In der Vergangenheit beschränkte sich die Supply-Chain-Analyse meistens auf statistische Analysen und quantifizierbare Leistungsindikatoren für die Bedarfsplanung und -prognose. Daten wurden in Spreadsheets gespeichert, die von verschiedenen Beteiligten der Lieferkette stammten.
In den 1990er Jahren führten Unternehmen Systeme für den elektronischen Datenaustausch (EDI) und ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) ein, um Informationen zwischen den Supply-Chain-Partnern zu verbinden und auszutauschen. Diese Systeme vereinfachten den Zugang zu Daten für Analysezwecke und unterstützten Unternehmen bei Entwurf, Planung und Prognose.
In den 2000er Jahren begannen die Unternehmen, sich auf Business-Intelligence- und Predictive-Analytics-Softwarelösungen zu konzentrieren. Diese Lösungen halfen den Unternehmen, ein umfassenderes Wissen zum Leistungsverhalten ihrer Supply-Chain-Netzwerke zu gewinnen, bessere Entscheidungen zu treffen und ihre Netzwerke zu optimieren.
Die Herausforderung besteht heute darin, wie Unternehmen die riesigen Datenmengen, die in ihren Supply-Chain-Netzwerken generiert werden, am besten nutzen können. Bereits seit 2017 greift eine typische Lieferkette auf 50 Mal mehr Daten zu als noch vor fünf Jahren.1 Allerdings wurde weniger als ein Viertel dieser Daten analysiert. Während ungefähr 20% aller Supply-Chain-Daten strukturiert und einfach analysiert werden können, sind 80% der Supply-Chain-Daten unstrukturierte oder ungenutzte Daten .2 Heutige Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, diese ungenutzte Daten analysieren.
Studien nennen kognitive Technologien oder künstliche Intelligenz als die nächste Stufe bei der Supply-Chain-Analyse. KI-Lösungen gehen über die Informationsaufbewahrung und Prozessautomatisierung hinaus. KI-Software ist in der Lage, wie ein Mensch zu denken, folgern und lernen. Die KI kann zudem enorme Mengen an Daten und Informationen verarbeiten – strukturierte und unstrukturierte Daten – und innerhalb kürzester Zeit Auswertungen und Analysen dieser Informationen zur Verfügung stellen.
IDC schätzt, dass bis 2020 50% aller Anwendungsprogramme einige Cognitive Computing-Funktionen beinhalten werden.3 KI bietet nicht nur eine Plattform, um Daten aus verschiedenen Systemen und Ressourcen leistungsstark zu korrelierten — sie ermöglicht es Organisationen auch, Supply-Chain-Daten und Ermittlungsinformationen in Echtzeit zu analysieren. In Verbindung mit neuen Blockchain-Technologien können Unternehmen in Zukunft Ereignisse proaktiv vorhersagen.