Call-Center waren einst die erste Anlaufstelle für Kunden, die Hilfe zu einem Produkt oder einer Dienstleistung benötigten. Heutzutage erwarten Kunden jedoch, dass Unternehmen ihnen einen hervorragenden Kundenservice über die Kanäle bieten, die für sie am bequemsten sind. Omnichannel-Kundenservice Strategien berücksichtigen die verschiedenen Berührungspunkte, an denen ein Kunde mit einer Marke interagiert. Laut McKinsey geben 94 % der B2B-Führungskräfte an, dass die Omnichannel-Vertriebsstrategie im Vergleich zu Modellen aus der Zeit vor der Pandemie genauso effektiv oder noch effektiver ist. Ein Grund für diese Beliebtheit ist die Bequemlichkeit der Kunden sowie die Begeisterung der Gen Z für eine positive Customer Experience.
Berührungspunkte der Omnichannel-Kundenbetreuung
Call-Center/Kundenservice-Desks: Dieser Ansatz ermöglicht eine direkte Interaktion mit einem Kundensupportmitarbeiter, der darin geschult ist, auf Kundenfragen und -beschwerden einzugehen. Die Qualität der Kundenbetreuung im Vorfeld dieser Interaktion kann einen großen Einfluss darauf haben, wie viel Zeit für die Lösung jedes einzelnen Falls benötigt wird, und sich wiederum auf Ihre Kundenzufriedenheitsbewertung (CSAT) auswirken. Ein Menü, über das Kunden zuvor Details zu ihrem Problem bereitstellen, kann zwar die Bearbeitungszeit durch menschliche Mitarbeiter reduzieren, allerdings sollte es so aufgebaut sein, dass es die Kunden zufriedenstellt. Während langwierige Menüs mit Ansagen vom Band, die per Tastendruck angesteuert werden, oft zu Frust führen können, werden moderne KI-Funktionen, die das Anliegen der Kunden basierend auf einer kurzen Zusammenfassung kategorisieren, zumeist als positive Unterstützung wahrgenommen.
Vor-Ort-Service: Taten sagen oft mehr als Worte. Die Geschwindigkeit, mit der ein Unternehmen auf Kundenbedürfnisse reagiert, kann ein gutes Beispiel für ausgezeichneten Kundenservice darstellen. Für Unternehmen, deren Geschäftsmodell eine potenzielle Kundenbetreuung vor Ort vorsieht, ist es nach wie vor unerlässlich, über einen effizienten und positiven Prozess zu verfügen, um Kundensupportmitarbeiter direkt zum Kunden zu bringen. Hier ist die effiziente Planung und Vorbereitung von Außeneinsätzen unerlässlich. Da Probleme je nach Schweregrad auf Dauer zu hohen Verlusten führen können, kann eine schnelle Reaktion Wunder für die Kundenzufriedenheit wirken, während eine lange Wartezeit eine zuvor positive Wahrnehmung komplett zunichtemachen kann.
Live-Chats: Statt Kundensupportmitarbeiter per Telefonanruf zu kontaktieren, was eine hohe Auslastung mit sich bringt, können Live-Chats die Mitarbeitereffizienz bei der Beantwortung von Kundenfragen steigern, da sie mehrere Chats gleichzeitig bedienen können. Dies bietet auch eine Alternative für Kunden, die lieber SMS oder Instant Messaging nutzen, als über das Telefon zu kommunizieren. Noch effizienter werden Chats, wenn den Mitarbeitern bereits hilfreiche Antworten und Entwürfe bereitgestellt werden oder die Plattform wichtige Kundendaten automatisch sammelt oder bereitstellt. Zusätzlich kann auch KI eingesetzt werden, die Hand in Hand mit menschlichen Supportmitarbeitern auf Kundenanfragen reagiert und ihr Team weiter entlastet.
Self-Service/Webseiten: FAQs, Chatbots und hilfreiche Webseiten sind Self-Service-Tools, die über Mobilgeräte leicht zugänglich sind und rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Sie ermöglichen es Kunden also, jederzeit Antworten auf ihre Fragen zu finden. Self-Service-Optionen können direkt auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Wenn ein Call-Center beispielsweise eine wiederkehrende Frage von Kunden erhält, könnte das Support-Team in Erwägung ziehen, die Antwort über eine FAQ oder einen Chatbot zu seiner Website hinzuzufügen. Dies ist in gewisser Weise ein iterativer Prozess: Wenn ein wiederholt auftretendes Problem mithilfe von Self-Service-Angeboten leicht gelöst werden kann, müssen sich Mitarbeiter seltener mit deren Bearbeitung befassen, sodass andere Themen zum neuen Hauptanliegen der Kunden werden. Diese können sie wiederum ebenfalls in FAQs und Chatbots aufzunehmen, sodass im Idealfall immer mehr Probleme ohne die Unterstützung der Mitarbeiter gelöst werden können.
Soziale Medien/Benutzerforen: Marken sollten ihre Kunden dort abholen, wo sie sich aufhalten. Mundpropaganda und Kommunikation bilden heute den Grundstein der sozialen Medien. Im Zeitalter der Influencer lädt dies nicht nur mehr Menschen dazu ein, sich an der Unterhaltung zu beteiligen – auch Marken werden immer aktiver auf Social Media. Diese Plattformen sind inzwischen zu einer zentralen Methode der Öffentlichkeitsarbeit geworden, bilden aber auch eine Anlaufstelle zur Problemlösung von Marken, da dort direkt auf die Bedürfnisse der Kunden eingegangen werden kann. Außerdem verbinden soziale Medien Menschen virtuell miteinander, was auch die Verbindung zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden vertiefen kann.