Leitfaden für den Wandel: Erfolgreiche Unternehmenstransformation

Die meisten Transformationen erfüllen nicht die Erwartungen, oft aufgrund einer Kombination aus Widerstand der Mitarbeiter und Schwierigkeiten bei der Wertbestimmung, wenn es an der Zeit ist, zu skalieren. Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass bis zu 70 % der digitalen Transformationen scheitern, während 60 % der ERP-Transformationen nicht die beabsichtigten Ergebnisse bringen. Diese Statistiken unterstreichen ein umfassenderes Problem bei der Anpassung von Unternehmen an sich verändernde Gegebenheiten – und erklären, warum viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, in solch bahnbrechenden Zeiten den vollen Nutzen aus dem technologischen Fortschritt zu ziehen. 

Wie wir bei IBM Consulting festgestellt haben, beeinflussen vier Faktoren das Erfolgspotenzial einer digitalen Transformation, unabhängig von der eingesetzten Technologie:

1. Der Grad der Bereitschaft eines Unternehmens

2. Die Qualität der Mitarbeitererfahrung

3. Die Ausrichtung des Bestriebsmodells 

4. Wie effektiv es seinen Wert im Laufe der Zeit verfolgt

Durch die Berücksichtigung dieser vier Variablen erzielen Kunden, die eine umfassende Geschäftstransformation durchführen, einen zehnmal höheren Mehrwert als durch eine rein technologische Transformation.  

KI hat die Unternehmenslandschaft auf den Kopf gestellt. Vor diesem Hintergrund ist es klarer denn je, dass Unternehmen ein effektive und ganzheitlich organisatorische Change-Management-Systeme benötigen, um mit dem Tempo des Fortschritts Schritt zu halten und gleichzeitig nennenswerte Gewinne zu erzielen. Das bedeutet, dass neue Technologien nicht mehr als punktuelle Ad-hoc-Initiativen eingeführt werden, sondern dass sie als Plattform für den Erfolg tief in das Unternehmen integriert werden. Es bedeutet auch, dass Pläne zur strategischen Transformation eher auf Menschen als auf spezifische Tools ausgerichtet sein sollten.  

Um den Wandel erfolgreich zu bewältigen, müssen die Verantwortlichen ihre Vision fest im Blick haben, aber auch bereit zum Umgang mit Unklarheiten sein, wenn diese entstehen. Sie müssen auf eine Kultur hinarbeiten, die dem Benutzerverhalten und der kontinuierlichen Verbesserung Priorität einräumt. Darüber hinaus sollten sie sich stets auf die Einbeziehung der Mitarbeiter konzentrieren, um eine Kultur zu schaffen, die neue Arbeitsweisen begrüßt und fördert. 

Egal, welche Art von Transformation Ihr Unternehmen erlebt, diese Change-Management-Taktiken können Ihrem Unternehmen zum Erfolg verhelfen.  

Viele der heutigen Führungskräfte konzentrieren sich weiterhin zu sehr auf technische Herausforderungen, ohne das große Ganze zu sehen. Schrittweise technische Transformationsprozesse mögen überschaubarer erscheinen, sind aber in einer Welt, in der der Wandel die einzige Konstante ist, nicht nachhaltig. Und die Belohnung für die Einführung neuer Arbeitsweisen im gesamten Unternehmen ist beträchtlich. Wir haben festgestellt, dass ein effektives Änderungsmanagement das Umsatzwachstum um bis zu 22 % steigert. 

Dies bedeutet, dass wir uns proaktiv mit dem Wandel auseinandersetzen, bevor er eintritt, und der organisatorischen Bereitschaft Priorität einräumen. Dazu gehört eine Praxis, die den Mitarbeitern die Selbstbestimmung und die Übernahme von Verantwortung erleichtert, die erkennt, welche neuen Fähigkeiten erforderlich sind und wie diese entwickelt werden können, die es den Führungskräften ermöglicht, Aufgaben vertrauensvoll zu delegieren, und die eine Kultur der kontinuierlichen Innovation fördert. 

Das Change Management in den Mittelpunkt der Unternehmensstrategie zu stellen, geschieht in jeder der drei Phasen eines Technologieprogramms: Programmplanung, Technologieimplementierung und Einführung. 

In der Programmplanungsphase bedeutet dies zum Beispiel, dass ein Unternehmen einen Fahrplan erstellt, in dem explizit darauf eingegangen wird, wie Mitarbeiter, Kunden und andere Stakeholder am besten in die Transformation einbezogen werden können. Es könnte auch bestimmte Personengruppen innerhalb des Unternehmens identifizieren und eine Bewertung der Auswirkungen des Wandels und der Bereitschaft zur Veränderung durchführen. So kann dann ermittelt werden, wie jede Personengruppe dabei unterstützt werden kann, sich bestmöglich in die neuen Rollen einzufinden.  

Während der Implementierung einer Technologie umfasst ein effektiver Plan für das Change Management die Priorisierung von Fähigkeiten, die für den zukünftigen Betrieb erforderlich sind, und die gleichzeitige Ausarbeitung eines zukunftsweisenden Organisationskonzepts. 

Bei der Einführung und Skalierung von Veränderungen konzentrieren sich die Führungskräfte darauf, die Benutzer mit den neuen Prozessen vertraut zu machen. Indem sie sich proaktiv mit dem Wandel auseinandersetzen und ihn auf diese Weise in den Mittelpunkt der Strategie stellen, minimieren Unternehmen künftige betriebliche Unterbrechungen und schaffen ausgesprochen agile Teams.  

Die effektivsten Geschäftsmodelle werden nicht nach dem Top-Down-Prinzip gesteuert, sondern gemeinsam gestaltet. Um den Wandel wirklich voranzutreiben, ist es wichtig, dass die wichtigsten Stakeholder, Mitarbeiter und Führungskräfte mit einer Stimme sprechen. Wir haben festgestellt, dass es vielen Unternehmen bei der Kommunikation von Veränderungen an die Beschäftigten an Einheitlichkeit mangelt, sowohl zwischen den Abteilungen als auch zwischen den einzelnen Standorten. 

Zeitnahe und zugängliche Kommunikationskampagnen tragen dazu bei, ein Gefühl der Eigenverantwortung und klare Erwartungen zu fördern, insbesondere wenn sie die Mitarbeiter dynamisch und über verschiedene Kanäle erreichen. Um einen transparenten Arbeitsplatz zu fördern, sollten Führungskräfte außerdem darauf vorbereitet sein, nicht nur zu vermitteln, was erwartet wird, sondern auch, warum bestimmte Erwartungen gestellt werden. Dies trägt dazu bei, in der Belegschaft eine auf Veränderung ausgerichtete Stimmung zu schaffen und ein unternehmensweites Gefühl der Eigenverantwortung für neue Initiativen zu vermitteln. 

In der Praxis könnte dies bedeuten, dass bereits in einem frühen Stadium des Planungsprozesses eine detaillierte Kommunikationsstrategie entwickelt wird und die Ergebnisse der Mitarbeiterkommunikation regelmäßig nachverfolgt werden, um die Dynamik der Belegschaft aufrechtzuerhalten. Wie wir festgestellt haben, kann die Zusammenstellung eines funktionsübergreifenden Teams aus leitenden Führungskräften, die als Befürworter der Transformation agieren, für Klarheit und Zusammenhalt am Arbeitsplatz sorgen. Diese Art von Engagement auf Führungsebene steigert die Leistung im gesamten Unternehmen, während aktives Sponsoring Veränderungen im gesamten Unternehmen vorantreibt und eine reibungslosere Umsetzung fördert. 

Ohne qualifizierte und engagierte Mitarbeiter scheitern selbst die anspruchsvollsten Führungspläne. Wie wir festgestellt haben, übernehmen Mitarbeiter neue Geschäftstechnologien und -strukturen 34 % häufiger, wenn das Engagement der Mitarbeiter im Mittelpunkt des Transformationsdesigns steht. Daher ist es für Unternehmen wichtig, die Entwicklung von Fähigkeiten und das Wohlbefinden der Mitarbeiter aktiv zu fördern. 

Oft bedeutet dies, mitarbeiterorientierte Erfahrungen zu schaffen, wie z. B. personalisierte Kurse oder speziell entwickelte, individuelle Erfahrungen zur Mitarbeiterbindung. Ein vielfältiger Ansatz, der auf unterschiedliche Lernstile und -präferenzen zugeschnitten ist, kann dazu beitragen, dass kein Stakeholder ausgeschlossen wird. Workshops, Mentoring- und Coaching-Kampagnen vermitteln den Mitarbeitern Botschaften, die ihren Vorlieben entsprechen, während Belohnungs- und Anerkennungsprogramme ein Gefühl des Stolzes fördern. Mit motivierteren Mitarbeitern können Unternehmen eine Kultur der Unterstützung für neue Initiativen schaffen, egal, was die Zukunft bringt. 

Während einer weitreichenden Umstrukturierung des Unternehmens finden verschiedene Veränderungen gleichzeitig statt, sodass eine effektive Messung des Fortschritts für jeden einzelnen Bereich des Unternehmens unmöglich ist. Daher müssen Systeme entwickelt werden, mit denen die Entwicklung und die Auswirkungen einer Strategie kontinuierlich gemessen werden können. 

Die Gewinnung von Erkenntnissen über die Dynamik, die Stimmung und das Engagement der Belegschaft ist einfacher denn je. Wir empfehlen einen datengesteuerten, strukturierten Ansatz, um den Wert laufender Veränderungsinitiativen zu messen. 

Die Messung von Transformation erfordert einen kombinierten Ansatz, bei dem sowohl qualitative als auch quantitative Daten erhoben werden. Dies könnte die Messung der Stimmung der Mitarbeiter mithilfe von Umfragen oder die Förderung offener Diskussionen über das Änderungsprogramm durch Fokusgruppen beinhalten. Durch die Protokollierung von Systemen und die Analyse der Ergebnisse können einige Unternehmen die Akzeptanz frühzeitig im Veränderungsprozess verfolgen oder Erkenntnisse darüber gewinnen, wie und wann die Belegschaft neue Tools nutzt. Dies ermöglicht Echtzeit-Feedback, um die Effektivität des Change-Management-Prozesses zu messen und Widerstandspunkte oder Kommunikationslücken zu identifizieren. Und mit Technologien wie KI-Assistenten können Unternehmen jetzt aktiv auf das Feedback ihrer Mitarbeiter hören und gleichzeitig umsetzbare, auswertbare Daten sammeln. 

Zusammengenommen ermöglichen diese Daten eine iterative Strategie für das Change Management, die sich ständig weiterentwickelt, um die Bedürfnisse aller Mitarbeiter zu erfüllen. Mit kontinuierlicher Unterstützung der Stakeholder und datengestützter Überwachung kann ein Unternehmen Widerstände verringern und reibungslosere Umstellungsprozesse im gesamten Unternehmen gewährleisten.  

Mehr als jede einzelne Technologie bestimmen effektive organisatorische Change-Management-Praktiken den zukünftigen Erfolg eines Unternehmens. In einem Umfeld, das sich ständig verändert, minimiert die Entwicklung der richtigen Denkweise und unternehmensweiter Verhaltensweisen Störungen, egal welche Unsicherheiten auftreten. Dies erfordert einen Paradigmenwechsel, bei dem Unternehmen das Change Management zur obersten Priorität machen. Indem sie sich auf die Erfahrungen der Benutzer und Mitarbeiter konzentrieren, die ausdrückliche Zustimmung der Führungskräfte kommunizieren und Technologien einsetzen, um den Erfolg einer Initiative kontinuierlich zu messen, investieren Führungskräfte in einen Wert, der sich langfristig kontinuierlich aufbaut.