Lufthansa überlegte sich, wie Informationen auf einem Mobilgerät aussehen könnten, und wählte auf Basis von Sicherheit, Zuverlässigkeit und Gesamtbetriebskosten. iPhone und iPad als Zielgeräte aus. Das Unternehmen entschied sich auch wegen der zu erwartenden längeren Lebensdauer der Geräte für diese Lösung, die langfristig zu einer Senkung der Betriebskosten beitragen wird.
Tobias Heep fährt fort: „Das Apple-Ökosystem bietet uns spezifische Vorteile, da weniger Gerätetypen und Softwareversionen verwaltet werden müssen und unsere primäre Entscheidung auf Grundlage von Sicherheit und Gesamtbetriebskosten getroffen wurde.“ Uns war bewusst, dass es auch ein sanfter Motivationsfaktor sein kann, wenn Mitarbeiter iPhones erhalten!“
Um das App-Projekt in die Tat umzusetzen, suchte Lufthansa einen Partner, der die Airline-Branche in- und auswendig kennt, der über iOS-Technik- und Benutzererlebnis-Kenntnisse verfügt und ein Team von Design- und Implementierungsexperten bereitstellen kann, das in der Lage ist, Daten aus verschiedenen Unternehmensquellen zu integrieren. Lufthansa entschied sich für IBM iX®, den Spezialisten für interaktive Erfahrungen, und wurde zum Basiskunden für Ground Ops Apps innerhalb der IBM Aviation App Suite. Die Kollaboration hat bisher drei neue Apps erstellt: Manage Gates, Turnaround Manager und Ramp App.
Manage Gates verwaltet Above-the-Wing-Informationen wie Passagierlisten, Anschlussflüge, Sitzplatzinformationen, Verpflegung und vieles mehr; Turnaround Manager führt Above- und Below-the-Wing-Daten zusammen, darunter Betankung, Gepäck, Fracht, Fluggastbrücke und Passagier-Boarding; und Ramp App bietet Ramp-Agents Zugriff auf wichtige Bodenabfertigungsdaten sowie auf Informationen zu Ladeanweisungen, Fracht, Post, Gepäck und Sonderladung.
Stephanie Abeler fügt hinzu: „Jede App ist an die Rolle des Benutzers angepasst, bildet jedoch alle identischen Daten ab und stellt so sicher, dass unsere Abläufe vollständig integriert und synchronisiert sind.“
Ramp-up, Umsetzung
IBM iX begann den App-Designprozess mit Fokus auf dem Benutzererlebnis und orientierte sich an den Apple Human Interface Guidelines. Der Prozess umfasste Workshops und Mitarbeitergespräche, um herauszufinden, was den Mitarbeitern das Leben erleichtern würde. Um eine schnelle technische Umsetzung zu gewährleisten, schlug IBM iX den agilen Entwicklungsprozess vor, um auf Basis von schnellem und regelmäßigem Feedback einen flexiblen, iterativen Ansatz für die Entwicklung der Lösung zu schaffen.
Tobias Heep bemerkt: „Der allererste Berührungspunkt mit IBM iX war der Design-Workshop, der unsere Wasserfall-Methodik komplett auf den Kopf stellte. Normalerweise würden wir detaillierte Spezifikationen schreiben, in denen alles bis ins kleinste Detail definiert ist, und diese Kurzbeschreibung dann einem Anbieter aushändigen, und vielleicht kam die Software dann sechs Monate später – mit allen Vor- und Nachteilen.“
„Die IBM iX-Erfahrung war völlig anders und viel interaktiver. Unsere Mitarbeiter kamen wirklich begeistert von den Workshop-Sitzungen zurück.“
„So wurde beispielsweise in nur drei Tagen aus einem leeren Blatt Papier ein realitätsgetreues Design für die Manage Gates App for iOS erstellt, das einen Tag im Leben eines Flight-Managers und all die komplexen Interaktionen, Daten und Dienste beschreibt, die erforderlich sind, um das zu gewährleisten, was wir als ‚Brilliant Basics‘ bezeichnen, wie etwa den pünktlichen Abflug eines Fluges. Wir folgten dieser Vorlage während des gesamten Prozesses der Unternehmensdatenintegration und der App-Erstellung, und das Endprodukt war dem ursprünglichen Entwurf bemerkenswert ähnlich.“
Vom Entwurf bis zur Auslieferung
Mithilfe des Designkonzepts setzte IBM iX globale Teams in einem agilen Entwicklungsprozess ein, so dass in nur wenigen Wochen die Manage Gates App als funktionierender iOS-Prototyp entstand. IBM organisierte Entwicklungssitzungen in Cupertino, Kalifornien, und beim Team von IBM iX im IBM Travel & Transportation Industry Studio in Toronto, Kanada.
Seltsamerweise brachte diese schnelle Ausführung neue Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel forderte das agile Team kurzfristig neue Datenfeeds von den Kernsystemen der Lufthansa an, was wiederum neue Aufgaben mit sich brachte.
„Die große Herausforderung bestand darin, sicherzustellen, dass die Backend-Entwicklung mit der Frontend-Entwicklung mithalten konnte“, sagt Tobias Heep. „Durch fortlaufende Verbesserung und Design-Iterationen alle paar Wochen haben wir neue Datenfeed-Anforderungen geschaffen. Während das Team von IBM iX die Entwicklung weiter vorantrieb, waren wir intern auf der Suche nach einem Ort, von dem wir die Daten beziehen und sie streamen konnten. Manchmal stellten wir fest, dass die technischen Lücken einfach zu groß waren, um sie innerhalb kurzer Zeit zu schließen. Das veranlasste uns dazu, das Design zu überarbeiten und die zusätzlichen Funktionen zu einem späteren Zeitpunkt zu liefern.
Die Apps werden von IBM Mobile Solutions unterstützt. Diese bieten Integrations-, Entwicklungs- und Management-Services zur Unterstützung von iOS-Apps. IBM Mobile Solutions ermöglicht App-Portfoliomanagement, Testservices sowie Verteilungs- und Sicherheitsservices – allesamt unerlässlich für den Unternehmensbetrieb. IBM stellte sein Global Delivery Model mit Experten und Analysten vor Ort bereit, die von Code und Entwicklung an einem anderen Standort unterstützt wurden. Dieser Ansatz gab Lufthansa die Möglichkeit, je nach Projektbedarf zusätzliche Ressourcen anzufordern oder diese zu reduzieren, und trug dazu bei, die Liefertermine auf sehr effiziente und flexible Weise zu erreichen.
Tobias Heep bemerkt „IBM iX konnte flexibel nach oben und unten skaliert werden, insbesondere in Phasen, in denen es auf eine schnelle Bereitstellung ankam. Nachdem das Projekt „Manage Gates App“ erfolgreich abgeschlossen war, begannen wir mit der Ramp App, während das Projekt „Turnaround Manager“ noch in Arbeit war. IBM hat mit seinen lokalen und globalen Teams sehr erfolgreich die Ressourcen erweitert, um beide Projekte parallel abzuwickeln.“
„Während des gesamten Projekts arbeiteten wir virtuell als ein Team zusammen – mit gemeinsamer Verantwortung und Engagement für den Erfolg –, auch wenn einige Teammitglieder geografisch weit voneinander entfernt waren. Die Zusammenarbeit war mit Sitzungen im IBM Travel & Transportation Industry Studio in Toronto, Kanada, und in der Development Garage in Bengaluru, Indien, sehr effektiv, und das Ergebnis waren qualitativ hochwertige iOS-Apps. Diese wurden von einem einzelnen, integrierten IBM- und Lufthansa-Team termingerecht geliefert wurden.“
Stephanie Abeler: „Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsanwendern und der IT-Funktion ist für kontinuierliche Digitalisierungsprojekte entscheidend, und Lufthansa und IBM haben ein hervorragendes Verhältnis erreicht.“