Was ist eine Push-Benachrichtigung?
Erfahren Sie, wie Push-Benachrichtigungen funktionieren und wie Sie sie nutzen können, um die Zahl der Opt-ins zu erhöhen, gezielter Empfänger zu erreichen oder die Datensicherheit zu unterstützen.
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Was ist eine Push-Benachrichtigung?

Eine Push-Benachrichtigung ist eine kurze Nachricht, die als Pop-up auf Ihrem Desktop-Browser, Ihrem mobilen Startbildschirm oder in der Benachrichtigungszentrale Ihres Geräts von einer mobilen App aus angezeigt wird. Bei Push-Benachrichtigungen handelt es sich in der Regel um Opt-in-Benachrichtigungen, die Text und Rich-Media-Inhalte wie Bilder oder Schaltflächen anzeigen und den Nutzer zu einer bestimmten Aktion auffordern.

Unternehmen nutzen Push-Benachrichtigungen als Marketing- oder Kommunikationskanal, aber sie können auch als Sicherheitsmechanismus eingesetzt werden.

Der Ursprung von Push-Benachrichtigungen

Push-Benachrichtigungen wurden zunächst mit „Danger“ gleichgesetzt, jedoch nicht im Sinn der Übersetzung als „Gefahr“. Während seiner Arbeit als Director of Design bei Danger, dem Vorläufer von Android, entwickelten Matias Duarte und sein Designteam 2008 Push-Benachrichtigungen.

Im Jahr 2009 veröffentlichte Apple seine Push-Nachrichten bzw. -Benachrichtigungen über seinen Cloud-Messaging-Service APNS (Apple Notification Service). Der von Apple entwickelte Dienst ist jetzt auf allen iOS-Geräten, von iPads bis zu iPhones, als mobile Push-Benachrichtigung für mobile Nutzer verbreitet.

Es gibt zwei Arten von Push-Benachrichtigungen: webbasierte und App-basierte
  1. Webbasierte Benachrichtigungen, auch als „Web-Push“-Benachrichtigungen bezeichnet, können auf Ihrem Desktop oder Mobilgerät erscheinen. Jede Website kann eine Push-Benachrichtigung über unterstützte Betriebssysteme und Browser senden. Je nach Browser oder Betriebssystem können Benachrichtigungen in verschiedenen Bereichen eines Bildschirms oder einer Ansicht auftauchen. 

  2. App-basierte Benachrichtigungen sind das, was die meisten Nutzer als Push-Benachrichtigung betrachten (obwohl Web-Push-Benachrichtigungen genauso verbreitet sind). Diese Art der Benachrichtigung wird in der App erstellt. Auf dem Gerät eines Nutzers, sei es ein mobiles oder ein Desktop-Gerät, muss sich ein Empfänger in der Regel zuerst anmelden. Diese Benachrichtigungen oder Warnungen sind normalerweise Pop-ups auf mobilen Geräten. Apps bieten diese an, um entweder die Interaktion der Nutzer in der App und die Öffnungsrate zu erhöhen oder um einen Lead zu einer bestimmten Aktion zu bewegen.
Wie Push-Benachrichtigungen verwendet werden

Eine Push-Benachrichtigung ist eine Art von Kanal, der die Kommunikation fördert.  Vor allem im Marketing erstellen bzw. nutzen Entwickler und Unternehmen Push-Benachrichtigungen. Push-Benachrichtigungen werden jedoch fast ebenso häufig für die öffentliche Kommunikation und seltener für die Sicherheitsauthentifizierung eingesetzt.

  • Marketing: Eine Push-Benachrichtigung im Marketing kann ein leistungsfähiger Kanal sein, um den Umsatz und die Kundenbindung zu steigern und Daten für aufschlussreichere Marketingmetriken zu liefern. Als Marketingstrategie ist eine Benachrichtigung ein Kanal, über den die Endbenutzer eine Aktion im Verkaufstrichter durchführen können. Nachrichten können dazu beitragen, einen Kunden mit einer Pop-up-Textnachricht oder einer In-App-Nachricht zu einem Warenkorb mit abgebrochener Kaufaktion zurückzubringen. Sie können auch dazu dienen, einen Kunden neu zu gewinnen. Im Bereich des mobilen Marketings kann eine Benachrichtigung die Markenbekanntheit durch gut abgestimmte, segmentierte Nachrichten erhöhen. Die Daten zeigen, dass Verbraucher mit geringerer Wahrscheinlichkeit Benachrichtigungen über Social Media und Einzelhandel abonnieren, mit nur 6 % Opt-ins1. Wenn sie jedoch mit einer durchdachten, datengesteuerten Vorbereitung durchgeführt werden, können vermarktete Push-Benachrichtigungen die Kundenabwanderung verringern und die Klickrate (CTR) auf einer Website oder App erhöhen.

  • Öffentliche Kommunikation: In den letzten Jahren haben sich die Empfänger mehr mit Push-Benachrichtigungen von Versorgungsunternehmen beschäftigt als mit jeder anderen Art. Während Empfänger andere Arten von Benachrichtigungen möglicherweise deinstallieren oder ablehnen, hatte diese Art mit 37 % den höchsten Anteil an Interaktionen2. Lokale Behörden und Versorgungsunternehmen nutzen Push-Benachrichtigungen als Sicherheitswarnungen bei Unwettern, Stromausfällen, Verkehrswarnungen, Meldungen über vermisste Personen und Updates der lokalen Behörden.

  • Authentifizierung:  Zu guter Letzt sind Push-Benachrichtigungen auch eine Art der Sicherheitsauthentifizierung. Sie werden als Authentifizierungsfaktor für die Identitätsauthentifizierung verwendet, um Zugang zu Daten oder Websites zu erhalten. Apps und Websites mit sensibleren Informationen, wie z. B. Online-Banking- oder Gesundheits-Websites, können Push-Benachrichtigungen als Identitätsnachweis verwenden.
Vorteile von Push-Benachrichtigungen

Die Verwendung von Push-Benachrichtigungen hat mehrere Vorteile. Diese sind jedoch eng daran gebunden, wie gut ein Unternehmen ihre Verwendung plant und durchführt. Die Klickraten für Push-Benachrichtigungen liegen im branchenübergreifenden Durchschnitt bei 2 % bis 3 %. Um eine hohe Interaktion und eine hohe Nutzerzufriedenheit zu erreichen, sind strategisches Timing, Personalisierung und Segmentierung wichtige Orientierungspunkte für gut funktionierende Push-Benachrichtigungen. 

Es gibt viele Gründe, warum Unternehmen vom Einsatz von Push-Benachrichtigungen profitieren. Dazu gehören die folgenden:

  • Höhere Öffnungsraten als bei E-Mails

  • Automatisiert Marketingkampagnen und Kommunikation

  • Ähnlich wie bei SMS-Nachrichten (Short Message Service) muss ein Gerät, ein Browser oder eine App nicht eingeschaltet sein, um eine Benachrichtigung zu senden.

  • Schafft erhöhte Benutzerzufriedenheit und verbessert das Benutzererlebnis

  • Schafft Möglichkeiten für mehr Benutzerinteraktionen und Verkäufe

  • Erreicht Reaktionsfähigkeit in Echtzeit

  • Ermöglicht benutzerorientierte Anpassung für Opt-ins und Opt-outs

  • Bietet Verhaltensanalysen, die in die Inhaltsstrategie einfließen können

Der größte Vorteil für die Empfänger von Push-Benachrichtigungen besteht darin, dass dieser Kanal ein benutzerorientiertes Medium ist. Die Empfänger können Informationen zu den von ihnen gewünschten Bedingungen und in dem von ihnen bevorzugten Format erhalten. Sie können auch die Einstellungen für Gerätebenachrichtigungen ändern oder Benachrichtigungen abbestellen. Diese Vielfalt an Optionen wirkt nicht nur der Benachrichtigungsmüdigkeit entgegen, sondern zwingt App-Herausgeber und Unternehmen auch dazu, die für den Empfänger relevantesten Inhalte zu erstellen.

Darüber hinaus bleibt die Automatisierung ein entscheidender Vorteil für Unternehmen, insbesondere dort, wo es auf Unmittelbarkeit ankommt, z. B. bei der Übermittlung von Nachrichten, Informationen staatlicher Stellen oder bei Anwendungsfällen wie hochgradig personalisierten Aktualisierungen von Sportereignissen oder Immobilienmeldungen.

Wie Push-Benachrichtigungen funktionieren

Wenn Sie eine Benachrichtigung über einen Blitzverkauf, ein Reiseangebot oder ein Verkehrsupdate erhalten haben, kam diese Benachrichtigung von einem Push-Server, der dies ermöglicht.

Push-Benachrichtigungen können cloudbasiert oder App-basiert sein und werden zur Arbeit mit einem Server erstellt, der die Benachrichtigung bereitstellt. Eine API kann Push-Benachrichtigungen von Cloud-Diensten wie App- und Web-Push-Services ermöglichen. Sobald ein Unternehmen eine Push-Benachrichtigung anfordert, ruft eine API diesen Service auf und stellt die Nachricht zur Übermittlung bereit. 

Eine Push-Benachrichtigung wird auf dem Startbildschirm Ihres Mobiltelefons oder auf dem Sperrbildschirm angezeigt. Sie kann auch als Benachrichtigung auf Ihrem App-Symbol oder auf Ihrem Desktop-Startbildschirm erscheinen, wenn Sie Ihren Browser starten und auch während der Nutzung.  

Unternehmen versenden Push-Benachrichtigungen mit Text und meist auch mit Rich Media wie Emojis. Einige, aber nicht alle, enthalten einen anklickbaren Link oder einen Call-to-Action (CTA), der den Nutzer zu einer Aktion auffordert, z. B. zum Abschließen eines Bestellvorgangs oder zur direkten Interaktion mit einer Website oder App.

Push-Benachrichtigungen funktionieren jedoch nicht demokratisch oder gleichmäßig über alle Browser und Betriebssysteme hinweg. Zwar unterstützen die gängigsten Mobil- und Desktop-Browser wie Safari, Firefox, Chrome und Android Push-Benachrichtigungen, doch die Bereitstellung und die Erfahrung sind nicht überall gleich.

Vor allem bei Android-Nutzern sind einige Rich-Media-Inhalte für Nutzer, die seltener regelmäßige Telefon-Updates durchführen, nicht verfügbar. Darüber hinaus unterscheiden sich Opt-outs auf Android-Geräten insofern von iOS-Geräten, als dass ein Nutzer sich mit einigen manuellen Schritten abmelden muss, obwohl Android diesen Prozess in den letzten Jahren vereinfacht hat.

Für Unternehmen, die Push-Benachrichtigungen erfolgreich ausführen wollen, ist es wichtig, die Unterschiede bei den Einschränkungen und Berechtigungen von Geräten, Browsern und Betriebssystemen zu verstehen.  

Arten von Push-Benachrichtigungen

Es gibt viele Möglichkeiten der Anwendung von Push-Benachrichtigungen, aber diese sind unabhängig von den Marketing-Strategien und für den Kanal im Allgemeinen üblich.

Sie umfassen: 

  1. Erinnerungen wie Aktionen im Warenkorb, Anmeldungen und Aktionen für den nächsten Schritt

  2. Aktualisierungen, einschließlich nachrichtenbezogener oder relevanter Markeninformationen

  3. Angebote wie Calls-to-Action (CTAs) für Verkäufe, Sonderangebote oder Abonnement-Opt-ins

  4. Authentifizierungen wie sicherheitsbasierte, einmalige Kenncodes

  5. PSA-Benachrichtigungen wie öffentliche Informationen und Wetterwarnungen

Bei Marketingkampagnen sind eine gut durchgeführte Segmentierung und Personalisierung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Push-Benachrichtigungskampagne. Unternehmen können die Nachrichtenmüdigkeit und -toleranz der Endbenutzer verringern, indem sie die Häufigkeit und Art der Benachrichtigung sowie die Personalisierung für den Benutzer überwachen.

Darüber hinaus erzielen Unternehmen bessere Ergebnisse, wenn Benachrichtigungen auf der Grundlage von Verhaltensmustern und Nutzerinteressen segmentiert werden. So ist beispielsweise eine Telemedizin-Benachrichtigung für jeden Patienten, bei dem eine zahnärztliche Untersuchung ansteht, von einer Krankenversicherungsplattform aus ein wertvolles Mittel, um die Gesundheit des Patienten zu unterstützen und die Buchung eines Termins zu erleichtern.

Die Personalisierung geht über die Segmentierung hinaus und umfasst Inhalte und Zeitplanung, die für einen bestimmten Benutzer einzigartig sind. Eine Benachrichtigung über eine Preissenkung für einen Artikel, der auf einer Website angesehen und gespeichert wurde, ist eine Möglichkeit, den Umsatz im elektronischen Handel zu steigern. 

Push-Benachrichtigungs-anwendungen

Fast alle Branchen und Unternehmensbereiche haben Push-Benachrichtigungen eingeführt, die auf ihre Kunden und ihre Zielgruppe zugeschnitten sind. Eine höhere CTR findet sich jedoch in bedarfsorientierten Bereichen wie Finanzen, Gesundheit, Wetter, Verkehr und auch im Hotel- und Gastgewerbe.

Bei einer erfolgreichen Kampagne kommt es vielmehr darauf an, wie gut eine Push-Benachrichtigung ein ganz bestimmtes Bedürfnis befriedigt, und wie schnell dies geschieht. Dies sind wesentliche Treiber für steigende Konversionsraten. Im Einzelhandel und in den sozialen Medien ist es schwieriger, höhere Interaktionsraten zu erzielen, da 81 % der Smartphone-Nutzer diese Benachrichtigungen abschalten3.

Darüber hinaus erhalten Unternehmen, die Push-Benachrichtigungen mit einem emotionalen Kontext erstellen, der mit Emojis dargestellt wird, häufig höhere Interaktionsraten als bei reinen Textbenachrichtigungen mit Überschriften, selbst wenn beide relevante Informationen enthalten.

Und schließlich ist zwar viel über die Strategie und die Marketingkampagnen von Push-Benachrichtigungen geschrieben worden, aber die Sicherheitsauthentifizierung ist bei ihrer Anwendung ebenso wichtig. Organisationen wie Banken und das Gesundheitswesen verwenden Push-Benachrichtigungen zur Authentifizierung der Identität, die über eine sichere Anwendung übermittelt werden.

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Quellen

1 Statista, Juli 2021, Distribution of push notifications among smartphone users in the United States (Link befindet sich außerhalb von IBM) 
2 Statista, Juli 2021, Distribution of push notifications among smartphone users in the United States (Link befindet sich außerhalb von IBM)
eMarketer-Umfrage Juni 2021, Most US smartphone owners won’t hesitate to limit push notifications (Link befindet sich außerhalb von IBM)