Für diese Führungskraft war nicht nur die Pünktlichkeit und der Komfort beeindruckend. Es war auch der Grad der Granularität nach SKU, Verpackung und verschiedenen anderen Variablen, der eine vollumfänglich „qualifizierte“ Diskussion ermöglichte.

Aber das war nicht immer so. In dieser Geschichte geht es darum, wie alles begann.

In der Unternehmenszentrale von Solar in Fortaleza an der Nordostküste Brasiliens leitet Hermeson Anibal Marques ein Team von etwa einem Dutzend Mitarbeitern in der Finanzabteilung. Deren Aufgabe ist es, den vielen Entscheidungsträgern die Zahlen vorzulegen, auf die sie angewiesen sind. Als Veteran mit 10 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der Berichterstattung kann Marques wie kein anderer bestätigen, wie sehr sich die Finanzberichterstattung bei Solar innerhalb eines überraschend kurzen Zeitraums entwickelt hat.

„Als eine Art Berichterstattungszentrale im Unternehmen war es die Aufgabe unseres Teams, Finanzinformationen aus vielen internen Quellen zusammenzutragen und sie mit Hilfe einer Reihe von auf Tabellenkalkulationen basierenden Modellen in hochgradig maßgeschneiderte Tranchen umzuwandeln, die für die Planung, Budgetierung und mehr geeignet sind“, erklärt Marques. „Vieles von dem, was wir taten, bestand in der Durchführung von Simulationen verschiedener Entscheidungsszenarien, und das geschah fast ausschließlich manuell und nahm viel Zeit in Anspruch.“

Es handelte sich nicht um einen einzelnen Wendepunkt. Vielmehr hatten sich die Kräfte, die die Notwendigkeit eines Wandels vorantrieben, seit langem aufgebaut. So hatte Solar über viele Monate hinweg andere Abfüllbetriebe in Brasilien übernommen, um seine Marktpräsenz zu erweitern und Marktanteile zu gewinnen. Parallel zu dieser Expansion ging Solar auch dazu über, sein Geschäft weiter zu dezentralisieren, wobei die Direktoren der 18 bundesstaatlichen Einheiten des Unternehmens für die operativen Entscheidungen und die Rentabilität verantwortlich waren. Damit dieses Modell erfolgreich sein konnte, musste Solar sicherstellen, dass jeder dezentralen Einheit die richtigen Daten für Planungs- und Entscheidungszwecke zur Verfügung standen – und das heruntergebrochen auf ein hohes Maß an Granularität.

Das Problem, sagt Marques, war die Komplexität. „Es herrschte weitgehend Einigkeit darüber, dass unser bestehendes [auf Tabellenkalkulationen basierendes] System einfach nicht mit der Komplexität der Datenberichterstattung und -modellierung zurechtkam“, erklärt er. „Und wir wussten, dass eine Anpassung des Systems nicht die Lösung war, was auch unser vertrauenswürdiger Lösungsanbieter bestätigte. Wir brauchten also ein Planungstool, das der Komplexität unseres Geschäfts gerecht werden und unsere Flexibilität nicht mehr einschränken würde.“

Der von Marques angesprochene Anbieter ist der IBM Geschäftspartner CTI Global, der sich auf Lösungen zur Entscheidungsunterstützung spezialisiert hat. In seiner langjährigen Beziehung zu Solar hatte er dieses Vertrauen aufgebaut, indem er das Finanzteam an entscheidenden Punkten unterstützte, als die Nachfrage nach mehr, besseren und schnelleren Daten stetig wuchs. Nun, da Marques und sein Team an einem weiteren kritischen Punkt angelangt waren, sah er in CTIs tiefgreifendem Prozesswissen die ideale Lösung für das, was er am meisten brauchte – und das war nicht die Technologie. „Was wir wirklich suchten, war Fachwissen auf der Ebene der Finanzprozesse, das Wissen um die besten Verfahren, wenn es darum geht, die relevantesten Daten für bestimmte Geschäftsentscheidungen zu liefern“, sagt Marques. „CTI verfügte über dieses Fachwissen. Genauso wichtig war es aber, dass sie unser Team darauf vorbereiteten, das Ganze in Zukunft selbst zu handhaben.“

Grundsätzlich beauftragte Solar CTI mit der Optimierung der Prozesse, mit denen die Finanzsimulationen durchgeführt wurden, die für die Planung und Entscheidungsfindung des Unternehmens so wichtig waren. Das bedeutete, dass der Prozess nicht nur schneller und genauer werden sollte, sondern auch flexibler in Bezug auf die Unterstützung dezentraler Analysen durch die verschiedenen Geschäftsbereiche von Solar.

Vom Standpunkt der Implementierung aus betrachtet, gab es zwei Herausforderungen beim Aufbau eines solchen Systems. Die erste, und hier erwies sich die Erfolgsbilanz von CTI als wesentlich, war das Wissen um die Verwendung der richtigen Finanzdatenelemente, um die wichtigsten Geschäftsentscheidungen von Solar richtig zu gestalten. Laut Marques klingt das einfach, bis man die Komplexität all der dynamischen und voneinander abhängigen Faktoren bedenkt, die bei der Simulation auch nur einer einzigen Entscheidung eine Rolle spielen. „Wenn Sie simulieren wollen, wie sich eine Preisänderung für eine einzelne SKU in einem einzelnen Markt auf die Margen, den Unternehmensgewinn nach Steuern und den Cashflow auswirkt, müssen Sie in der Lage sein, die Annahmen auf einer sehr granularen Ebene mit echten Daten in einer sehr komplexen Ursache-Wirkung-Finanzmodellierung zu testen“, sagt er. „Deshalb ist eine umfassende Erfahrung mit den finanziellen Details der Abfüllprozesse eine absolute Voraussetzung, um es richtig zu machen.“

Die andere große Herausforderung bezieht sich direkt auf die Art der von Solar angestrebten dezentralen Entscheidungsfindung. Und hier, sagt Francisco Loschiavo Neto, Managing Partner bei CTI, ist das zugrundeliegende Prinzip zwar einfach, die Ausführung jedoch weit davon entfernt. „Wenn ein Planer oder ein Direktor eine Simulation auf Landes- oder sogar auf Kundenebene durchführt, ist es absolut notwendig, die Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen zu sehen und eine Single-Source-of-Truth zu haben“, sagt Loschiavo. „Diese kontinuierliche, integrierte Planung ist etwas, das kein Ansatz auf Basis einer Tabellenkalkulation leisten kann. Dementsprechend sind wir überzeugt, dass IBM Planning Analytics dies besser kann als jede andere Lösung.“

Die revolutionären Auswirkungen erstrecken sich auch auf jeden anderen Teil des Unternehmens und jede Ebene des Managements. Dort ermöglichen es die von Planning Analytics gewonnenen Erkenntnisse den Mitarbeitern, komplexe Entscheidungen schneller und mit mehr Zuversicht zu treffen. Langsam aber sicher, so glaubt Marques, beginnt die Revolution in Sachen Planungsdaten, die Entscheidungskultur im gesamten Unternehmen zu verändern. „Wir scheinen einen Punkt überschritten zu haben, an dem sich immer mehr Menschen dafür interessieren – sie fordern es mehr und mehr“, sagt er.

Das nächste Kapitel der Transformation der Planung bei Solar spielt sich heute auf der Angebotsseite der Wertschöpfungskette ab. Marques erklärt, dass das kurzfristige Ziel darin besteht, die „Was-wäre-wenn“-Funktionen von Planning Analytics zu nutzen, um zu sehen, wie sich Veränderungen bei externen Kostentreibern (z. B. Rohstoffpreise, Steuern und Wechselkurse) nicht nur auf die Preisgestaltung, sondern auch auf die Nachfrage, den Bestand und die Produktionspläne auswirken. Dazu erklärt er: „Das ist eine sehr detaillierte und komplexe Angelegenheit, aber wenn man flexible, leicht anpassbare Geschäftsregeln hat, ist es viel einfacher.“

Als eines der größten Coca-Cola-Abfüllunternehmen in Lateinamerika und sogar weltweit ist der Dezentralisierungstrend von Solar eine starke Bestätigung für den Wert lokaler Entscheidungsfindung. Die neue Planning Analytics-Lösung ermöglicht es dem Unternehmen, die Leistungsfähigkeit simulationsbasierter Analysen in sein Geschäft einzubinden, was es agiler als jemals zuvor macht.

Solar Coca-Cola (Link befindet sich außerhalb von ibm.com) mit Sitz in Fortaleza, Brasilien, ist der zweitgrößte Coca-Cola-Abfüller in Brasilien und der 15. größte der Welt, mit 13 Fabriken im Norden und Nordosten des Landes. Solar beschäftigt mehr als 15.000 Mitarbeiter und ist für die Produktion und den Vertrieb von mehr als 350 Produkten aus dem Coca-Cola-Portfolio verantwortlich. Mit einem Jahresumsatz von etwa 9,6 Milliarden BRL erreicht das Unternehmen 25 Millionen Haushalte in ganz Brasilien.

CTI Global (Link befindet sich außerhalb von ibm.com) wurde 1992 gegründet und ist ein auf Unternehmensführung spezialisiertes Unternehmen mit umfassender Erfahrung in der Finanz- und Kontrollplanung, das Wissen aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Technologie zusammenführt. Das Unternehmen entwickelt Lösungen zur Entscheidungsfindung für mittlere und große Unternehmen, mit maßgeschneiderten Lösungen zur Unterstützung von Führungskräften bei der Simulation von strategischen und wirtschaftlichen Szenarien.