Im Jahr 2020 haben Shell und IBM OREN (Link befindet sich außerhalb von ibm.com), eine Plattform zur Optimierung des Bergbaus, ins Leben gerufen. „OREN ist eine offene Plattform für die Zusammenarbeit mit verschiedenen Lösungen“, erläutert Grischa Sauerberg, Vice President of Sectorals Decarbonisation & Innovation bei Shell. „Anbieter können Kunden ihre digitalen Produkte anbieten. Viel wichtiger ist jedoch, dass sie gemeinsam an integrierten digitalen End-to-End-Lösungen arbeiten können, die Bergbauunternehmen helfen, Herausforderungen rund um die Dekarbonisierung anzugehen.“
Bergbauunternehmen sind ein wichtiger Kundenstamm für Shell. Die Entwicklung von Bergbaulösungen durch den Energiekonzern ist naheliegend, da es sich bei beiden Sektoren um industriell wichtige Bereiche handelt, die eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen. Zudem werden in beiden Sektoren Rohstoffe mithilfe schwerer Maschinen aus der Erde geholt, verarbeitet und transportiert. „Wir haben die Bergbauindustrie als Ausgangspunkt gewählt, weil sie der Energiewirtschaft sehr ähnlich ist und sich einige Herausforderungen überschneiden“, erklärt Grischa Sauerberg, Vice President Sectoral Decarbonisation & Innovation bei Shell. Shell hat bereits zahlreiche Digitalisierungsprojekte im Energiesektor umgesetzt und kann die dabei gewonnen Erkenntnisse jetzt im Bergbau nutzen.
Um diese Herausforderungen systematisch aufzudecken und Lösungen zu entwickeln, kam ein vielseitiges Team von Shell und IBM aus zahlreichen Ländern wie dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Belgien, Rumänien, Indien, Singapur, Australien und Brasilien zusammen. Experten aus der Bergbauindustrie, Projektmanager, Designer, Analysten, technische Experten, Strategen und Entwickler arbeiteten gemeinsam an der bestmöglichen Umsetzung von OREN.
Das Team führte eine umfangreiche Nutzerforschung durch, um die gesamte Wertschöpfungskette im Bergbau zu visualisieren, die Customer Journeys zu definieren und die Problemstellen der Benutzer zu ermitteln.
„Wir haben über 350 Gespräche mit Kunden in der gesamten Wertschöpfungskette des Bergbaus geführt und dabei einige wichtige Erkenntnisse gewonnen“, berichtet Sauerberg. „So ähneln sich beispielsweise 80 % der Probleme der Bergbaukunden: Der Fokus liegt auf der Dekarbonisierung durch Digitalisierung und Datenaggregation und auf der Senkung der Betriebskosten.“
Nach der Analyse des Kundenfeedbacks und der Teilnahme an Konzeptions- und Architekturworkshops stellten die Teammitglieder Hypothesen auf arbeiteten eine klare Vision und Roadmap für ein Minimum Viable Product (MVP) für OREN aus. Der transparente, kollaborative Ansatz von IBM Garage ermöglichte den Aufbau einer offenen, kooperativen Architektur, an der zahlreiche Lösungsanbieter teilnehmen und in die fortlaufend neue Anbieter aufgenommen werden können. Die offene Architektur bietet zudem eine flexible Multicloud- und Vor-Ort-Bereitstellung.
Als Front-End-Anwendung nutzt OREN Technologien von Salesforce. Im Back-End läuft die Plattform derzeit auf IBM Cloud, kann aber dank Red Hat OpenShift (Link befindet sich außerhalb von ibm.com) auf einer beliebigen Cloud-Plattform ausgeführt werden, sollten die Kunden im Bergbau andere Anforderungen haben. Die Daten werden über IBM Cloud Pak for Data erfasst, verwaltet und analysiert. Dieses System wird durch IBM Open Data for Industries ergänzt und arbeitet im Rahmen des Datenmanagements von unterirdischen und energiebezogenen Daten sowie der CO2-Bilanzierung mit branchenüblichen Datenmodellen. IBM Cloud Pak for Data bietet eine erstklassige Implementierung mittels Data Fabric, da OREN Daten- und Supply-Chain-Funktionen wie Virtualisierung, Governance und Herkunft in nur einer einzigen Lösung anbieten kann. Darüber hinaus umfasst OREN die IBM Environmental Intelligence Suite und Bergarbeiter können sich mit der IBM Maximo Application Suite verbinden, die intelligentes Asset-Management, Überwachung, vorbeugende Wartung und Computer Vision bietet.
Während der Entwicklungsphase verfolgten Shell und IBM einen agilen Ansatz und wandten DevOps-Prinzipien an, wodurch eine schnellere Wertschöpfung erzielt werden konnte. Mit regelmäßigen Agile Ceremonies wurde die Partnerschaft gefestigt und das Projekt zielgerichtet vorangetrieben. Das Team von Shell und IBM hat OREN in nur acht Monaten von einem theoretischen Konzept zur Markteinführung gebracht.