration von Daten und des digitalen Ökosystems zu unterstützen.

Um Kunden bei der Lösung komplexer Probleme zu unterstützen, für die Daten aus unterschiedlichen Quellen erforderlich sind, beschlossen Shell und IBM, integrierte Daten und digitale Lösungen für die gesamte Bergbaulieferkette anzubieten.

Zur Entwicklung, Erstellung und Skalierung dieser Lösungen entwickelte das Team eine Reihe von Problemstellungen, Lösungshypothesen und Anwendungsfällen zu den beiden Themen Dekarbonisierung und betriebliche Effizienz. Auf der Grundlage des Kundenfeedbacks priorisierte das Team zunächst zwei intelligente Lösungen:

 

  • Emissionsmanagement, das sich mit dem Erfassen, Berechnen und Visualisieren von Emissionsdaten befasst. Dieses Konzept bildete das erste Modul der intelligenten Lösung für das Emissionsmanagement.
  • Wassermanagement, insbesondere in Bezug auf Tailings (Aufbereitungsrückstände). Die Verwaltung von Lagermöglichkeiten für die Rückstände veranschaulicht und berücksichtigt die Leistung und Risiken des gesamten Verarbeitungsprozesses und ermittelt proaktiv die Auswirkungen auf die Umwelt und den Betrieb in Bezug auf die Verwaltung von Rückständen, den Bau und die Erweiterung.

Die Teammitglieder haben MVPs für die intelligenten Lösungen für das Emissionsmanagement und die Rückstandsverwaltung definiert. Sie validieren die Lösungshypothese mit Shell und anderen Kunden und beginnen mit der MVP-Entwicklung.

Das Emissionsmanagement ist der erste wichtige Schritt zur Effizienzsteigerung in Bezug auf die Dekarbonisierungsmöglichkeiten. Die intelligente Lösung für das Emissionsmanagement zeichnet sich durch einen besonders geringen Aufwand hinsichtlich Technologie und Datenzugriff aus. Sie hilft Bergbauunternehmen, ihre Kohlenstoffemissionen richtig einzuordnen und gesetzliche Vorschriften einzuhalten. Unternehmen können schließlich nur Änderungen vornehmen, wenn entsprechende Messdaten vorliegen.

Die Lösung unterstützt Kunden dabei, Daten von Sensoren und Geräten zu sammeln, die Qualität der Daten zu prüfen, sie zusammenzufassen und Berechnungen durchzuführen. Der CO2-Rechner verwendet die APIS der IBM Environmental Intelligence Suite, um Berechnungen durchzuführen, die den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchhaltung des Greenhouse Gas Protocol entsprechen.

Die Technologie setzt zudem Analyse und KI ein, damit die Kunden nicht nur zusätzliche Daten, sondern auch relevante Erkenntnisse erhalten.

Das Bergbauunternehmen kann anhand dieser Informationen Arbeitsabläufe automatisieren, den Betrieb optimieren, auf erneuerbare Energien umsteigen und Anlagen mit hohem Kohlenstoffausstoß modernisieren.

Das Tool zur Rückstandsverwaltung bietet eine digitale Überwachung der Lagerung der Rückstände, die nach der Gewinnung und Aufbereitung von Wertstoffen in einer Mine übrig bleiben. In der Regel handelt es sich um eine nasse Masse, die oft giftige Chemikalien enthält und daher überwacht, verwaltet und sicher gelagert werden muss. Bergbauunternehmen lagern die Abfälle in der Regel unterirdisch oder in einem Damm und müssen sicherstellen, dass die Rückstände nicht ins Grundwasser gelangen oder zu einem Risiko für die Umwelt werden. Inspektoren überprüfen die Lager auf Risse oder Anzeichen von Erdbewegungen. Das digitale Tool für die Rückstandsverwaltung könnte jedoch Daten aus Satellitenbildern, Damm-Sensoren und geologischen Berichten sammeln, um die Anlagen effektiv zu überwachen und den Schutz der Umwelt zu gewährleisten. Ein intelligenter Workflow könnte anschließend etwaige Probleme sofort und automatisch beheben.

Die intelligenten Lösungen von OREN können auf die Bedürfnisse der Bergbaukunden zugeschnitten werden. Das Team kann gemeinsam eine intelligente Lösung entsprechend den Anforderungen gestalten, verschiedene Daten und Lösungen verknüpfen und mithilfe von Vorhersage- und Automatisierungsfunktionen im Bergwerk intelligente Workflows entwickeln. OREN kann Bergbauunternehmen bei der Digitalisierung, Automatisierung und Transformation ihrer Betriebsabläufe unterstützen und so mehr Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit gewährleisten.

Um diese Transformation zu verwirklichen, folgt das Team einem dreistufigen Prozess (Visualisierung, Implementierung/Test und Skalierung/Erweiterung), der durch die IBM Garage™ Methodik unterstützt wird.

Blueprint für die Transformation

Shell und IBM entwickeln OREN auf der Grundlage des Benutzerfeedbacks weiter. Im Januar 2022 wurde die Version 2.0 mit einer Plattform zur Technologieintegration in Betrieb genommen. Das Intelligent Solutions Team arbeitet derzeit an einer Reihe von Anwendungsfällen, die integrierte Lösungen erfordern und durch 40 Bergbaukunden validiert wurden.

Shell sieht die OREN Plattform als Blueprint für den Bergbausektor. Nach und nach möchte Shell dieses Konzept auch in anderen Branchen mit hohem Kohlendioxidausstoß wie dem Baugewerbe, der Chemiebranche und der Zementindustrie einsetzen, um den Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu ebnen.

„Wir sehen OREN als zentrale Anlaufstelle für die Vorantreibung der skalierten digitalen Transformation im Bergbau und zahlreichen weiteren Branchen“, schließt Sauerberg.

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Logo von Shell
Über Shell plc

Shell (Link befindet sich außerhalb von ibm.com) ist eine Gruppe von Energie- und Petrochemieunternehmen, die fortschrittliche Technologien einsetzen und einen innovativen Ansatz verfolgen, um zum Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung beizutragen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in London, England, beschäftigt mehr als 80.000 Mitarbeitende in über 70 Ländern.

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Hergestellt in den Vereinigten Staaten von Amerika, Oktober 2022.

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