Glücklicherweise hatte IBM im Jahr 2019 einen Plan zur Migration seiner Event-Marketing-Systeme – einer verstreuten Ansammlung von selbst entwickelten, proprietären Tools und Punktlösungen von anderen Anbietern – auf die Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform RainFocus, die auf IBM Cloud-Technologien gehostet wird, eingeführt. Eine skalierbare Plattform, die IBM Cloud-Funktionen nutzt, ermöglichte nicht nur eine schnelle Umstellung auf ein virtuelles Format, sondern bot auch neue Möglichkeiten für Innovationen.
Die Cloud-Strategie für die Plattform lag weiterhin voll im Plan. RainFocus und IBM befanden sich mitten in einer schrittweisen Einführung, bei der die Plattform zunächst in einer hybriden Umgebung auf der IBM Cloud und anderen in der Cloud gehosteten Technologien ausgeführt wurde, mit dem Plan, Mitte 2021 vollständig auf die IBM Cloud zu migrieren.
Zu dieser Zeit nutzte RainFocus den IBM Cloud for Kubernetes Service für die Cloud-Implementierung. Dadurch konnte das Unternehmen einen branchenüblichen, Cloud-agnostischen Ansatz realisieren. Außerdem kamen die folgenden Systeme zum Einsatz: IBM Cloud Object Storage, um die zahlreichen Assets zu speichern, die für die Durchführung eines IBM Events erforderlich sind, IBM Content Delivery Network, um diese Assets schnell und konsistent bereitzustellen, und IBM Global Load Balancer, um die Hochverfügbarkeit aufrechtzuerhalten, wobei die Plattform in IBM Rechenzentren in Dallas und Washington, D.C. gehostet wurde.
Nachdem die Cloud-Infrastruktur eingerichtet war, konzentrierten sich die beiden Teams auf die Neukonfiguration der RainFocus-Plattform für die Durchführung eines Online-Events. Die Plattform bietet eine Reihe bemerkenswerter Funktionen, die perfekt auf die Bedürfnisse von IBM im Event-Marketing abgestimmt sind: eine einzige, integrierte Schnittstelle, eine offene, skalierbare Architektur, ein benutzerfreundliches Frontend, die Integration mit den Backend-Systemen von IBM sowie zuverlässige Berichts- und Analysefunktionen.
Zunächst kümmerten sich die Teams bei der Umstrukturierung der Konferenz um Bereiche, in denen digitale Events gut funktionieren könnten, wie z. B. bei der Bereitstellung von Inhalten im Zusammenhang mit den Sitzungen, bei der Wissensvermittlung durch technische Schulungen und Labore sowie bei Networking-Möglichkeiten.
Aus technischer Sicht befassten sich die Teams mit Fragen wie der Erfassung von Teilnehmerdaten bei der Registrierung, der Nachverfolgung von Anwesenheit und Interaktionen, der Option von Single Sign On und der Integration des Informationsaustauschs zwischen der Plattform und den IBM Backend-Systemen.
Die Herausforderung hinsichtlich der Skalierbarkeit war groß. Bei physischen Veranstaltungen laufen die Anmeldungen in der Regel einigermaßen vorhersehbar ab und steigen in den Wochen vor dem Eröffnungstag allmählich an. Aber niemand konnte die Frequenz und das Volumen der Anmeldungen für ein virtuelles Event vorhersehen.
Zur Vorbereitung führten RainFocus und IBM Skalierungstests für die Registrierungsfunktionen der RainFocus-Plattform und die Integrationen in die IBM Infrastruktur durch. RainFocus entwickelte eine Lobby-Funktion – einen Warteraum, der bei Erreichen eines Schwellenwerts für Registrierungen aktiviert wurde – um den Ansturm zu bewältigen. Sie konfigurierten die Funktion und führten Lasttests durch, um sicherzustellen, dass sie der Nachfrage gewachsen war.
Und dann, nach 46 Tagen, war alles fertig und die eigentliche Bewährungsprobe konnte beginnen.