Faktorenanalyse

Mit der Faktorenanalyse wird versucht, die zugrunde liegenden Variablen oder Faktoren zu bestimmen, welche die Korrelationsmuster innerhalb eines Sets beobachteter Variablen erklären. Die Faktorenanalyse wird häufig zur Datenreduktion verwendet, indem wenige Faktoren identifiziert werden, welche den größten Teil der in einer großen Anzahl manifester Variablen aufgetretenen Varianz erklären. Die Faktorenanalyse kann auch zum Generieren von Hypothesen über kausale Mechanismen oder zum Sichten von Variablen für die anschließende Analyse verwendet werden (zum Beispiel, um vor einer linearen Regressionsanalyse Kollinearität zu erkennen).

Die Prozedur "Faktorenanalyse" bietet ein hohes Maß an Flexibilität:

  • Es stehen sieben Methoden der Faktorextraktion zur Verfügung.
  • Es sind fünf Rotationsmethoden verfügbar, einschließlich der direkten Oblimin-Methode und Promax-Methode für nicht orthogonale Rotationen.
  • Für die Berechnung von Faktorscores stehen drei Methoden zur Verfügung. Die Scores können für weitere Analysen als Variablen gespeichert werden.

Beispiel. Welche Einstellungen der befragten Personen liegen den gegebenen Antworten bei einer politischen Untersuchung zugrunde? Bei der Untersuchung der Korrelationen zwischen den Themen der Umfrage zeigen sich signifikante Überschneidungen zwischen verschiedenen Untergruppen von Themen. Fragen zu Steuern korrelieren gewöhnlich miteinander, ebenso wie Fragen zum Thema Bundeswehr und so weiter. Mit der Faktorenanalyse können Sie die Anzahl der zugrunde liegenden Faktoren untersuchen und in vielen Fällen die konzeptuelle Bedeutung der Faktoren bestimmen. Zusätzlich können Sie für jeden Fall Faktorscores berechnen lassen, die sich dann für weiterführende Analysen verwenden lassen. Zum Beispiel könnten Sie ein logistisches Regressionsmodell erstellen, um das Wahlverhalten auf der Grundlage von Faktorscores vorherzusagen.

Statistik. Für jede Variable: Anzahl gültiger Fälle, Mittelwert und Standardabweichung. Für jede Faktorenanalyse: Korrelationsmatrix der Variablen mit Signifikanzniveaus, Determinante, Inverse; reproduzierte Korrelationsmatrix mit Anti-Image; Anfangslösung (Kommunalitäten, Eigenwerte und Prozentsatz der erklärten Varianz); Kaiser-Meyer-Olkin-Maß für die Angemessenheit der Stichproben und Bartlett-Test auf Sphärizität; nicht rotierte Lösung mit Faktorladungen, Kommunalität und Eigenwerten; sowie rotierte Lösung mit rotierter Mustermatrix und Transformationsmatrix. Für schiefe Rotationen: rotierte Muster- und Strukturmatrizen; Koeffizientenmatrix der Faktorscores und Kovarianzmatrix des Faktors. Diagramme: Screeplot von Eigenwerten und Diagramm der Ladungen der ersten zwei oder drei Faktoren.

Erläuterungen der Daten für die Faktorenanalyse

Daten. Die Variablen müssen auf dem Intervall- oder Verhältnis-Niveau quantitativ sein. Kategoriale Daten (wie beispielsweise Religion oder Geburtsland) sind für die Faktorenanalyse nicht geeignet. Daten, für welche die Korrelationskoeffizienten nach Pearson sinnvoll berechnet werden können, eignen sich gewöhnlich für eine Faktorenanalyse.

Annahmen. Die Daten sollten für jedes Variablenpaar in einer bivariaten Normalverteilung vorliegen. Beobachtungen müssen unabhängig sein. Im Modell der Faktorenanalyse ist festgelegt, dass Variablen durch gemeinsame Faktoren (die vom Modell geschätzten Faktoren) und eindeutige Faktoren (die sich nicht zwischen den beobachteten Variablen überschneiden) bestimmt sind. Die errechneten Schätzwerte basieren auf der Annahme, dass alle eindeutigen Faktoren weder miteinander noch mit den gemeinsamen Faktoren korrelieren.

So lassen Sie eine Faktorenanalyse berechnen:

Für diese Funktion ist die Option "Statistics Base" erforderlich.

  1. Wählen Sie in den Menüs Folgendes aus:

    Analysieren > Dimensionsreduktion > Faktor ...

  2. Wählen Sie die Variablen für die Faktorenanalyse aus.

Mit dieser Prozedur wird FACTOR -Befehlssyntax eingefügt.