Anfang 2018 besuchte Professor Kim Jong-Hyeok, Direktor der AMC Planning and Coordination Division, das IBM® Research Lab in New York, um die vielversprechendsten und innovativsten Technologien kennenzulernen, darunter künstliche Intelligenz, Blockchain, IBM Watson® und intelligente Automatisierung. Professor Kim Jong-Hyeok diskutierte mit dem IBM Team ausführlich über den Bedarf an Digitalisierung und Automatisierung in Krankenhäusern und darüber, wie sie durch Einsatz in ausgewählten strategischen Bereichen die Erfahrungen von Patienten und Personal verbessern können. Er fügt hinzu: „Ich habe mit den Mitarbeitern des Forschungszentrums über IBM Watson und Design Thinking diskutiert. Ich war beeindruckt von ihrer Arbeitsweise, ihrer Teamarbeit und der Art und Weise, wie sie Innovationen schaffen.“
Später besuchte das globale IBM Team das Asan Medical Center in Korea zur Durchführung eines 3-tägigen Design Thinking-Workshops – ein benutzerzentriertes Framework, das zur kreativen und praktischen Lösung von Problemen in der Geschwindigkeit und Größe eines modernen Unternehmens eingesetzt wird. Während des Workshops analysierten die Teams von IBM und AMC die Probleme des Krankenhauses, die Ist-Situation, die angestrebten Ziele und die Prioritäten für den Soll-Zustand. Dazu gehörte auch eine Bewertung aller Abteilungen, die sich für eine Automatisierung eignen, und die Auswahl der Abteilung mit dem größten Bedarf. Professor Kim Jong-Hyeok erinnert sich: „Die Teams für Versorgung, angemessene Behandlung und die medizinische Versorgung äußerten einen großen Bedarf an Automatisierung. Wir erörterten, welche Art von Aufgaben zuerst automatisiert werden sollten, und entschieden uns dann für die Automatisierung der Bettenzuweisung, die dem Patientenerlebnis und der Interaktionsarbeit am nächsten kam.“
Mit Hilfe der IBM Garage™ Methodik starteten IBM Services und das Asan Medical Center ein 12-wöchiges Projekt, das 35 Abteilungen umfasste. In der Anfangsphase des Projekts lag der Schwerpunkt auf der Definition der Anwendungsfälle. Dieser Schritt umfasste die Identifizierung von Geschäftsprozessen und Anforderungen, die Definition und Konfiguration von Datenanforderungen und die Festlegung von Kriterien zur Leistungsbewertung für die Aufgabe der Bettenzuweisung. Das Team analysierte auch potenzielle Aufgaben, die mit RPA automatisiert werden könnten, und wählte zwei Kandidaten für Testzwecke aus.
In der nächsten Phase analysierte das IBM Services Team alle Arbeitsabläufe und Regeln für die Bettenzuweisung. Komplexe Arbeitsabläufe wurden umstrukturiert und neue Regeln für die Bettenzuweisung definiert, um Redundanzen zu beseitigen und die Effizienz zu verbessern. Auf der Grundlage intelligenter Arbeitsabläufe wurde ein automatisiertes System entwickelt, das die Betten auf Basis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Kriterien zuweisen konnte. Dazu gehörten die Präferenzen der Patienten, Operationspläne, besondere Umstände der Patienten, der Belegungsstatus der einzelnen Abteilungen und sogar Faktoren wie die vom medizinischen Personal zurückzulegende Entfernung, um die Bedürfnisse einzelner Patienten zu erfüllen.
Als Erweiterung der automatisierten Bettenzuweisung wurde RPA auch auf verwandte Aufgaben angewandt, so z. B. die Anmeldung für stationäre Patienten oder die Änderung und Stornierung von Reservierungen.