Bevor Spezialisierung und das Aufkommen globaler Lieferketten die Anlagen- und Geräteproduzenten von ihren Endnutzern trennten, waren die Hersteller von Sachanlagen oft auch diejenigen, die sie nutzten. Und damit hatten sie ein inhärentes Verständnis für die Bestandteile dieser Produkte. Als die Spezialisierung zunahm und die Hersteller von Produkten nicht mehr die Endnutzer waren, brauchten die Abnehmer solch physischer Assets eine umfassendere und strategischere Methodik, um die Teile ihrer Ausrüstung zu verstehen und deren Wartung zu adressieren.
Dies galt insbesondere für die Luftfahrtindustrie, die gemeinhin als Geburtsstätte des RCM gilt. Als in den 1960er Jahren die Zahl der Flugzeugabstürze zunahm, musste die Branche ihren Umgang mit der Wartung ändern, die nicht häufig genug erfolgte, um die katastrophalen Abstürze zu verhindern. Die Industrie brauchte Hilfe bei der Erkennung möglicher Fehler und musste ihren Ansatz ändern. Die zeitbasierte Wartung, bei der Maßnahmen nach einem bestimmten Zeitplan erfolgten, funktionierte nicht mehr. Studien haben gezeigt, dass ein geringerer Zeit- und Kostenaufwand für die Wartung, dafür aber eine strategischere Vorgehensweise, zu besseren Ergebnissen führt, was auf einen effizienteren Ansatz hindeutet.
Tatsächlich stammt der Name „zuverlässigkeitsorientierte Instandhaltung“ aus einem Bericht von Nolan und Heap aus dem Jahr 1978 für United Airlines. In diesem Bericht wurde versucht, einen neuen Prozess zur Gewährleistung einer besseren Sicherheit von Flugzeugen durch einen neuen Ansatz für die Instandhaltung der Ausrüstung zu definieren. Der Einfluss dieses Berichts ist so nachhaltig, dass sich praktisch jeder RCM-Ansatz auf den JA1011-Standard der Society of Automotive Engineers beruft, der durch den Bericht von Nolan und Heap geschaffen wurde.
Inzwischen hat sich RCM als intelligente und kosteneffiziente Methode zur Durchführung von Wartungsarbeiten während des Fertigungsprozesses in fast allen Branchen durchgesetzt.