Die Kosten für die Inanspruchnahme eines Rechtsanwalts in Deutschland können unerschwinglich sein, insbesondere für Kleinunternehmer ohne Rechtsschutzversicherung. Dennoch gibt es einen großen ungedeckten Bedarf an Rechtsberatung in Bezug auf Verträge, Immobilienrecht, Familienrecht und andere allgemeine Fragen.
Die Frage der Kostentransparenz ist ein weiteres Hindernis für die Entscheidung, Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen: Wie hoch wird die Rechnung für die Rechtsberatung am Ende ausfallen?
Der Rechtsanwalt und Mitbegründer von QNC, Michael Friedmann, wollte den Zugang zu juristischen Dienstleistungen in Deutschland verbessern und wählte das Internet als Plattform, um dieses Ziel zu erreichen. Im Jahr 2000 startete er www.123recht.de, Deutschlands erste Website, die Verbrauchern helfen sollte, einen Anwalt zu finden und die Kosten für einen Rechtsbeistand zu schätzen. Im Jahr 2004 führte Friedmann www.frag-einen-anwalt.de ein, eine Website, auf der Verbraucher online mit Anwälten in Kontakt treten und Rechtsberatung zu einem niedrigen Pauschalpreis pro Beratung erhalten konnten.
In den darauffolgenden Jahren begrüßte QNC Millionen von Online-Besuchern und stellte eine beeindruckende Datenbank mit über 180.000 häufig gestellten Fragen zusammen, die von erfahrenen Anwälten geprüft wurden. Um den Wert dieser juristischen Datenbank zu erweitern, wollte QNC einen neuen Service starten, um kleinen Unternehmen kostengünstige juristische Dienstleistungen auf monatlicher Abonnementbasis anzubieten. Aber ein großes technisches Hindernis stand diesem Vorhaben im Weg. Bei der Verwendung herkömmlicher „Keyword“-Suchwerkzeuge würden die von QNC beauftragten Anwälte sehr viel Zeit benötigen, um Antworten auf Fragen von Mandanten zu finden. Diese zeitintensive Suche würde die Kosten für das Abonnement zu hoch machen, um für den Markt der kleinen Unternehmen rentabel zu sein.
Während er mit diesem Problem haderte, besuchte Friedmann eine Konferenz für Rechtstechnologie, auf der er erfuhr, dass IBM kürzlich eine deutschsprachige Version seines Watson-KI-Toolsets fertiggestellt hatte. „Der Ansprechpartner von IBM sagte mir: ‚Ihr Inhalt ist genau das, wofür Watson erfunden wurde. Sie beantworten Fragen und Watson findet Fragen, die er beantworten kann’“, sagt Friedmann. „QNC spielt also eigentlich juristisches Jeopardy.“