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Best Practices für die Cloud-Migration: Optimierung Ihrer Cloud-Migrationsstrategie

6. März 2024

Lesedauer: 6 Minuten

Im Zuge der Anpassung von Unternehmen an die sich entwickelnde digitale Geschäftswelt ist die Cloud-Migration zu einem wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr Effizienz, Skalierbarkeit und Sicherheit geworden. Bei der Cloud-Migration werden Daten, Anwendungen und lokale Infrastruktur in eine Cloud-Computing-Umgebung übertragen. Dieser Wandel geht mit einer grundlegenden Veränderung der Arbeitsweise eines Unternehmens einher.

Warum in die Cloud migrieren?

Es gibt viele Gründe für die Migration von der On-Premises-Infrastruktur in die Cloud. Unternehmen setzen aufgrund der Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz zunehmend auf Cloud-Infrastrukturen, neben anderen Vorteilen. Jüngste Statistiken deuten darauf hin, dass immer mehr Unternehmen Cloud-Services nutzen, um den Bedarf an Betriebs- und Kosteneinsparungen zu decken.

Mit cloudbasierten Kollaborationstools können Mitglieder eines Teams von verschiedenen Standorten aus zusammenarbeiten. Das steigert die Produktivität und ermöglicht Remote-Arbeit. Die Migration in die Cloud kann auch dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens zu reduzieren.

Darüber hinaus aktualisieren Cloud-Provider ihre Dienste regelmäßig und bieten Zugriff auf die neuesten Funktionen, Sicherheitspatches und technologischen Fortschritte.

Arten der Cloud-Migration

Die spezifischen Strategien und Szenarien für die Einführung und Migration in die Cloud hängen von den Anforderungen des Unternehmens und seiner aktuellen IT-Infrastruktur ab. Für eine effektive Durchführung ist es wichtig, die Best Practices für die Cloud-Migration zu verstehen.

Die vollständige Migration eines Rechenzentrums beinhaltet die Übertragung aller Unternehmensdaten in die Cloud. Dieser Migrationsansatz wird bevorzugt, wenn Unternehmen die Vorteile der Cloud, einschließlich Skalierbarkeit, Flexibilität und fortschrittlicher Funktionen, voll ausschöpfen möchten. Durch die Verlagerung aller Daten und Abläufe in die Cloud können Unternehmen ihre Betriebskosten senken und herkömmliche On-Premises-Konfigurationen abschaffen.

Bei der Hybrid-Cloud-Migration wird ein Teil der Ressourcen in die Cloud verlagert, während einige Daten lokal gespeichert werden. Dieser Ansatz eignet sich für Szenarien, in denen Unternehmen spezifische Anforderungen an die Datenkonformität haben, indem sie sensible oder kritische Daten On-Premises speichern und die Cloud für andere Vorgänge nutzen. Das Hybridmodell ermöglicht es Unternehmen, schrittweise auf die Cloud umzusteigen und die mit einer vollständigen Migration verbundenen Risiken zu bewältigen und gleichzeitig von der Skalierbarkeit und Flexibilität der Cloud zu profitieren.

Eine Cloud-zu-Cloud-Migration findet statt, wenn Unternehmen Ressourcen von einer Cloud in eine andere verschieben. Diese Migrationsart wird durch das Streben nach Kosteneffizienz oder nach besserer Sicherheit vorangetrieben.

Die Multicloud-Migration ist ein strategischer Ansatz, der die Nutzung von Services oder Ressourcen von mehreren Cloud-Service-Providern beinhaltet. Multicloud-Umgebungen reichen von der Nutzung von SaaS-Lösungen (Software-as-a-Service) für die Portabilität bis hin zur Orchestrierung von Unternehmenanwendungen über verschiedene PaaS- (Platform-as-a-Service) oder IaaS-Angebote (Infrastructure-as-a-Service) führender Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure oder Google Cloud Platform (GCP) über eine zentrale Verwaltungskonsole.

Strategien für die Cloud-Migration

Es gibt verschiedene Arten von Cloud-Migrationsstrategien, die Unternehmen je nach ihren spezifischen Anforderungen anwenden. Dazu gehören Rehosting, Replatforming, Refactoring, Rückkauf und Stilllegung.

Rehosting

Beim Rehosting, auch bekannt als „Lift and Shift“, werden Anwendungen von einer lokalen Umgebung in die Cloud verschoben, ohne dass wesentliche Änderungen vorgenommen werden.

Neue Plattformen

Bei einer Replatforming-Migration werden einige Anpassungen oder Optimierungen an den Anwendungen vorgenommen, bevor diese in die Cloud verlagert werden.

Refactoring

Beim Refactoring werden Anwendungen so modifiziert oder umgestaltet, dass sie die cloudnativen Funktionen vollständig nutzen. Bei dieser Migrationsart werden monolithische Anwendungen häufig in Microservices aufgeteilt, um sie in der Cloud-Umgebung skalierbar zu machen.

Rückkauf

Bei einem Rückkauf wird eine bestehende Anwendung stillgelegt und durch eine SaaS-Alternative ersetzt. Anstatt die Anwendung in die Cloud zu migrieren, entscheiden sich Unternehmen für eine cloudbasierte SaaS-Lösung, die ihren Anforderungen entspricht.

Stilllegung

Bei der Ausmusterung werden veraltete oder ungenutzte Anwendungen im Zuge des Migrationsprozesses außer Betrieb genommen. Dies trägt zur Senkung der Wartungskosten und zur Beseitigung überflüssiger Ressourcen bei.

Häufige Herausforderungen bei der Cloud-Migration

Leistungsengpässe

Leistungsengpässe treten insbesondere während der Testphase auf, wenn migrierte Ressourcen validiert werden, was bei Cloud-Migrationen eine große Herausforderung darstellen kann. Der Übergang zu einer Cloud-Umgebung kann zu Leistungsunterschieden im Vergleich zu On-Premises-Konfigurationen führen, was eine sorgfältige Identifizierung von Engpässen, Latenz, Problemen und anderen leistungsbezogenen Herausforderungen erfordert. Die erfolgreiche Behebung dieser Probleme während des Tests ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Anwendungen und Services nach der Migration reibungslos funktionieren, Unterbrechungen minimiert und eine optimale Leistung für die Endbenutzer aufrechterhalten werden.

Zu hohe Kosten

Die Kosten während einer Cloud-Migration und darüber hinaus zu schätzen und zu kontrollieren, ist eine schwierige Aufgabe. Obwohl Cloud-Services langfristig Kosteneinsparungen ermöglichen können, sind in der anfänglichen Migrationsphase häufig erhebliche Ausgaben für Datenübertragung, Neustrukturierung und Schulungen erforderlich. Darüber hinaus können die laufenden Kosten für die Cloud-Nutzung ohne ordnungsgemäße Überwachung und Optimierung rasch in die Höhe schnellen, was zu Budgetüberschreitungen und finanziellen Belastungen führt. Um diese Herausforderung zu bewältigen, müssen Unternehmen solide Kostenmanagementstrategien umsetzen, Kostenoptimierungstools nutzen und ihre Cloud-Ressourcen kontinuierlich überwachen und anpassen. So können sie die Kosteneffizienz fördern und die Ausrichtung auf die Geschäftsziele sicherstellen.

Zeit- und Ressourcenaufwand

Eine erfolgreiche Cloud-Migration ist aufgrund der Komplexität von Cloud-Migrationsprojekten mit einem erheblichen Aufwand an Zeit und Ressourcen verbunden. Solche Vorhaben erfordern eine sorgfältige Planung, umfangreiche Tests und qualifiziertes Personal, was die Ressourcen eines Unternehmens belasten und die Aufmerksamkeit von anderen wichtigen Geschäftsinitiativen abziehen kann. Ohne angemessene Planung und Ressourcenzuweisung kann es zu Betriebsunterbrechungen und potenziellem Projektversagen kommen, was die Bedeutung einer sorgfältigen Abwägung und Investition in Cloud-Migrationsinitiativen unterstreicht.

Skalierbarkeit und Leistung

Skalierbarkeit und Leistung stellen trotz der inhärenten Skalierbarkeitsvorteile des Cloud Computing eine große Herausforderung bei Cloud-Migrationen dar. Es muss sichergestellt sein, dass die gewählte Cloud-Lösung die steigenden Datenmengen und Verarbeitungsanforderungen sowohl jetzt als auch im Zuge der Expansion des Unternehmens effektiv bewältigen kann. Beispielsweise kann ein schnell wachsendes Online-Gaming-Unternehmen, das aus Gründen der Skalierbarkeit in die Cloud migriert, auf Probleme stoßen, wenn die Auto-Scaling-Funktionen nicht optimal konfiguriert sind. Dies könnte in Spitzenzeiten zu einer suboptimalen Leistung oder unerwartet hohen Kosten führen, was die Bedeutung einer gründlichen Planung und Prüfung für nahtlose Skalierbarkeit und Leistung in der Cloud-Umgebung einmal mehr verdeutlicht.

Anbieterbindung

Die Bindung an einen einzigen Anbieter birgt die Gefahr, dass Unternehmen von den proprietären Services, APIs und Preismodellen eines einzigen Cloud-Providers abhängig werden. Diese Abhängigkeit kann die Flexibilität einschränken, Innovationen behindern und zu einem Kostenanstieg führen. Darüber hinaus kann der Wechsel von einem Cloud-Provider zu einem anderen aufgrund von Datenübertragungsgebühren, neuen Architekturen und möglicherweise notwendigen Umschreibungen von Anwendungen komplex und kostspielig sein. Um dieses Risiko zu mindern, sollten Sie Ihre Cloud-Strategie sorgfältig planen, Multicloud- oder Hybrid-Cloud-Architekturen einführen und, wo immer möglich, Cloud-agnostische Lösungen implementieren, um die Flexibilität aufrechtzuerhalten und die Bindung an das Ökosystem eines einzelnen Cloud-Providers zu vermeiden.

Serviceunterbrechung

Aufgrund der Komplexität der Umstellung von geschäftskritischen Anwendungen und Services während einer Migration von On-Premises in die Cloud stellen Serviceunterbrechungen eine große Herausforderung dar. Die Migration von Workloads von lokalen Rechenzentren in die Cloud erfordert häufig eine Neukonfiguration der Netzwerkeinstellungen, die Übertragung großer Datenmengen und die Anpassung an neue cloudnative Architekturen. Während dieses Übergangs können Unterbrechungen oder Ausfallzeiten zu Umsatzeinbußen, Produktivitätsverlusten und einer Schädigung des Rufs Ihres Unternehmens führen. Sie müssen einen nahtlosen, kontinuierlichen Service sicherstellen, um Störungen zu minimieren und den Geschäftsbetrieb während des gesamten Migrationsprozesses aufrechtzuerhalten.

So vermeiden Sie Herausforderungen bei der Cloud-Migration

Die Cloud-Migration bietet viele Vorteile, aber das bedeutet nicht, dass der Cloud-Migrationsprozess ohne Herausforderungen ist. Ein gut entwickelter strategischer Ansatz ist entscheidend für eine reibungslose Migration und die Bewältigung potenzieller Herausforderungen, reicht aber allein nicht aus, um die damit verbundenen Herausforderungen zu vermeiden. Was Sie brauchen, ist eine umfassende Lösung, die nicht nur Ihre Cloud-Umgebung in Echtzeit verwaltet, automatisiert und kontinuierlich optimiert, sondern Sie auch bei der Planung und Durchführung einer erfolgreichen Migration in die Cloud unterstützt, unabhängig davon, ob Sie aus einem lokalen System oder zwischen Clouds verschiedener Anbieter migrieren. IBM Turbonomic unterstützt Ihren Cloud-Provider, egal ob es sich um eine Private oder Public Cloud handelt.

Mit IBM Turbonomic können Sie viele Herausforderungen im Zusammenhang mit Cloud-Migrationen vermeiden, zum Beispiel

  • Serviceunterbrechungen: Workload-Leistung und Ressourcenzuweisung werden für einen unterbrechungsfreien Betrieb optimiert
  • Anbieterbindung: Sie erhalten Einblicke und Empfehlungen zur Platzierung von Workloads über mehrere Cloud-Provider hinweg. So verringert sich die Abhängigkeit vom Ökosystem eines einzelnen Anbieters.
  • Zu hohe Kosten: Die Ressourcennutzung wird kontinuierlich optimiert. Sie erhalten Erkenntnisse zur Kontrolle der Cloud-Ausgaben (während einer Migration und danach).
  • Zeit- und Ressourcenaufwand: Automatisierte Platzierung und Optimierung von Workloads zur Reduktion des manuellen Aufwands und Rationalisierung des Migrationsprozesses.
  • Leistungsengpässe: Dynamische Identifizierung und Behebung von Workload-Leistungsproblemen für einen reibungslosen Betrieb nach der Migration.

IBM Turbonomic Was-wäre-wenn-Planung: Cloud Migration Edition

IBM Turbonomic sorgt dafür, dass Ihre Cloud-Migration reibungslos verläuft, egal welche Herausforderungen auf Sie zukommen. Das Besondere an der Plattform ist jedoch ihre Fähigkeit, Was-wäre-wenn-Planungsszenarien auszuführen. IBM Turbonomic hat einen speziell auf Cloud-Migrationen zugeschnittenen Plan namens „Migrate to Cloud“ entwickelt, der wertvolle Voraussagen und strategische Erkenntnisse für einen nahtlosen Übergang in die Cloud bietet.

Der Plan simuliert die Migration von lokalen Virtual Machines (VMs) in die Cloud oder die Migration von VMs von einem Cloud-Provider zu einem anderen. Er konzentriert sich auf die Leistungs- und Kostenoptimierung, indem er die am besten geeigneten Cloud-Ressourcen für Ihre VMs und den zugehörigen Umfang bestimmt. Darüber hinaus kann er kostensparende Maßnahmen empfehlen, wie z. B. die Umstellung von Workloads von On-Demand-Lösungen auf ermäßigte Preise und den Erwerb weiterer Rabatte.

Der Plan „Migrate to Cloud“ (Migration in die Cloud) berechnet die Kosten auf der Grundlage der mit Ihrem Cloud-Provider ausgehandelten Abrechnungs- und Preisanpassungen für Rechenleistung, Dienste (z. B. IP-Dienste) und Lizenzgebühren. Darüber hinaus berücksichtigt er Preisermäßigungen für VMs, für die ein Rabatt gewährt werden kann.

Die Ergebnisse des Plans zeigen:

  • Voraussichtliche Kosten
  • Maßnahmen zur Durchführung Ihrer Migration und zur Optimierung von Kosten und Leistung
  • Optimal zu nutzende Cloudinstanzen, die effizienten Einkauf von Ressourcen mit gesicherter Anwendungsleistung kombinieren
  • Der Kostenvorteil der Verlagerung von On-Demand-Workloads hin zu vergünstigten Preisen
  • Rabatte, die Sie mitnehmen sollten

Turbonomic zeigt Ergebnisse für zwei Migrationsszenarien, „Lift and Shift“ und eine optimierte Cloud-Migration. Für die Ergebnisse von „Lift and Shift“ zeigt Turbonomic die Migration Ihrer VMs zu Cloud-Instanzen an, die ihren aktuellen Ressourcenzuweisungen entsprechen. Was den optimierten Plan betrifft, so sucht Turbonomic aktiv nach Möglichkeiten, sowohl die Kosten als auch die Leistung zu optimieren. Durch die Analyse historischer VM-Ressourcenauslastung erkennt Turbonomic Fälle von übermäßiger Bereitstellung. In einem optimierten Migrationsszenario schlägt Turbonomic vor, diese VMs auf kostengünstigere Instanzen umzustellen, ohne die Leistung zu beeinträchtigen, und präsentiert die daraus resultierenden Kosteneinsparungen. Darüber hinaus stellt Turbonomic bei der Untersuchung der Maßnahmen für eine optimierte Migration Diagramme zur Verfügung, in denen die in der Analyse verwendeten historischen Nutzungsdaten dargestellt werden.

Durch die Simulation von Cloud-Migrationen ermöglicht Turbonomic es Unternehmen, potenzielle Herausforderungen wie Ressourcenbeschränkungen oder Leistungsengpässe zu antizipieren und diese vor der Implementierung proaktiv anzugehen. Mithilfe dieser Funktion können Unternehmen ihren Migrationsplan und ihre Migrationsstrategie optimieren, Risiken mindern, Cloud-Kosten senken und den Erfolg ihrer Cloud-Migrationsinitiativen maximieren. Die Was-wäre-wenn-Planung von Turbonomic führt sicher durch die Komplexität der Cloud-Migration. So lassen sich die gewünschten Ergebnisse mit minimaler Unterbrechung erreichen.

 

Autor

Tasmiha Khan

Writer

Dina Henderson

Product Marketing Manager

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