Als man erkannte, dass zu viele Menschen durch das soziale Sicherheitsnetz fallen, gründeten Vertreter der lokalen Behörden die Sonoma County Safety Net Collaborative. Der Bezirk stellte außerdem integrierte multidisziplinäre Teams (Integrated Multidiscipline Teams, IMDTs) zusammen. Diese bestanden aus Mitgliedern verschiedener sozialer Behörden und Abteilungen, u. a. aus dem Gesundheitsamt, Sozialamt, Jugendamt, der Bewährungshilfe, Staatsanwaltschaft, Pflichtverteidiger, dem Büro des Sheriffs und der Sonoma County Development Commission. All diese Organisationen arbeiteten Hand in Hand, um integrierte Services für hilfsbedürftige Bürger bereitzustellen.
„Eine der Herausforderungen bei der Betreuung von Obdachlosen ist die Koordination der Hilfsangebote“, erklärt Rivera. „Unsere Teams leisten großartige Arbeit, wenn es darum geht, Kontakt zu den Obdachlosen herzustellen. Aber wenn man vor Ort Kontakt aufnimmt, ist das nicht nur eine einmalige Angelegenheit. Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder um unsere Bürger kümmern, vor allem um diejenigen, die bereits seit längerer Zeit von Obdachlosigkeit betroffen sind oder die wiederholt in die Obdachlosigkeit hineinrutschen.“
Wie viele andere Behörden hatte auch Sonoma County eine isolierte Organisationsstruktur, welche die gemeinsame Informationsnutzung und die Koordination der Services zwischen den Abteilungen erschwerte. „Wir konnten unsere Bürger immer nur im jeweiligen Moment unterstützen. Sie kamen zu uns und erhielten die erforderliche Hilfe. Aber meist war das nicht von langer Dauer. Außerdem waren die Abteilungen jeweils für einzelne Services zuständig. Es fehlte einfach an nachhaltigen Lösungen“, sagt Carolyn Staats, Director of Innovation bei Sonoma County Central IT. „Wir verzeichneten weiterhin eine hohe Rate an Obdachlosigkeit und mussten etwas tun.“
Nachdem die Verantwortlichen von Sonoma County erfuhren, wie ein anderer großer kalifornischer Bezirk die Lösungen von IBM zur Verbesserung der Versorgungsleistungen einsetzte, nahmen auch sie die Beratung von IBM in Anspruch. „Für die Zusammenarbeit braucht man eine Möglichkeit, Daten aus all diesen Systemen in einem Format abzurufen, das für die Sachbearbeiter sehr benutzerfreundlich ist“, sagt Staats. „Hier kam IBM ins Spiel.“
Aber dann traten im Oktober 2017 neue Schwierigkeiten auf, als das Tubbs Wildfire in Sonoma County wütete. Das Feuer verbrannte 14.500 Hektar Land, zerstörte Tausende von Gebäuden und hatte zur Folge, dass Hunderte von Menschen in die von der Federal Emergency Management Agency (FEMA) eingerichteten Notunterkünfte ziehen mussten. Als die Notunterkünfte der FEMA zwei Wochen nach dem Feuer zu schließen begannen, hatten viele Menschen immer noch kein Dach über dem Kopf und die Obdachlosenkrise spitzte sich weiter zu.
In diesem Zeitraum startete das Sonoma County Board of Supervisors ein neues Programm namens Accessing Coordinated Care and Empowering Self-Sufficiency (ACCESS) Sonoma County. Ziel war es, den bedürftigsten Bürgern im Bezirk dabei zu helfen, die benötigte Unterstützung zu erhalten und eigenständiger zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, musste ACCESS Sonoma das Deployment der IMDTs beschleunigen und den Teammitgliedern die Tools und Technologien an die Hand geben, die sie brauchten, um wirklich etwas zu bewirken.
„Das Problem ist nicht so sehr ein Mangel an Ressourcen. Es gibt eigentlich einen Überfluss an Ressourcen“, sagt Gore. „Der Schlüssel war die Integration und die Fähigkeit unserer Teams, ACCESS Sonoma zusammen mit IBM zu nutzen, um die Probleme der Community gezielt anzugehen. Das hat uns einen enormen Auftrieb gegeben.“