Virtuelle Protokolle

Ein virtuelles Protokoll ist ein Verzeichnis in einem Repository für virtuelle Protokolle.

Im virtuellen Protokoll werden Protokolle gespeichert, die von einer logischen AIX® -Partition generiert werden. Die Eigenschaften für ein virtuelles Protokoll können beim Erstellen des virtuellen Protokolls entweder angegeben oder aus dem Repository für virtuelle Protokolle übernommen werden. In der folgenden Tabelle sind die Eigenschaften für virtuelle Protokolle aufgelistet.
Tabelle 1 Eigenschaften für virtuelle Protokolle
Eigenschaft Beschreibung
Eindeutige ID (UUID) Gibt die eindeutige ID für das virtuelle Protokoll an. Dieser Wert wird bei der Erstellung des virtuellen Protokolls zugewiesen und wird dauerhaft beibehalten. Wenn eine logische Partition auf ein anderes System migriert wird, wird das virtuelle Protokoll mit derselben Konfiguration und eindeutigen ID auf der Zielpartition Virtual I/O Server (VIOS) erneut erstellt. Weitere Informationen finden Sie unter Live Partition Mobility of virtual log devices.
Status Gibt an, ob das virtuelle Protokoll einer logischen Clientpartition zugeordnet werden kann. Folgende Werte sind zulässig:
  • Enabled (aktiviert): Gibt an, dass das virtuelle Protokoll einer logischen Clientpartition zugeordnet werden kann.
  • Migriert: Gibt an, dass das virtuelle Protokoll nach einer Migrationsoperation auf einem anderen VIOS aktiv ist.
  • Disabled (inaktiviert): Gibt an, dass das virtuelle Protokoll nicht für eine logische Clientpartition verwendet werden kann.
Clientname Gibt den Namen des Clients an. Für diese Eigenschaft kann ein beliebiger Wert angegeben werden. In der Regel wird jedoch allen virtuellen Protokollen, die für eine bestimmte logische Clientpartition bestimmt sind, derselbe Clientname zugewiesen, um die Verwaltungstasks zu vereinfachen. Wenn in einer einzigen Operation ein virtuelles Protokoll erstellt und an eine logische Clientpartition angehängt wird, versucht der VIOS , den Hostnamen von der logischen Clientpartition abzurufen und als Clientnamen zu verwenden, wenn er nicht in der Befehlszeile angegeben ist.
Protokollname Gibt den Namen eines virtuellen Protokolls an. Dieser Eigenschaft kann vom Administrator der logischen Clientpartition bei der Erstellung eines neuen virtuellen Protokolls je nach Verwendungszweck ein beliebiger Wert zugewiesen werden. Sie können zum Beispiel für eine bestimmte logische Partition die beiden virtuellen Protokolle audit und syslog erstellen, um Audit- bzw. Systemprotokolldaten zu erfassen.
Maximale Größe der Protokolldatei Gibt die maximale Dateigröße für das virtuelle Protokoll in Byte an.
Maximale Anzahl der Protokolldateien Gibt die maximale Anzahl der Daten für virtuelle Protokolle an.
Maximale Größe der Statusdatei Gibt die maximale Größe der Statusdatei in Byte an. Eine Statusdatei enthält zusätzliche Informationen dazu, wann die virtuellen Protokolleinheiten konfiguriert, geöffnet und geschlossen wurden, sowie zu anderen Operationen, die bei der Analyse von Protokollaktivitäten relevant sein können.
Maximale Anzahl der Statusdateien Gibt die maximale Anzahl der Statusdateien an. Eine Statusdatei enthält zusätzliche Informationen dazu, wann die virtuellen Protokolleinheiten konfiguriert, geöffnet und geschlossen wurden, sowie zu anderen Operationen, die bei der Analyse von Protokollaktivitäten relevant sein können.
Hinweise:
  • Die Eigenschaften 'Clientname' und 'Protokollname' definieren auch, in welchem Verzeichnis im Repository für virtuelle Protokolle das Protokoll gespeichert wird. Das Repository für virtuelle Protokolle enthält ein Unterverzeichnis für jeden Clientnamen. Dieses Unterverzeichnis enthält ein Verzeichnis für jeden Protokollnamen. Beispiel: Wenn sich das lokale Repository für virtuelle Protokolle im Standardverzeichnis /var/vio/vlogs befindet, werden die Protokolle in einem virtuellen Protokoll mit dem Clientnamen lpar-01 und mit dem Protokollnamen audit im Verzeichnis /var/vio/vlogs/lpar-01/audit/ gespeichert.
  • Wenn Sie die logische Partition umbenennen oder den Hostnamen ändern, wird die Eigenschaft für den Clientnamen nicht automatisch aktualisiert. Verwenden Sie den Befehl chvlog, um den Wert des Clientnamens für das virtuelle Protokoll zu ändern.
Jedes virtuelle Protokoll besteht aus den folgenden Informationstypen:
  • Protokolldaten: Unformatierte Protokolldaten, die von der logischen Clientpartition generiert wurden. Die Protokolldatei wird in Dateien mit dem Namensformat clientname_protokollname.nnn gespeichert.
  • Statusdaten: Zusätzliche Informationen dazu, wann die virtuellen Protokolleinheiten konfiguriert, geöffnet und geschlossen wurden, sowie zu anderen Opterationen, die bei der Analyse von Protokollaktivitäten relevant sein können. Diese Daten werden ohne explizite Benutzeraktion generiert. Die Statusdaten werden in Dateien mit dem Namensformat clientname_protokollname.state.nnn gespeichert.
In beiden Fällen beginnt nnn mit der Zahl 000. Die Daten werden in diese Datei geschrieben, bis die Dateigröße durch die nächste Schreiboperation den Wert für die maximale Protokolldateigröße überschreiten würde. Wenn die Dateigröße den Wert für die maximale Protokolldateigröße überschreitet, wird die Zahl nnn erhöht und eine neue Datei erstellt, die jede vorhandene Datei mit identischem Namen überschreibt. Danach werden Protokolldateien in die neue Datei geschrieben, bis die Zahl nnn wieder erhöht wird und den Grenzwert erreicht, der in den Eigenschaften des virtuellen Protokolls angegeben ist. An diesem Punkt wird nnn auf den Wert 000 zurückgesetzt.
Angenommen, für ein virtuelles Protokoll sind die folgenden Eigenschaften angegeben:

Client name:                    lpar-01
Log name:                       audit
Maximum number of log files:    3
Maximum log file size:          2091216
Maximum number of state files:  2
Maximum state file size:        1000000
Nach einem längeren Zeitraum der Protokollgenerierung, in dem die Nummern der Protokolldateien mehrfach erhöht wurden, kann der Verzeichnisinhalt wie folgt aussehen. Neue Protokolldaten werden in die Datei lpar-01_audit.002 geschrieben und neue Statusdaten in die Datei lpar-01_audit.state.000. Wenn Sie zum Beispiel den Befehl ls –l /var/vio/vlogs/lpar-01/audit ausführen, wird die folgende Ausgabe zurückgegeben:
-rw------- 1 root    system      2091216 May 25 18:28 lpar-01_audit.000
-rw------- 1 root    system      2091216 May 25 18:38 lpar-01_audit.001
-rw------- 1 root    system       752104 May 25 18:48 lpar-01_audit.002
-rw------- 1 root    system        16450 May 25 18:45 lpar-01_audit.state.000
-rw------- 1 root    system      1000000 May 21 07:23 lpar-01_audit.state.001