Nachdem die globale Einführung von SAP S/4HANA zur Hälfte abgeschlossen war, wurde die Welt von der COVID-19-Pandemie überrollt. IBM und OMV stellten schnell auf Remote-Arbeit um und ersetzten persönliche Meetings und Workshops durch Videokonferenzen.
„Die Unterstützung durch IBM war während der gesamten Pandemie und darüber hinaus hervorragend“, sagt Berthold. „Die Remote-Arbeit stellte sich sogar als besonders effiziente Lösung heraus. Mit einem Follow-the-Sun-Ansatz konnten unsere Teams in Europa die SAP-Lösungen testen und dann an die IBM Entwickler in der indischen Zeitzone weitergeben, sodass wir schneller arbeiten konnten.“
Als die Covid-Pandemie langsam nachzulassen begann und die Reisebeschränkungen nach und nach gelockert wurden, hätte OMV wieder persönliche Meetings durchführen können. Doch die Remote-Arbeit verlief so reibungslos, dass das Unternehmen beschloss, diesen Ansatz beizubehalten, um Tausende von Flugkilometern zu vermeiden und die CO2-Bilanz des Projekts zu verringern.
Berthold fügt hinzu: „Trotz der Unterbrechungen durch Covid konnten wir unsere neuen SAP S/4HANA-Lösungen für den Downstream- und Corporate-Bereich rechtzeitig und unter Einhaltung des Budgets in Betrieb nehmen, was ein Beweis für die harte Arbeit und die enge Partnerschaft zwischen OMV und IBM Consulting ist. Die Umstellung auf SAP-Lösungen in der Azure-Cloud hat die IT-Wartungsausgaben des Unternehmens bereits reduziert und somit die Kosteneffizienz verbessert.“
Mit SAP S/4HANA baut OMV eine digitale Grundlage auf, die in Zukunft effizientere Abläufe ermöglichen wird. Durch die Definition standardisierter, integrierter Prozesse wird es einfacher, neue Übernahmen zu integrieren. So kann OMV die Initiative ergreifen, wenn sich die Branche weiterentwickelt.
Norbert Löscher, SAP S/4HANA Corporate IT Program Manager bei OMV, führt das näher aus: „In Zusammenarbeit mit IBM Consulting haben wir 170 Unternehmenscodes in eine einzige Instanz von SAP S/4HANA in unserem Corporate-Bereich verschoben und eine neue Finanzvorlage erstellt, um neun separate Kontenpläne zu einem einzigen zu konsolidieren. Dadurch ist es jetzt viel einfacher, am Monatsende die Buchhaltung abzuschließen und einen klaren Überblick über den finanziellen Erfolg auf Konzernebene zu erhalten.“
Seeber fügt hinzu: „Unser Ziel ist es, mit SAP Central Finance die Echtzeitfunktionen von SAP S/4HANA für die Berichterstellung auf Konzernebene zu nutzen. Im Corporate-Bereich werden wir eine Berichtsebene schaffen, die transaktionsorientierte Buchhaltungsdaten aus allen Geschäftssystemen des Konzerns erfassen kann – einschließlich der neuen SAP S/4HANA-Plattformen und unseres globalen Upstream-Geschäfts, das derzeit auf SAP ERP läuft.“
Berthold kommentiert: „Für OMV wird der einheitliche Blick auf die Finanzdaten unserer Gruppe ein echter Game-Changer sein. So entwickeln wir jetzt beispielsweise Algorithmen für maschinelles Lernen in Azure Synapse Analytics, um in Echtzeit Cashflow-Prognosen zu erstellen. Dank dieser Erkenntnisse können wir das Ergebnis von Veränderungen bei den Devisen- und Rohstoffpreisen besser vorhersagen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Anwendungsfälle für die Analyse, die wir ausloten wollen.“
OMV hat auch schon erste Erfolge bei seinen Downstream-Aktivitäten festgestellt. In den Raffinerien nutzen die Mitarbeiter SAP S/4HANA, um Notizen und Ereignisse zu protokollieren und so die Effizienz der Übergabe zwischen verschiedenen Schichten zu verbessern.
„Unsere Raffinerie-Teams suchen immer nach Möglichkeiten, ihre Abläufe zu optimieren, und mit SAP S/4HANA ist es jetzt viel schneller und einfacher, einen genauen Überblick über die wichtigsten Leistungsindikatoren zu erhalten“, erklärt Reiter. „Langfristig wollen wir die SAP-Lösung nutzen, um eine vorbeugende Wartung zu ermöglichen, die uns hilft, die Verfügbarkeit unserer Assets zu maximieren und die Kosten zu senken.“
Auf dem Weg zu seinem Ziel für das Jahr 2050 ist OMV zuversichtlich, dass das Unternehmen die optimale Plattform hat, um ein resilientes, zukunftsfähiges Unternehmen aufzubauen.
Berthold fasst zusammen: „Es besteht kein Zweifel daran, dass sich die Öl- und Gasbranche in den kommenden Jahren stark verändern wird. Dank unserer Partnerschaft mit IBM und SAP schafft OMV jetzt die digitale Basis, mit der wir die vor uns liegenden Veränderungen mit Zuversicht angehen können.“