Bedrohungsakteure nutzen OSINT häufig, um sensible Informationen aufzudecken, mithilfe derer sie Schwachstellen in Computernetzwerken ausnutzen können.
Dazu zählen unter anderem persönliche Daten über die Mitarbeiter, Partner und Lieferanten eines Unternehmens, die über soziale Medien und Unternehmenswebsites leicht zugänglich sind. Auch technische Informationen wie Anmeldedaten, Sicherheitslücken oder Verschlüsselungscodes, die im Quellcode von Webseiten oder Cloud-Anwendungen erscheinen können, bieten Angreifern eine Schwachstelle, die sie ausnutzen können. Zudem gibt es öffentliche Websites, die kompromittierende Informationen wie gestohlene Logins und Passwörter veröffentlichen, die aus Datenlecks oder Cyberangriffen stammen.
Cyberkriminelle sind in der Lage, diese öffentlichen Daten für eine Vielzahl schädlicher Zwecke zu verwenden.
So könnten sie beispielsweise persönliche Informationen aus sozialen Netzwerken nutzen, um auf einzelne Personen zugeschnittene Phishing-E-Mails zu erstellen, die den Leser dazu bringen, auf einen schädlichen Link zu klicken. Sie können auch eine Google-Suche mit bestimmten Befehlen durchführen, die Sicherheitslücken in einer Webanwendung aufdecken – eine Praxis, die „Google Dorking“ genannt wird. Außerdem können Cyberkriminelle ihre Hacking-Versuche möglicherweise leichter verbergen, indem sie die öffentlich zugänglichen Unterlagen eines Unternehmens einsehen, in denen dessen Strategien zur Abwehr von Cyberangriffen beschrieben sind. Was ursprünglich als Anleitung für Mitarbeiter gedacht war, wird so zu einem Leitfaden für Hacker umfunktioniert.