Die ursprüngliche IT-Umgebung
Die Coop Group verwendet für die Verwaltung ihrer Geschäftsabläufe eine vollständige Suite von SAP-Anwendungen. Vor einigen Jahren hatte das Unternehmen rund 300 SAP-Anwendungsserver und Datenbanken erfolgreich von dedizierten Systemen auf die IBM Power Systems-Plattform konsolidiert und dabei die fortschrittliche IBM PowerVM-Virtualisierungstechnologie eingesetzt. Seitdem betreibt die Coop Group ihre SAP-Anwendungsserver und Oracle Database-Instanzen auf IBM AIX. Nach der anfänglichen Migration auf IBM Power 795-Server führt die Coop Group ihre SAP-Umgebung jetzt auf vier IBM Power System E880-Servern mit IBM POWER8-Prozessoren aus. Mit der Funktion IBM Power Enterprise Pool kann das Unternehmen zur Maximierung der Effizienz Workloads mit den erforderlichen Verarbeitungs- und Speicherkapazitäten flexibel zwischen allen vier Servern verschieben.
Die Anwendungsumgebung der Coop Group umfasst SAP for Retail mit SAP ERP, SAP Customer Activity Repository, SAP ERP Human Capital Management, SAP Supplier Relationship Management, SAP Customer Relationship Management, SAP Forecasting and Replenishment for Retail, SAP Business Warehouse und SAP Global Trade Services sowie die E-Commerce-Lösung SAP Hybris.
Zur Beschleunigung der Datenanalyse hatte die Coop Group eine SAP Business Warehouse Accelerator-Lösung implementiert, die auf 768 x86-Prozessorkernen mit einem Gesamtspeicher von 3 TB basiert und auf der 64 separate Betriebssysteminstanzen ausgeführt werden.
Für ihr SAP Customer Activity Repository hatte die Coop Group eine SAP HANA-Datenbank implementiert. Das Unternehmen führte seine große Umgebung auf einer Scale-Out-Appliance-Lösung ohne Virtualisierung aus. Zur Verwaltung seiner 3 TB großen SAP HANA-Datenbank setzte das Unternehmen einen Acht-Knoten-Cluster mit insgesamt 320 x86-Kernen ein.
Der gesamte Workload wurde zu einer echten Herausforderung für die Systeme, auf denen die SAP Customer Activity Repository-Anwendung läuft. Christoph Kalt erklärt:„Früher mussten wir das Datenvolumen, das wir für die SAP Customer Activity Repository-Analysen verwendeten, aufgrund der Einschränkungen der Plattform reduzieren. Das machte es schwierig, nahezu in Echtzeit einen Überblick über die Bestandsbewegungen zu erhalten.“
Technische Lösung
Als die Coop Group die Erweiterung ihrer SAP HANA-Umgebungen in Betracht zog, um ihre Transformationsstrategie voranzutreiben, beschloss man, die zugrundeliegende Serverarchitektur zu vereinfachen und die SAP-Infrastrukturumgebung über alle Lösungen und Anwendungen hinweg zu standardisieren. Dazu mussten die SAP HANA-Datenbanken auf IBM Power Systems-Server verschoben werden.
Thomas Vielhauer sagt dazu: „Da wir die Zuverlässigkeit und den geringen Verwaltungsaufwand der IBM Power Systems-Plattform aus früheren Erfahrungen mit unseren wichtigsten SAP-Anwendungen und -Datenbanken kennen, waren wir neugierig, wie sich SAP HANA auf den Hochleistungsservern mit POWER8-Prozessor schlagen würde.“
Die Coop Group arbeitete eng mit Teams von IBM und SAP zusammen, um ihre geschäftskritischen SAP Customer Activity Repository- und SAP Business Warehouse-Anwendungen auf SAP HANA zu migrieren, das auf IBM Power System E880-Servern ausgeführt wird.
Christoph Kalt erinnert sich: „Wir konnten die Implementierung und Migration extrem schnell abschließen, d. h. in weniger als zwei Monaten. Alles verlief reibungslos, und wir waren froh, dass wir bei der Migration solch großer, geschäftskritischer Systeme sowohl von IBM als auch von SAP unterstützt wurden.“
Serverarchitektur
Um die neuen Server so zu dimensionieren, dass sie mehrere große SAP HANA-Datenbanken zusammen mit den SAP-Anwendungsservern ausführen können, hat die Coop Group vier IBM Power System E880-Server mit IBM POWER8-Prozessoren implementiert. Die Server wurden in zwei getrennten Rechenzentren installiert, um an beiden Standorten Redundanz zu gewährleisten. Da die Rechenzentren 130 km voneinander entfernt sind, werden alle Daten zwischen den beiden Standorten über eine asynchrone Speicherspiegelung synchronisiert. Ein manuelles Failover-Verfahren gewährleistet die Geschäftskontinuität im Falle einer Katastrophe an einem der Standorte.
Das Unternehmen führt seine SAP HANA-Datenbanken auf IBM Power Systems-Servern mit SUSE Linux Enterprise Server for SAP Applications aus. Dabei handelt es sich um eine optimierte Betriebssystemplattform, die von SAP validiert und zertifiziert wurde. SAP und SUSE arbeiten bei der Entwicklung zusammen, um die bestmögliche Leistung für unternehmenskritische SAP-Anwendungen zu erzielen. Zu den Optimierungen gehören eine Kernel-Tuning-Option für verbesserte Seitencacheleistung und vereinfachte Installationsverfahren für SAP HANA, um neue Implementierungen zu beschleunigen. Darüber hinaus verfügt SUSE Linux Enterprise Server for SAP Applications über einen eigenen Update-Kanal, über den Patches, Fixes und Aktualisierungen für Funktionen speziell für SAP-Anwendungen bereitgestellt werden. Um das Geschäftsrisiko weiter zu verringern, bietet die Lösung außerdem Zugriff auf nahtlosen, integrierten Priority-Support von SAP und SUSE.
Christoph Kalt stellt das ausführlicher dar: „Aufgrund unserer umfangreichen Erfahrung mit vollständig virtualisierten IBM Power Systems unter IBM AIX wussten wir bereits, wie die Plattform funktioniert. Wir konnten also auf unserem Wissen über Konzepte und Konfigurationen aus unserer IBM AIX-Umgebung aufbauen und diese Erfahrungen für die neue SAP HANA-Lösung mit SUSE Linux Enterprise Server for SAP Applications auf IBM POWER-Prozessoren nutzen. So konnten wir schnell anfangen und die Betriebs- und Verwaltungsprozesse rationalisieren.“
Thomas Vielhauer kommentiert: „Da alle unsere SAP-Anwendungen – sowohl diejenigen, die auf SAP HANA, als auch diejenigen, die auf traditionellen Datenbanken ausgeführt werden – auf einer einzigen Serverplattform laufen, konnten wir unsere IT-Infrastruktur standardisieren. Dadurch konnten wir den Zeitaufwand für die Verwaltung und Wartung erheblich reduzieren.“
Das Team nutzte die Vorteile der fortschrittlichen IBM PowerVM-Virtualisierungsfunktionen und richtete dedizierte logische Partitionen (LPARs) für die SAP HANA-Datenbanken ein, um jederzeit optimale Leistung zu gewährleisten. Die beiden größten SAP HANA-Datenbanken werden auf LPARs mit 96 IBM POWER8-Prozessorkernen ausgeführt, die im Dedicated-Donating-Modus konfiguriert sind.
Für die Anwendungsserver hat die Coop Group Pools mit gemeinsam genutzten Prozessoren auf jedem Rechner eingerichtet. Wenn die Auslastung niedrig ist, stellen die beiden großen Partitionen dem gemeinsamen Pool auch freie Verarbeitungskapazität zur Verfügung. Durch die Kombination von dedizierten und gemeinsamen logischen Partitionen kann das Unternehmen die verfügbare Rechen- und Speicherkapazität sehr flexibel nutzen. Diese dynamischen logischen Partitionen können bei Bedarf mehr Prozessorkerne oder Speicher aus dem gemeinsamen Ressourcenpool nutzen, ohne dass manuelle Leistungsanpassungen vorgenommen werden müssen. IBM PowerVM weist verfügbare und ungenutzte Serverressourcen automatisch den logischen Partitionen mit der höchsten Auslastung zu und trägt so zur Leistungssteigerung und zur Minimierung des manuellen Verwaltungsaufwands bei.
Um die Flexibilität weiter zu erhöhen, kann die Coop Group aktive logische Partitionen zwischen den beiden Servern an jedem Standort problemlos verschieben, ohne dass die Anwendungen oder Datenbanken für Mitarbeiter, Benutzer oder Kunden unterbrochen werden. Die Funktion IBM PowerVM Live Partition Mobility (LPM) unterstützt eine reibungslose Systemwartung, da das Team die meisten geplanten Ausfallzeiten vermeiden kann. In Kombination mit IBM Power Systems Capacity on Demand kann das Unternehmen die Anzahl der Prozessorkerne und des Arbeitsspeichers vorübergehend erhöhen, um Wartungsarbeiten oder andere Vorgänge abzudecken, und mehr Systeme als üblich auf einem seiner IBM Power System E880-Server ausführen.
Christoph Kalt kommentiert: „Die fortschrittlichen Virtualisierungsfunktionen und die einfache Skalierbarkeit der IBM Power Systems-Plattform waren ein wichtiger Faktor für unsere Entscheidung, unsere SAP HANA-Umgebung zu verlagern.“
Derzeit hat die Coop Group die logischen Partitionen, auf denen SAP HANA mit SUSE Linux Enterprise Server for SAP Applications ausgeführt wird, und die Partitionen, auf denen das IBM AIX-Betriebssystem läuft, auf separaten physischen Servern. Sollte das Unternehmen jemals seine Infrastruktur umfassender konsolidieren wollen, könnte die Coop Group auch logische Partitionen mit verschiedenen Betriebssystemen (wie IBM AIX und Linux) auf einem einzigen IBM Power System E880-Server zusammenführen.
SAP HANA auf der IBM Power Systems-Architektur
Die Coop Group nutzt die Flexibilität und Leistung von IBM Power Systems und implementierte ihre SAP HANA-Anwendungen in einer SAP HANA Tailored Datacenter Integration (TDI)-Konfiguration. Die vollständig virtualisierten Umgebungen profitieren von allen integrierten Zuverlässigkeits- und Leistungsmerkmalen der IBM Power System-Plattform.
In enger Zusammenarbeit haben die Coop Group, IBM und SAP das SAP Business Warehouse des Unternehmens auf SAP HANA migriert, das auf IBM Power Systems ausgeführt wird.
Die Coop Group migrierte auch ihr SAP Customer Activity Repository zu SAP HANA auf IBM Power Systems. Christoph Kalt erklärt dazu: „Die Partitionierung einiger Tabellen in einem SAP HANA-Cluster kann schwierig sein, und da ein Masterknoten und ein Ausweichknoten erforderlich waren, konnten wir nicht die volle Kapazität der Lösung nutzen. Durch den Wechsel zu IBM Power Systems wollten wir ungenutzte Ressourcen reduzieren und vermeiden, für Kapazitäten zu zahlen, die wir nicht wirklich nutzen konnten.“
Thomas Vielhauer bestätigt diese Aussage: „Um den langfristigen Erfolg unserer Geschäftsstrategie zu unterstützen, war die Erweiterbarkeit einer der Hauptgründe für die Umstellung unserer SAP Customer Activity Repository-Anwendung auf SAP HANA. Wir konnten nicht einfach einen neuen Knoten zu unserem bestehenden Cluster hinzufügen, da der Anbieter nicht mehr genau die gleiche Server-Hardware anbot. Da es auch nicht möglich war, verschiedene Knoten zu kombinieren, hätten wir den gesamten Cluster ersetzen müssen, nur um zusätzliche Kapazitäten hinzuzufügen – keine sehr wirtschaftliche Angelegenheit. Da wir nun jederzeit während der gesamten Lebensdauer der Server mehr Prozessorkerne und Arbeitsspeicher aktivieren können, können wir unsere Investitionen viel effektiver schützen. Das macht IBM Power Systems zur bevorzugten Plattform für unsere schnell wachsende SAP HANA-Umgebung.“
Mit IBM PowerVM kann die Coop Group größere virtuelle Maschinen bereitstellen, um die Geschäftsanforderungen des Unternehmens zu erfüllen. Ein unterbrechungsfreier Wachstumspfad für die Systeme erhöht die Gesamtverfügbarkeit und verringert das Geschäftsrisiko. Die Installation von weniger physischen Servern reduziert den manuellen Konfigurationsaufwand – einschließlich Routineaufgaben wie Verkabelung, Anschluss von Netzteilen und Einrichtung von Netzwerkgeräten.