Variablentypen

In der Diagrammerstellung wird zwischen den verschiedenen Messniveaus der Variablen unterschieden und die Variablen werden in Abhängigkeit vom Messniveau unterschiedlich behandelt. Darüber hinaus können in der Diagrammerstellung Mehrfachantwortsets (die als kategoriale Variablen behandelt werden) grafisch dargestellt werden. Der Variablentyp ist durch ein Symbol neben der jeweiligen Variablen in der Variablenliste gekennzeichnet.

Tabelle 1. Messniveausymbole
  Numerisch Zeichenfolge Datum Zeit
Metrisch (stetig)
Skalensymbol
nicht zutreffend
Symbol für Skalierungsdatum
Symbol für Skalierungszeit
Ordinal
Ordinalsymbol
Symbol für ordinale Zeichenfolge
Symbol für ordinales Datum
Symbol für ordinale Zeit
Nominal
Nominales Symbol
Symbol für nominale Zeichenfolge
Symbol für nominales Datum
Symbol für nominale Zeit
Tabelle 2. Symbole für Mehrfachantwortsets
Typ des Mehrfachantwortsets Symbol
Mehrfachantwortset, mehrere Kategorien
Mehrfachantwortset, Symbol für mehrere Kategorien
Mehrfachantwortset, mehrere Dichotomien
Symbol für Mehrfachantwortset, mehrere Dichotomien

Messniveau

Für die Diagrammerstellung ist das Messniveau einer Variablen wichtig. Im Folgenden finden Sie eine Beschreibung der Messniveaus. Sie können das Messniveau im Dialogfeld "Diagrammerstellung" vorübergehend ändern, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Variable in der Liste "Variablen" klicken und eine Option auswählen. In der Variablenansicht des Dateneditors kann das Messniveau einer Variablen auch dauerhaft geändert werden. Weitere Informationen finden Sie im Thema Messniveau für Variablen .

Kategorial. Daten mit einer begrenzten Anzahl von eindeutigen Werten oder Kategorien (beispielsweise Geschlecht oder Religion). Kategoriale Variablen können Zeichenfolgevariablen (alphanumerisch) oder numerische Variablen sein, die zur Darstellung von Kategorien numerischen Code verwenden (beispielsweise 0 = männlich und 1 = weiblich). Auch als qualitative Daten bezeichnet. Kategoriale Variablen können nominal oder ordinal sein.

  • Nominal. Eine Variable kann als nominal behandelt werden, wenn ihre Werte Kategorien darstellen, die sich nicht in eine natürliche Reihenfolge bringen lassen, z. B. die Firmenabteilung, in der eine Person arbeitet. Beispiele für nominale Variablen sind Region, Postleitzahl oder Religionszugehörigkeit.
  • Ordinal. Eine Variable kann als ordinal behandelt werden, wenn ihre Werte für Kategorien stehen, die eine natürliche Reihenfolge aufweisen (z. B. Grad der Zufriedenheit mit Kategorien von sehr unzufrieden bis sehr zufrieden). Ordinale Variablen treten beispielsweise bei Einstellungsmessungen (Zufriedenheit oder Vertrauen) und bei Präferenzbeurteilungen auf.

Skalierung Daten, die auf einer Intervall- oder Verhältnisskala gemessen werden und bei denen die Datenwerte sowohl die Reihenfolge der Werte als auch die Distanz zwischen den Werten festlegen. So ist beispielsweise ein Gehalt von $72.195 höher als ein Gehalt von $52.398 und die Distanz zwischen den Werten beträgt $19.797. Auch als quantitative oder stetige Daten bezeichnet.

Mithilfe von kategorialen Variablen werden Kategorien im Diagramm definiert. Normalerweise werden damit separate Grafikelemente gezeichnet oder Grafikelemente gruppiert. Metrische Variablen werden häufig innerhalb der Kategorien von kategorialen Variablen zusammengefasst. So kann beispielsweise in einem Standarddiagramm, in dem das Einkommen nach Geschlecht kategorisiert ist, das durchschnittliche Einkommen von Männern und das durchschnittliche Einkommen von Frauen aufgeführt werden. Außerdem können die Rohwerte für metrische Variablen dargestellt werden, z. B. in einem Streudiagramm. Beispielsweise kann in einem Streudiagramm für jeden Fall das aktuelle Gehalt und das Anfangsgehalt gezeigt werden. Eine kategoriale Variable kann dazu verwendet werden, um die Fälle nach Geschlecht zu gruppieren.

Definierte Kategorien und Beschriftungen

Die definierten Kategorien einer Variablen werden in der Liste "Kategorien" sowie im Erstellungsbereich angezeigt, wenn Sie die kategoriale Variable in einem Diagramm verwenden. Wenn für die Variable keine Kategorien definiert wurden, werden im Erstellungsbereich zwei Kategorieplatzhalter angezeigt: Kategorie 1 und Kategorie 2.

Die definierten Kategorien, die in der Diagrammerstellung angezeigt werden, beruhen auf Wertbeschriftungen. Hierbei handelt es sich um aussagekräftige Beschriftungen, die verschiedenen Datenwerten zugeordnet sind (z. B. die beiden numerischen Werte 0 und 1 den jeweiligen Wertbeschriftungen männlich und weiblich). Wertbeschriftungen können in der Variablenansicht des Dateneditors oder mit dem Befehl "Variableneigenschaften definieren" aus dem Menü "Daten" definiert werden.

Mehrfachantwortsets

Benutzerdefinierte Tabellen und die Diagrammerstellung unterstützen eine spezielle Art von "Variable", die als Mehrfachantwortsetbezeichnet wird. Bei Mehrfachantwortsets handelt es sich nicht um Variablen im üblichen Sinn. Mehrfachantwortsets können nicht im Dateneditor angezeigt werden, sie werden von anderen Prozeduren nicht erkannt. Mehrfachantwortsets verwenden mehrere Variablen, um Antworten auf Fragen aufzuzeichnen, auf welche der Befragte mehr als eine Antwort geben kann. Sie werden wie kategoriale Variablen behandelt und bieten weitestgehend dieselben Möglichkeiten wie kategoriale Variablen.

Mehrfachantwortsets werden aus mehreren Variablen in der Datendatei gebildet. Beim Mehrfachantwortset handelt es sich um ein spezielles Konstrukt innerhalb einer Datendatei. Sie können Mehrfachantwortsets in IBM® SPSS® Statistics -Datendateien definieren und speichern, aber Sie können Mehrfachantwortsets nicht aus anderen Dateiformaten importieren oder in andere Dateiformate exportieren. Sie können Mehrfachantwortsets aus anderen IBM SPSS Statistics -Datendateien mithilfe von "Dateneigenschaften kopieren" kopieren, auf die über das Menü "Daten" im Fenster "Dateneditor" zugegriffen wird. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Dateneigenschaften kopieren .