Das Unternehmen traf die Entscheidung, sich auf neue Technologien zu konzentrieren.
Mithilfe einer Kombination integrierter Watson-Angebote entwickelten Hornik und sein Team Max, einen KI-gestützten Bot für die Personalbeschaffung. Die Lösung, die auf der deutschsprachigen Karriere-Webseite von msg zu finden ist, stellt den Bewerbern eine Reihe von jobbezogenen Fragen und ordnet sie schließlich auf der Grundlage ihrer Antworten konkreten Stellenangeboten zu. Alternativ können Personen ihre Lebensläufe hochladen und Max sendet auf Basis dieser Informationen automatisch eine Liste der geeigneten Stellen zurück.
„Der Abgleich von Lebensläufen ist der wichtigste Anwendungsfall für unseren digitalen Assistenten“, fügt Hertlein hinzu. „Das wirklich Wertvolle an dieser Lösung ist die interaktive Suchfunktion. Der Bot enthält ein Tool, mit dem ein Lebenslauf hochgeladen werden kann. Anschließend analysiert und versteht dieses Tool den Lebenslauf und vergleicht die Erfahrungen mit offenen Stellenangeboten. Dann erstellt es eine Liste der besten Positionen, auf die sich das Personalbeschaffungsteam konzentrieren sollte. Das spart eine Menge Zeit.“
Max basiert auf den KI-Funktionen und den Fähigkeiten im Bereich der natürlichen Sprache von IBM® watsonx Assistant, einem auf Unternehmen abgestimmten KI-Assistenten, der in IBM® Cloud im Frankfurter Rechenzentrum gehostet wird. Als Grund für diese Wahl nennt das Team die Benutzerfreundlichkeit und Leistungsfähigkeit von Watson-Technologien.
„Als wir IBM® watsonx Assistant anhand desselben Dialogs und derselben Daten mit einem anderen Bot-Framework verglichen und getestet haben, waren die Ranking- und Verlässlichkeitsscores von Watson immer die besten“, erklärt Hertlein. „Außerdem ist für IBM® watsonx Assistant kein großer Schulungsaufwand nötig – die Lösung ist unglaublich intuitiv.“
Die Lösung wurde in sechs Monaten von den IT- und Personalabteilungen von msg gemeinsam entwickelt. Das Personalbeschaffungsteam schulte Max in der speziellen Terminologie, dem Diskurs und den Inhalten des Recruitings und sorgte für die Feinabstimmung der Fragen, die das Tool den Bewerbern stellt. Zudem wurde in der Personalabteilung der Weg zum Second-Level-Support definiert und eine Möglichkeit für Bewerber geschaffen, die Personalverantwortlichen direkt zu kontaktieren.
„Die starke Einbindung des Personalbeschaffungsteams hat wesentlich zum Erfolg des Projekts beigetragen. Zudem können wir so sicherstellen, das der Personalabteilung das am besten geeignete Tool zur Unterstützung ihrer Arbeit zur Verfügung steht“, führt Hertlein aus. „Dank der Benutzerfreundlichkeit von IBM® watsonx Assistant können Mitarbeiter aus der Personalbeschaffung eng mit uns zusammenarbeiten. Sie mussten keinen Code schreiben, sondern nutzten einfach das Toolkit von IBM® watsonx Assistant, um uns bei den Inhalten und Dialogen zu helfen, sodass wir uns auf die technische Architektur im Hintergrund konzentrieren konnten.“
Die Technologie nutzt IBM® Watson Knowledge Studio und IBM® Natural Language Understanding, um HR-spezifische Modelle zu erstellen, die Terminologie und Konzepte aus dem Recruiting-Bereich zum Fokus haben. Das IT-Team stellte die Modelle in IBM® Watson Discovery bereit; die Lösung fungiert bei der Analyse und Zuordnung von Lebensläufen zu Rollen als Suchmaschine des Bots.
Die Lösung findet auch relevante Stellen, indem sie mit Bewerbern interagiert und eine Reihe von Fragen stellt. Zunächst werden die umfassendsten Fragen gestellt, etwa: „Studieren Sie oder sind Sie berufstätig?“und „Welche Art von Arbeit wünschen Sie sich?“. Nach und nach werden die Fragen gezielter gestellt, z. B. nach dem gewünschten Arbeitsort.
Max stellt auch Fragen, um die konkrete Art der Stelle einzugrenzen, nach der Bewerber suchen. Wenn jemand beispielsweise eine Stelle im Consulting auswählt, fragt der Bot, ob die Person im technischen oder im geschäftlichen Consulting tätig sein möchte. Wählt der Bewerber technisches Consulting aus, fragt der Bot nach spezifischen Technologiekompetenzen, z. B. nach Kenntnissen in bestimmten Programmiersprachen. Außerdem werden die Bewerber gefragt, ob und wie viele Jahre sie Erfahrung in bestimmten Branchen wie dem Bankwesen oder dem Automobilbau haben.
Nachdem Max die Informationen erfasst hat, fragt er die Datenbank nach Jobbeschreibungen ab, die den Antworten des Bewerbers entsprechen, und erstellt eine gezielte Liste. Bewerber können dann die verschiedenen Stellenbeschreibungen lesen und ihre Bewerbung für die Stelle ihrer Wahl absenden. Und da der Abgleich des Lebenslaufs bereits von den Bewerbern selbst durchgeführt wurde, kann der Recruiter direkt Kontakt aufnehmen.