Die ANZ Bank (ANZ), ein multinationales Finanzinstitut, wollte seine Prozesse für die Entwicklung und Bereitstellung von Mainframe-Anwendungen durch die Einführung von Mainframe-DevOps-Praktiken modernisieren. Mainframe DevOps würde sicherstellen, dass die Kernsysteme der Bank robust und effizient sind und die Anforderungen des modernen Bankwesens erfüllen können.

Die ANZ musste sich schnell an die sich ändernden Marktbedingungen und Kundenerwartungen anpassen. Die Einführung von DevOps-Praktiken für die Mainframe-Anwendungsentwicklung ermöglicht schnellere Entwicklungszyklen sowie kontinuierliche Integration und kontinuierliche Bereitstellung (CI/CD), die für die Aufrechterhaltung der Agilität unerlässlich sind.

Die Mainframe-DevOps-Transformation von ANZ wurde durch die Notwendigkeit vorangetrieben, die Ineffizienzen ihres eng gekoppelten Source Control Management (SCM)-Systems und der manuellen Prozesse zu überwinden. Die Bank hatte mit zahlreichen Herausforderungen in Bezug auf die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit zu kämpfen, wie z. B. einem hohen Koordinationsbedarf, begrenzten Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, nicht intuitiven Schnittstellen, verzögerten Aktualisierungen, uneinheitlicher Leistung und langen Ausfallzeiten. ANZ wollte die Vorstellung infrage stellen, dass Mainframe-Anwendungen unmöglich auf zeitgemäße Tools und Arbeitsweisen abgestimmt werden können.

Bleiben diese geschäftlichen Herausforderungen ungelöst, würde dies wahrscheinlich zu einem Rückgang der Kundenzufriedenheit, häufigen Serviceunterbrechungen, geringerer Produktivität, höheren Betriebskosten und Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Bindung von Talenten führen.

Die Bank sah sich gezwungen, eine Lösung für alle kritischen Mainframe-Anwendungen bereitzustellen. Durch die Automatisierung sich wiederholender, arbeitsintensiver Aufgaben würde die Abhängigkeit von manuellen Prozessen verringert, die Qualität verbessert und die Betriebskosten erheblich gesenkt.

Die Entwicklung von ANZ begann mit parallelen Veränderungen in den Bereichen Technologie, Kultur und Prozesse. Zunächst implementierte die Bank Developer Tools von IBM Z, um ihre komplexesten und kritischsten Anwendungen zu modernisieren. IBM Developer for z/OS (IDz), eine robuste integrierte Entwicklungsumgebung (IDE), wurde ausgewählt, da es IBM z/OS-Anwendungen mit DevOps-Praktiken entwickeln und warten kann. Die über 200 Mainframe-Entwickler der ANZ haben die Wahl zwischen IDE, von denen etwa 80 % Eclipse und 20 % VS Code nutzen.

Die Bank verwendete auch ein fortschrittliches Build-System für traditionelle z/OS-Anwendungen. Die Lösung, IBM Dependency Based Build (DBB), optimiert und automatisiert die Abhängigkeitsverfolgung und inkrementelle Builds und verbessert so die DevOps-Effizienz und die Entwicklererfahrung. Das konfigurierbare Framework von DBB unterstützt verschiedene Mainframe-Programmiersprachen und Verarbeitungsumgebungen wie COBOL, IMS, Db2 und CICS, um die spezifischen Anforderungen der ANZ zu erfüllen. Die ANZ konnte das Framework über APIs so erweitern, dass es für Hogan funktioniert.

Während ANZ seine Geschäftswelt aktualisierte, vollzog es auch eine Transformation, indem den Mitarbeitern praktische Schulungen, Wertdemonstrationen und umfassende Wissensartikel angeboten wurden. Diese waren unerlässlich, um die Akzeptanz der Mitarbeiter zu gewinnen. Die Modernisierung wurde in Aufgaben aufgeteilt, die dann fähigkeitsbasierten Teams zugewiesen wurden. Diese Teams haben ihre Erfahrungen aus den ersten Herausforderungen und Workshops genutzt, um alle Anforderungen im Detail zu erfüllen. ANZ hat einen Proof of Concept (POC) und ein Pilotprojekt unter Anleitung des DevOps Acceleration Team (DAT) abgeschlossen, einem IBM Z Software-Team, das eng mit Kunden zusammenarbeitet, um deren DevOps-Transformation zu beschleunigen.  DAT fungierte während des Modernisierungsprojekts als vertrauenswürdiger Berater, der die Machbarkeit der Lösung prüfte und die Implementierung des Frameworks leitete.

Nachdem der Migrationsplan erstellt war, beschleunigte ANZ den Zeitplan und konnte die Lösung erfolgreich schrittweise einführen, beginnend mit einer wichtigen Anwendung auf der Basis von Hogan. Dieser Erfolg gab ihnen das Vertrauen, alle Mainframe-Anwendungen der Bank zu transformieren. Innerhalb von 8 Monaten hatte das Team erfolgreich ein CI/CD-Framework für etwa 40 Anwendungen implementiert, darunter 3 kritische Kernbankensysteme, und über 1.000 Anwendungs-Repositorys zu seinen Git-basierten Versionskontrollsystemen.

Durch die Migration zu einem Git-basierten SCM konnte die ANZ einen optimierten und automatisierten Entwicklungsprozess einführen. Mehrere Entwickler können nun gleichzeitig am selben Code arbeiten, ohne dass ein Check-in/Check-out-Prozess erforderlich ist, was die Zusammenarbeit und Effizienz erheblich verbessert. Die neuen Lösungen und Prozesse bieten außerdem zuverlässige Tracking- und Auditing-Funktionen, die Einhaltung von Branchenstandards und -vorschriften gewährleisten – eine Notwendigkeit in der stark regulierten Bankenbranche.

Die Einführung von Mainframe-DevOps hat ebenfalls erhebliche Fortschritte erzielt. Die Bank konnte die Lizenzkosten um etwa 90 % im Vergleich zum herkömmlichen Mainframe-basierten SCM senken. Darüber hinaus können sie jetzt mit automatisierten Build-Pipelines neue Funktionen und Anwendungsverbesserungen schneller bereitstellen, die Qualität verbessern und die Erfahrungen für Entwickler und Kunden verbessern.

Zuvor hatte ANZ einen komplexen Prozess für Hotfixes, dessen Nachrüstung im SCM und Bereitstellung in Nicht-Produktionsumgebungen etwa vier Wochen in Anspruch nahm. Mit dem CI/CD-Framework verwendet ANZ nun Git als einziges SCM, sodass Hotfixes über eine kontrollierte, vereinfachte und vertrauenswürdige Pipeline direkt in Produktionsumgebungen bereitgestellt werden können. Jeder Hotfix dauert jetzt nur noch maximal eine Stunde, sodass Entwickler ihre Zeit und Mühe auf die Entwicklung neuer Funktionen konzentrieren können.

„Die Transformation zu DevOps war für uns ein Wendepunkt“, sagte Charan Ankushapur, Core Banking Engineering Lead bei ANZ. Er fährt fort: „Wir haben erhebliche Verbesserungen bei Effizienz, Produktivität und Kundenzufriedenheit festgestellt und zuversichtlich, dass dies auch in Zukunft den Geschäftswert für uns steigern wird.“

Mit dieser neuen Entwicklungstoolchain ist die ANZ gut positioniert, um fortzufahren und ihre Kernbankensysteme zu verbessern und der Konkurrenz in den sich schnell entwickelnden Branchen immer einen Schritt voraus zu sein. Die Bank plant, weiterhin die Developer Tools von IBM zu nutzen, um weitere Innovation und Verbesserungen voranzutreiben und neue Möglichkeiten für Wachstum und Expansion zu erkunden.

ANZ  ist ein führendes Bankinstitut mit Hauptsitz in Australien. ANZ ist in 33 Märkten weltweit tätig und bietet Finanzdienstleistungen für über 8 Millionen Kunden an. Mit einem starken Fokus auf die Verbesserung des finanziellen Wohlbefindens, die Unterstützung der ökologischen Nachhaltigkeit und die Verbesserung der Verfügbarkeit von geeignetem und erschwinglichem Wohnraum setzt sich ANZ dafür ein, seinen Kunden innovative, effiziente und belastbare Banklösungen anzubieten.